Von den Teilnehmern meiner Online-Befragung zu Printmagazinen wollte ich wissen, was sie von der Zeitschrift Neon halten. „Gibt es etwas, was Ihnen an der Zeitschrift Neon gut gefällt oder weniger gut gefällt?“, lautete die Frage. Unter den exakt 200 Antworten waren 106 verwendbare dabei. Die restlichen 94 antworteten lediglich, dass sie Neon nicht lesen, kennen oder mögen. 36 weitere Teilnehmer übersprangen die Frage – auch eine Antwort.
Unter den 109 Teilnehmern gab es zudem zahlreiche kritische Rückmeldungen. Frustrierte, verärgerte und enttäuschte (Ex-)Neon-Leser und -Kenner nahmen kein Blatt vor den Mund und ließen ihren Gedanken freien Lauf. Vielen Dank auch für diese mindestens ebenso wertvollen Einblicke!
Kurzum kann man sagen, dass die Mehrheit der zu über 80 Prozent aus 20- bis 30-jährigen Teilnehmer meiner Online-Befragung die Neon nicht lesen. Aus verschiedenen Gründen: Einige fühlen sich von der Neon gar nicht erst angesprochen, andere kennen die Neon nicht einmal und wieder andere sind nach mehrmaligen Lesen von ihr gelangweilt oder vermissen den Tiefgang.
Wer oder was ist die Neon eigentlich? Der Gruner + Jahr-Verlag beschreibt sie auf seiner Webseite wie folgt:
NEON ist ein junges General-Interest-Magazin, das die Lebenswelt von Männern und Frauen im Alter zwischen 20 und 35 Jahren in den Mittelpunkt stellt (…). Das inhaltliche Spektrum ist weit gefächert: Das Magazin berichtet auf hohem Niveau, unterhaltsam und informativ zugleich über gesellschaftliche und politische Themen, Modetrends, Beziehungen, Karriere, Reisethemen und Popkultur.
Und was denken die 109 Teilnehmer nun im Detail über diese Zeitschrift? Unsere Wortwolke von Wordle hilft bei der Visualisierung:
Gelobt werden vor allem die Themenauswahl und die zielgruppengerechte Aufmachung/Ansprache. Kritisiert wird eine ganze Menge. Neon sei:
- zu links
- zu sehr auf Sex konzentriert
- zu urban
- zu platt
- zu aufgesetzt jugendlich
- zu speziell
- zu wenig Tiefgang
- zu beliebige, irrelevante Themen
- zu knallbunt
- zu jugendlich
- zu effekthascherisch
- zu „alternativ“
- zu allgemein
- zu bunt, laut und Mainstream
- zu verspielt
- zu banal
- blickt zu wenig über den Tellerrand
- es geht viel zu oft um Sex
- zu belanglose Themen
- zu abgedreht
Das Wort „zu“ kommt unter allen Antworten 47 Mal vor, das Wort „Themen“ 57 Mal. Beides wird ein paar Mal auch in Kombination verwendet, „zu irrelevante Themen“ etwa. Dass „Themen“ so häufig genannt wurde, bedeutet demnach nicht zwangsweise, dass es in einem positiven Zusammenhang steht. „Immer die gleichen Themen“ schreibt einer der Teilnehmer, „Themen wiederholen sich alle paar Monate“, ein anderer.
Auf der folgenden Seite könnt ihr euch einige exemplarische Antworten durchlesen, die in ähnlicher Form häufiger genannt wurden und wertvolle Rückmeldungen enthalten.
Die NEON habe ich ab und zu mal gelesen. Das war eine sehr coole Zeitschrift was ich so in Erinnerung hatte. Sie war immer ähnlich cool wie die Vice. Keine Ahnung warum ich damit aufgehört habe sie zu lesen. Veilleicht weil ich jetzt ein Smartphone habe.