So sieht es aus, wenn 187 Antworten meiner Online-Befragung in einen Topf geschmissen werden. Die Frage lautete „Wie müsste ein Printmagazin aussehen, das Sie gerne lesen würden?“ und die Visualisierung lieferte einmal mehr das großartige Onlinetool Wordle.
Die Top 5
- (gute und interessante) Themen
- (interessante) Artikel
- (viele und gute) Bilder
- (ansprechendes) Layout
- Mischung aus Politik & mehr
Themen, Themen, Themen kann das Fazit nur lauten. Themen sind das A und O einer erfolgreichen Zeitschrift, die ihre Zielgruppe erreicht. Ein kleiner Auszug aus den Antworten gefällig? Da wären zunächst einmal die zusammengesetzten Substantive: Themenauswahl, Themenvielfalt, Themensetzung, Themenübersicht, Themeneinteilung, Themenmix. Auch die Adjektive vor den „Themen“ verdeutlichen den Wunsch der Leser nach guten Themen:
Weiche und harte Themen, interessante Themen, relevante Themen, modernere Themen, hintergründige oder alternative Themen, keine Mainstream-Themen, tiefgehende Themen, frische, junge Themen, anspruchsvolle Themen, aktuelle Themen, unterschiedliche Themen, andere Themen, abwechslungsreiche Themen, spannende Themen, auch auflockernde Themen, ernste und unterhaltsame Themen, internationale und nationale Themen, verschiedene Themen, hochwertige Themen, Verzicht auf irrelevante Themen, zielgruppenrelevante Themen, interessierter an sozialen Themen.
Einiges davon wurde (in ähnlicher Wortwahl) mehrfach genannt. Und alle sind letztendlich auf den Wunsch nach guten Themen zurückzuführen. 75 Mal wurden „Themen“ auf die ein oder andere Weise genannt. 8 Mal wurde der Begriff „Thema“ oder „thematisch“ genannt. 83 Mal drehte es sich bei den 187 Antworten um die Themen. Das ist eine Häufigkeit von 44,39 Prozent aller Antworten.
Was manch einem vielleicht trivial erscheinen mag, hat sehr weitreichende Konsequenzen: Die Themenauswahl ist der entscheidende Faktor beim Erfolg oder Misserfolg einer Zeitschrift. Und zwar zielgruppengerechte Themenauswahl. Das wiederum bedeutet, dass man zunächst einmal seine Zielgruppe mit all ihren Interessen und Bedürfnissen gut kennen sollte. Und als nächsten Schritt sollte man sehr viel Zeit darin investieren, relevante Themen auszusuchen.
Häufig verwendet man viel Zeit für die Recherche und nach dem Schreiben für das Layout. Doch schon vor all diesen Schritten sollte sehr viel Zeit in die Themenauswahl investiert werden. Im Zweifelsfall sicher mehr Zeit als ins Layout. Denn selbst wenn eine Zeitschrift das schönste Layout und das modernste Design hätte, könnte es nicht über flache Themen hinwegtäuschen. Umgekehrt jedoch würden sicher viele Leser ein klassisches Layout und ein blasses Design verzeihen, wenn denn die Qualität der Themen selbst stimmen.
Und wenn das Thema gut ist, hat der Artikel logischerweise bessere Chancen, ebenfalls gut zu werden. Sprich: Interessante Artikel entstehen aus interessanten Themen und nicht umgekehrt. Auch hier gilt: Eine triviale Erkenntnis mit großer Auswirkung.
Gerne möchte ich euch exemplarische Auszüge aus den 187 Antworten zeigen, die sehr hilfreich waren und die Vielfalt der Teilnehmer verdeutlichen:
Es sollte einen Anspruch stellen an junge Menschen, und dem Leser nicht das präsentieren, was er gerne hören möchte. Es sollte nicht tendenziös berichten (weder „links“ noch „rechts“), sondern junge Menschen zum Nachdenken anregen: durch Aktuelles, durch Hintergrundberichte, aber auch: Wie können wir junge Leute die Welt so gestalten, dass sie für andere (er-)lebbar ist, bleibt und wird.
ansprechendes Layout, hohe sprachliche Qualität, gute Themenauswahl und aufschlussreiche Berichterstattung
hochwertige Fotos; mit sprachlicher Finesse; hintergründige oder alternative Themen, die eher etwas neben dem alltäglichen Politik-/Wirtschaftsgeschäft liegen, z.B. kulturelle/gesellschaftliche Themen oder Reflexionen; durchdachtes Design; vermittelt ein Gefühl von Weltoffenheit
Inhalt: Politik, Kunst/Kultur, Geschichte, Wissenschaft und kein Sport. Suche nach der Wahrheit statt Volksverblödung und ideologischer Verblendung.
Regionaler Bezug oder mehr Geschichten über Menschen (die etwas Besonderes leisten oder in irgendeiner Weise kreativ agieren)
Ich fände es wichtig, dass es im Printbereich ein Magazin gibt, das hintergründig über Netzthemen (Zusammenhänge und Entwicklungen) und Jugendbewegungen berichten. Vor allem junge Erwachsene und ihr Wirken (z.B. Gründung von Start-ups, Beteiligung in der Politik (Bsp.: Piratenpartei)) in den Vordergrund zu rücken. Dabei müsste es trotzdem stark mit einem Online-Auftritt vernetzt sein, über das User ggf. sogar Einfluss auf den Inhalt (Gastbeiträge, Vorschläge zu besonderen Personen) haben sollten.
Nach dem durchlesen sollte ich mich informierter fühlen. Es sollte mir das Gefühl geben, dass es meine Zeit wert war.
Abwechslungsreich, nicht zu bunt, aber auch keine seitenlangen Textblöcke ohne Absatz, interessante und informative Beiträge. Hinterher würde ich gerne denken „Ja, das hat etwas zur Bildung beigetragen.“
Es müsste mehrere Bereiche des Alltäglichen Lebens abdecken, die mich im Bezug auf das Alter beispielsweise betreffen. Ein Printmagazin das mit gefällt, muss nicht nur aus komplexen Themen bestehen sondern auch aus solchen, die unterhaltsam aber trotzdem informativ sind.
bunt, knapp, knackig, seriös (keine übertriebenen Schlagzeilen)
allgemeinbildend, neutral bis kritisch; sachlich bis satirisch
Politik, Gesellschaft und Kultur, intellektueller Anspruch, hochwertige Themen, ansprechend anspruchsvoll geschrieben
Verzicht auf irrelevante Themen wie Sport
Zielgruppenrelevante Themen, mit Interviews, Analysen, Dokumentationen und Hintergründen – es müsste mir Einblicke ermöglichen die mir sonst niemand gewähren kann und dabei interessantes und hilfreiches Wissen sachkundig und nachvollziehbar vermitteln können.
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