Frage 25
Welche der folgenden Themengebiete interessieren Sie besonders? (144 Antworten)
JUICEDaniel: Deutschland ist politikverdrossen? Mitnichten! Neulich habe ich im Radio einen Professor gehört, der vielmehr von „Politikerverdrossenheit“ sprach. Wie dem auch sei: Mit 18 und 19 Prozent sind Inlands- und Auslandspolitik an vorderster Stelle. 37 Prozent insgesamt, interessant dabei: Auslandspolitik scheint einen Tick gefragter zu sein als Inlandspolitik. Wo wir wieder bei der möglichen deutschen Politikerverdrossenheit wären. Zumal mit der Arabischen Revolution im vergangenen Jahr sehr viel Spannendes und im wahrsten Sinne des Wortes Weltbewegendes passiert ist. Dass Lifestyle, Sex und Sport zusammen auf gerade einmal gut 20 Prozent kommen – so viel also wie auf Auslandspolitik allein – lässt darauf schließen, dass trotz YouTube & Co. nach wie vor ein reges Interesse an seriösen und ernsten Themen besteht.
Frage 26
Dein Geschlecht? (145 Antworten)
JUICEDaniel: Perfekt – eine ausgewogene Teilnehmerschaft. So wünscht man sich das!
Frage 27
Dein Alter? (144 Antworten)
JUICEDaniel: Da die meisten der Teilnehmer Studenten waren (80 Prozent, Frage 30), ist die Altersverteilung auch nachvollziehbar. Zumal es bei dieser Umfrage darum ging, vor allem die Jüngeren zur Zukunft von gedruckten Medien zu befragen. Ein kleiner Fauxpass ist uns bei der Altersverteilung passiert: Die 20-Jährigen finden sich hier nicht wider. Das tut uns leid!
Frage 28
Deine politische Einstellung? (144 Antworten)
JUICEDaniel: Wer hätte das gedacht? Die meisten Wählerstimmen der jungen Studenten gehen an die CDU (38 Stimmen), gefolgt von Die Grüne (28 Stimmen) und SPD (22 Stimmen). Mit fast 24 Prozent haben auch erstaunlich viele Teilnehmer (34) für „nichts von allem“ gestimmt. Dass sie dennoch nicht politikverdrossen sein müssen, zeigt das große Interesse an Politik bei Frage 25 (37 Prozent). Es gibt vielleicht nur noch nicht die richtige Partei für sie…
Frage 29
Dein Beruf? (145 Antworten)
JUICEDaniel: Es war eine Umfrage von Studenten an Studenten: Kein Wunder also, dass 80 Prozent der Teilnehmer Studenten waren. Die anderen wurden über private Kontakte (E-Mails) sowie Facebook und Twitter erreicht.
Frage 30
Wie viele Stunden verbringst du täglich im Internet? (145 Antworten)
JUICEDaniel: Was verrät uns dieses Ergebnis über die Qualität der Aussagen? Es sagt uns, dass die Teilnehmer größtenteils sehr netzaffin sind und die Aussagen daher als aussagekräftig zu bewerten sind. Sprich: Wenn fast 80 Prozent der Teilnehmer täglich über drei Stunden im Internet sind, ist es erstaunlich bis erfreulich, dass längere Artikel etwa von fast 78 Prozent der netzaffinen Teilnehmer nach wie vor bevorzugt in gedruckter Form gelesen werden.
Fazit
Trotz einiger Ungereimtheiten hoffen wir, dass ihr etwas von dieser Umfrage mitnehmen konntet (und wenn es nur war, was man bei einer Online-Befragung besser nicht machen sollte. Tipp: Unbedingt am Ende des Fragebogens ein Feedback-Feld einbauen!). Es war, wie eingangs erwähnt, sicher nicht die perfekte Umfrage. Gerade (Tages)Zeitungen und (Wochen)Zeitschriften in einer Umfrage abdecken zu wollen, ist sehr schwierig, da zum Teil ganz andere Kriterien gelten, wie ein Teilnehmer richtig angemerkt hat.
Und dennoch dürfte das ein oder andere Ergebnis überrascht haben. Denn zumindest eines dürfte deutlich geworden sein: Print hat sehr wohl noch eine Zukunft – auch bei jungen Lesern. Die Frage ist nur, wie diese Zukunft auszusehen hat. Das wäre dann der ideale Ausgangspunkt für eine weiterführende Online-Befragung – oder auch Diskussion in den Kommentaren an dieser Stelle.
Wir freuen uns jedenfalls über eure Gedanken, Anregungen und Meinungen zur Umfrage sowie einzelnen Fragen und werden weiterhin am Thema dran bleiben. In diesem Sinne: Stay juiced!
Kelaja meint
Ich find die Ergebnisse sehr spannend und bin gespannt (welch Pleonasmus…) wie sich das ganze Thema Print in den nächsten Jahren entwickeln wird. Ich vermute, dass der „Tageszeitungs“-Trend immer weniger wird und dafür Wochenzeitungen oder Magazine mehr Raum einnehmen werden. Trotz allem bleibt uns Print erhalten denke ich. ABER: Die Qualität von Printmedien muss steigen, denn sonst wird es gegen die kostenlose E-Alternative schwer…
PS: Diesen Artikel fand ich auch zu lang… Ich bin nur bis zu den ersten vier Seiten gekommen, danach hatte ich keine Lust und keine Zeit mehr (vor 2-3 Tagen..) … Den Rest lese ich jetzt…
JUICEDaniel meint
Danke für deine Einschätzung! Sehe das sehr ähnlich: Wochenzeitungen und Magazine nehmen zu, Tageszeitungen ab. Was die Qualität von Printmedien anbelangt: Wie soll die denn zunehmen, wenn dort immer mehr eingespart und Stellen gestrichen wird und gleichzeitig der Zeitdruck immer mehr zunimmt? Sehr schwierig…
Zu deinem PS: Ja, dieser Artikel hier ist lang. Es ist aber auch kein richtiger Artikel und ich wollte ihn nicht in mehrere Teile zerstückeln, weil die Fragen einfach zusammen gehören. Und wie du es auch vollkommen richtig machst, kann man sich das ja genüsslich einteilen. Zumal sich die Auswertung auch eher an Print-/Journalismus-interessierte Leser richtet, also eine sehr spezifische Zielgruppe. (Ich z.B. habe mir während der Abstimmungsphase die Ergebnisse täglich mehrmals angeschaut, weil mich das Thema sehr stark interessiert…)
Guido Lange meint
Lieber Damiel,
tolle Umfrage trotz eingeräumter Schwächen.
Ich würde mir eine noch stärkere Trennung der Umfrage in Zeitungen und Zeitschriften wünschen, um nicht nur der Aktualität / Nachrichten usw. gerecht zu werden, sondern eben auch den Bildstrecken, Hintergrundberichten usw.
Ausserdem könnte man Zeitschriften in general interest (die grossen) und special interest (die speziellen eben ) einzteilen. wäre natürlich spannend zu sehen, woher und wie hier die Ihnhalte aufgenommen werden.
Nun mein Mitbringsel:
Zur Frage, wieviel Werbung sich tatsächlich in den Printmedien befindet:
Für die Publikumszeitschriften also nicht Fachpresse oder konfessionelle Presse – diese drei Gattungen gibt es bei den Zeitschriften) stehen die Anzeigenumfänge unter
pz steht dabei für Publikumszeitschriften.
Hier sieht man auch den Anteil am Seitenumfang gesamt usw.
Herzlicher Gruss von Guido Lange
David Decker meint
Sehr interessante Umfrage und Ergebnisse, muss mich noch genauer durchkämpfen, aber erst mal großes Lob für das ganze Material :-)
JUICEDaniel meint
Lieber Guido Lange,
vielen Dank für deinen Kommentar. Und du hast völlig recht: Es wäre besser gewesen, Zeitung und Zeitschrift strikt zu trennen. Das haben wir (leider erst) hinterher erkannt. Und ja, bei Zeitschriften hätte man es sogar noch in die general und special interests aufteilen können.
Was denk Link anbelangt: Der funktioniert bei mir leider nicht – schade, hätte mich sehr interessiert. Wo auf der Webseite findet man das denn?
@David Decker: Vielen Dank! Ja, das Durchkämpfen lohnt sich durchaus für Interessierte.
Guido Lange meint
Lieber Daniel,
die Webseite für die Anzeigenzählung ist nicht toll, aber dafür sind es offizielle Zahlen:
http://www.pz-online.de
Dann oben links als zweiter Punkt unter Datenbank : Anzeigen (Nielsen)
Dann z.B. unter „nach Gattung“ weiter tippen
dann z.B. Wohnzeitschriften
dann Monatsauswertung
von 12 bis 12 2011 auswählen.
Dann kommt eine Tabelle, aus der man z.B. entnehmen kann, dass die (übrigens schön gemachte) Zeitschrift kraut & rüben im Dezember 98 Seiten hatte, wovon 23,8% mit Anzeigen belegt waren.
Herzlicher Gruss und einen schönen Abend.
Mario Schwarz meint
Interessant, dass 67 Prozent der Leute eher sachliche Dinge lesen. Ich habe viele Zeitschriften abonniert, weil ich wirklich gerne am Abend lese. Meine Frau hat mir letztens gesagt, dass der Berg mit den Zeitschriften zu hoch wird und ich deshalb lieber digital die Zeitschriften lesen sollte. Aktuell suche ich noch einen passenden Anbieter, um Magazine online zu abonnieren.