Frage 21
Wie viel müssten Sie von einer Zeitung oder Zeitschrift gelesen haben, damit sich der Kauf für Sie gelohnt hat? (145 Antworten)
JUICEDaniel: Wenn die Teilnehmer diese Frage ernst, ehrlich und reflektiert beantwortet haben, müssen sie nahezu konstant ein unbefriedigtes Kauferlebnis von journalistischen Printprodukten haben. Denn bei Frage 9 gaben 65 Prozent an, dass sie die Zeitung oder Zeitschrift nur durchblättern und bei einzelnen Artikeln hängen bleiben – so die Realität. Dass 62 Prozent bei Frage 21 angaben, mindestens die Hälfte gelesen haben zu müssen, damit sich der Kauf gelohnt hat, ist jedoch ziemlich unrealistisch. Denn wer hat schon im Alltag Zeit, die Hälfte bis fast alles (s)einer Zeitung oder Zeitschrift zu lesen?
Frage 22
Wie viel Werbung darf eine Zeitung Ihrer Meinung nach haben? (145 Antworten)
JUICEDaniel: Klare Ansage – mindestens ein Vierteil Werbung ist für die deutliche Mehrheit okay. Was in diesem Zusammenhang interessant wäre: Wie viel Werbung haben (Tages)Zeitungen und Zeitschriften wirklich? Wer Zahlen und Quellen kennt, darf sie gerne per Kommentar ergänzen.
Frage 23
Wie viel Euro wären Sie bereit für ein Printmedium ohne Werbung mehr zu bezahlen? (144 Antworten)
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Nichts (41 Stimmen)
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<= 0,50 € (17)
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<= 1,00 € (18)
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<= 1,50 € (3)
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<= 2,00 € (26)
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<= 3,00 € (8)
-
<= 4,00 € (6)
- <= 5,00 € (5)
Auszüge aus den (weiteren) Antworten:
- 40€ Monatlich
- Tageszeitung 50 Cent, Wochenzeitschrift 1 Euro
- bis 1,50€ für Wochenzeitschriften, bis 2,50€ mehr für Monatsmagazine, bei Tageszeitungen maximal 10% des Preises.
- Das sollte man denke ich besser prozentual angeben, also würde ich sagen 50 Prozent Aufpreis wären für die werbefreihe Ausgabe akzeptabel.
- 25% des Normalpreises.
- ca. 10%
- Maximal 20% zusätzliche zum Normalpreis.
- nichts, besser Werbung als teurere Zeitungen
- Habenichts gegen Werbung
- 2-3 Euro oder ein Jahresabo mit fixem Preis
- ich finde die Werbung nicht allzu schlimm… man muss sie ja nicht beachten, im TV nervt sie mehr.
- Null. Schöne Werbeanzeigen bekannter Marken gefallen mir gut.
- kann ich nicht einschätzen…wahrscheinlich würde ich dann eher im Internet schauen…vielleicht 1 Euro. MIch stören Werbeanzeigen in Zeitschriften im Allgemeinen nicht…von daher ist mir das auch eigentlich egal
- Keinen Cent, aber ich habe ja auch kein Problem mit Werbung.
- Werbung übersehe ich – es ist gut, dass die Zeitung nicht noch teurer ist
- Kaum mehr Geld (davon ausgegangen dass anstatt der Werbung nichts hinzukommt – also einfach die Werbung rausgenommen ist). Die Werbung an sich stört mich überhaupt nicht – ich beachte sie einfach nicht wenn sie mich nicht interessiert.
- keinen, Anzeigen sind auch informativ
- 10% mehr
- Keine – Werbung gehört für mich dazu und auch diese kann ich selektiv lesen
- 1 Euro (Tages-), 3 Euro (Wochenzeitung)
- Kommt auf den Umfang der Zeitschrift an, grob 10-15% mehr.
- höchstens 5%,da für mih die Werbung irrelevant ist, und man sie somit gut überblättern kan
JUICEDaniel: Ähnlich wie bei Frage 20 wäre hier eine geschlossene Frage leichter auszuwerten. Und aufgrund der Rückmeldungen hätte man zusätzlich zwischen Tageszeitung und Wochenzeitschrift unterscheiden und die Antwortmöglichkeiten in Prozent angeben können. Dennoch sind auch hier die Begründungen für die Entscheidung nicht uninteressant. Werbung scheint im Allgemeinen akzeptiert zu sein – zumindest in Printprodukten. Das lässt vermuten, dass ein werbefreies Printmagazin für drei Euro mehr keinen großen Markt/Kaufanreiz durch den Verzicht auf Werbeanzeigen hätte.
Frage 24
Welche Zeitung/Zeitschrift finden Sie derzeit am besten? (145 Antworten)
- Der Spiegel (22)
- Zeit (21)
- FAZ (19)
- Süddeutsche Zeitung (17)
- Frankfurter Rundschau (11)
- taz (10)
- Lokale Tageszeitungen (9)
- Neon (9)
- Welt (6)
- Welt Kompakt (3)
- Bild (3)
- GEO (3)
- Weave (3)
- Financial Times Deutschland (2)
- Lecker (2)
- CT (2)
- Novum (2)
- Journalist (2)
Sonstige Zeitungen und Zeitschriften mit je einer Stimme:
Newsweek, TIME, Handelsblatt, enorm, Bild der Wissenschaft, Cosmopolitan, 11 Freunde, Monocle, Playboy, t3n magazin, titanic, Metropolis, Beat, Vanity Fair US/UK, Gehirn&Geist, Brand eins, 8faces, Beobachter, EF-Magazin, Focus, The Economist, Hörzu Wissen, sonntaz, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, dran, Five, Pleasure, Business Punk, Wall Street Journal, Psychologie heute, GEE, Dummy
JUICEDaniel: Die vier großen (Qualitäts-)Printmedien sind deutlich vor allen anderen an der Spitze; die ersten beiden erscheinen wöchentlich und die anderen beiden täglich. Weit abgeschlagen ist die Bild-Zeitung mit lediglich drei Stimmen. Das sagt natürlich in erster Linie etwas über das Niveau der Teilnehmer aus – überwiegend junge Akademiker eben. Interessant ist auch die Vielfalt an Zeitungen und Zeitschriften, die gelesen werden – manche davon waren mir bislang unbekannt.
Kelaja meint
Ich find die Ergebnisse sehr spannend und bin gespannt (welch Pleonasmus…) wie sich das ganze Thema Print in den nächsten Jahren entwickeln wird. Ich vermute, dass der „Tageszeitungs“-Trend immer weniger wird und dafür Wochenzeitungen oder Magazine mehr Raum einnehmen werden. Trotz allem bleibt uns Print erhalten denke ich. ABER: Die Qualität von Printmedien muss steigen, denn sonst wird es gegen die kostenlose E-Alternative schwer…
PS: Diesen Artikel fand ich auch zu lang… Ich bin nur bis zu den ersten vier Seiten gekommen, danach hatte ich keine Lust und keine Zeit mehr (vor 2-3 Tagen..) … Den Rest lese ich jetzt…
JUICEDaniel meint
Danke für deine Einschätzung! Sehe das sehr ähnlich: Wochenzeitungen und Magazine nehmen zu, Tageszeitungen ab. Was die Qualität von Printmedien anbelangt: Wie soll die denn zunehmen, wenn dort immer mehr eingespart und Stellen gestrichen wird und gleichzeitig der Zeitdruck immer mehr zunimmt? Sehr schwierig…
Zu deinem PS: Ja, dieser Artikel hier ist lang. Es ist aber auch kein richtiger Artikel und ich wollte ihn nicht in mehrere Teile zerstückeln, weil die Fragen einfach zusammen gehören. Und wie du es auch vollkommen richtig machst, kann man sich das ja genüsslich einteilen. Zumal sich die Auswertung auch eher an Print-/Journalismus-interessierte Leser richtet, also eine sehr spezifische Zielgruppe. (Ich z.B. habe mir während der Abstimmungsphase die Ergebnisse täglich mehrmals angeschaut, weil mich das Thema sehr stark interessiert…)
Guido Lange meint
Lieber Damiel,
tolle Umfrage trotz eingeräumter Schwächen.
Ich würde mir eine noch stärkere Trennung der Umfrage in Zeitungen und Zeitschriften wünschen, um nicht nur der Aktualität / Nachrichten usw. gerecht zu werden, sondern eben auch den Bildstrecken, Hintergrundberichten usw.
Ausserdem könnte man Zeitschriften in general interest (die grossen) und special interest (die speziellen eben ) einzteilen. wäre natürlich spannend zu sehen, woher und wie hier die Ihnhalte aufgenommen werden.
Nun mein Mitbringsel:
Zur Frage, wieviel Werbung sich tatsächlich in den Printmedien befindet:
Für die Publikumszeitschriften also nicht Fachpresse oder konfessionelle Presse – diese drei Gattungen gibt es bei den Zeitschriften) stehen die Anzeigenumfänge unter
pz steht dabei für Publikumszeitschriften.
Hier sieht man auch den Anteil am Seitenumfang gesamt usw.
Herzlicher Gruss von Guido Lange
David Decker meint
Sehr interessante Umfrage und Ergebnisse, muss mich noch genauer durchkämpfen, aber erst mal großes Lob für das ganze Material :-)
JUICEDaniel meint
Lieber Guido Lange,
vielen Dank für deinen Kommentar. Und du hast völlig recht: Es wäre besser gewesen, Zeitung und Zeitschrift strikt zu trennen. Das haben wir (leider erst) hinterher erkannt. Und ja, bei Zeitschriften hätte man es sogar noch in die general und special interests aufteilen können.
Was denk Link anbelangt: Der funktioniert bei mir leider nicht – schade, hätte mich sehr interessiert. Wo auf der Webseite findet man das denn?
@David Decker: Vielen Dank! Ja, das Durchkämpfen lohnt sich durchaus für Interessierte.
Guido Lange meint
Lieber Daniel,
die Webseite für die Anzeigenzählung ist nicht toll, aber dafür sind es offizielle Zahlen:
http://www.pz-online.de
Dann oben links als zweiter Punkt unter Datenbank : Anzeigen (Nielsen)
Dann z.B. unter „nach Gattung“ weiter tippen
dann z.B. Wohnzeitschriften
dann Monatsauswertung
von 12 bis 12 2011 auswählen.
Dann kommt eine Tabelle, aus der man z.B. entnehmen kann, dass die (übrigens schön gemachte) Zeitschrift kraut & rüben im Dezember 98 Seiten hatte, wovon 23,8% mit Anzeigen belegt waren.
Herzlicher Gruss und einen schönen Abend.
Mario Schwarz meint
Interessant, dass 67 Prozent der Leute eher sachliche Dinge lesen. Ich habe viele Zeitschriften abonniert, weil ich wirklich gerne am Abend lese. Meine Frau hat mir letztens gesagt, dass der Berg mit den Zeitschriften zu hoch wird und ich deshalb lieber digital die Zeitschriften lesen sollte. Aktuell suche ich noch einen passenden Anbieter, um Magazine online zu abonnieren.