Endlich ist es so weit: Ich präsentiere euch die Auswertung meiner Online-Befragung zu Printmagazinen. 206 Teilnehmer haben bis zum Schluss durchgehalten und die Umfrage vollständig mitgemacht – großes Kompliment und vielen Dank an dieser Stelle!
66 Teilnehmer haben die Umfrage leider nicht beendet, ihre Ergebnisse fließen daher in die Auswertung nicht mit ein. Wer wissen möchte, woher die Teilnehmer kommen: Ein Großteil hat über diverse E-Mail-Verteiler teilgenommen, ein besonderer Dank geht dabei an die Studierenden der Hochschule Darmstadt. Ihre Antworten wurden in einem Zeitraum von zweieinhalb Wochen gesammelt.
Unter den Teilnehmern waren auch vier Schweizer, ein deutscher Teilnehmer aus China und eine deutsche Teilnehmerin aus England. Auch diesen Teilnehmern ein herzliches Danke schön!
Die Auswertung hat nicht den Anspruch repräsentativ zu sein. Es geht vielmehr darum, ein Gefühl für die Bedürfnisse und Interessen der potenziellen Zielgruppe zu bekommen und von ihren Ideen und Wünschen zu profitieren.
Vielleicht profitiert ja auch von euch jemand von den Ergebnissen dieser Umfrage. Die Teilnehmer sind zu 82 Prozent zwischen 20 und 30 Jahre alt, zu 53 Prozent weiblich und zu 71 Prozent Studierende. 57 Prozent sehen sich als „Digital Native“ an.
1. Was glauben Sie, wie lange es Printmagazine noch geben wird?
Die absolute Mehrheit der 206 Teilnehmer (63 Prozent) glauben an eine „unbegrenzte“ Existenz von Printmagazinen. Das ist aus meiner Sicht ein erfreulicher Wert, aber auch nicht sonderlich überraschend: Der Grabgesang auf die Printmedien bezieht sich hauptsächlich auf die lokalen Tageszeitungen. Und die unterscheiden sich nun mal sehr stark von gedruckten Zeitschriften.
2. Welche Nachrichtenmagazine oder Wochenzeitungen haben Sie in diesem Jahr bereits gelesen?
Auch hier ist das Ergebnis nicht allzu überraschend: 61 Prozent der Teilnehmer haben in diesem Jahr zum Spiegel gegriffen, gefolgt von der Zeit mit 39 Prozent. Bei „Sonstiges“ wurden vor allem GEO (7x) und Süddeutsche (5x) genannt, wobei GEO ein Reportagemagazin und die Süddeutsche Zeitung eine überregionale Tageszeitung ist. Einziger Wermutstropfen: Die Antwortoption „Keine“ habe ich glatt vergessen. 12 Teilnehmer haben das unter „Sonstiges“ angegeben.
3. Welche Printmagazine lesen Sie sonst noch?
Es ist erstaunlich, welch eine Vielzahl an Magazinen gelesen wird. Nahezu alle Teilnehmer nannten mindestens ein Magazin. Von Brand eins über Newsweek bis hin zu Zeit Wissen ist fast für jeden Buchstaben mindestens ein Magazintitel dabei. Beeindruckend!
4. Lesen Sie lieber Zeitung oder lieber Zeitschrift?
70 Prozent lesen lieber Zeitschriften – eine klare Ansage. Ob das auch für Print vs. Online gilt, erfahren wir in der nächsten Frage.
5. Lesen Sie lieber gedruckte oder lieber elektronische Magazine?
88 Prozent bevorzugen gedruckte Magazine. Deutlicher geht es kaum. Mein Zwischenfazit an dieser Stelle: Die 206 Teilnehmer zeigen eindrucksvoll, dass gedruckte Magazine auch heute noch nachgefragt und angesagt sind und zumindest in den Köpfen und Augen der Teilnehmer gegenwärtig stark konsumiert werden und noch eine lange Zukunft haben.
Meine Diplomarbeit, ein Printmagazin für Digital Natives konzipieren zu wollen, halte ich daher auch in diesem Fall für legitimiert.
Laura meint
Als bekennender Print-Fan und Viel-Leser war ich zunächst davon überzeugt dass die wenigsten Umfrageteilnehmer noch Zeitschriften lesen. Dass 88% lieber gedruckte Magazine lesen und die absolute Mehrheit davon überzeugt ist dass es Printmags immer geben wird überrascht mich daher total. In meinem Freundeskreis haben fast alle ein E-Book und kaufen gar keine Magazine. Umso erfreulicher dass die Printmedien doch noch Zukunft zu haben scheinen! Ich besitze selbst ein iPad, allerdings lese ich darauf nicht sondern kaufe Zeitschriften und Bücher im Geschäft.
Tracy meint
Ich hätte auch nicht gedacht das noch so viele Leute noch Zeitungen/Zeitschriften kaufen.
Wenn ich mir Medien für ein Hobby kaufe zähle ich sowieso auf Printmedien. Es ist einfach sehr viel besser zum Sammeln. Weiterhin ist es einfach bequem ein Buch zu lesen und den Duft der Seiten einzuatmen.
Print ist und wird auch immer aktuell bleiben. print24 z.B. wächst immer weiter genau wie der Absatz verschiedener Zeitschriften..
JUICEDaniel meint
@ Laura: Woher kommst du denn? Berlin? ;)
@ Tracy: Danke für die Schleichwerbung ;) Der Vollständigkeit halber: Weitere Druckanbieter findet ihr in meiner Mindmap.
Es gibt drei Add-ons und ein Update zu vermelden:
1. Digital Natives vs. Digital Immigrants: Hier habe ich die Antworten nach „Digital Natives“ und denjenigen, die sich nicht als solche sehen, gefiltert.
2. Wie müsste ein Printmagazin aussehen, das Sie gerne lesen würden? – Seit gestern ist das Ergebnis dieser wichtigen Frage online. (Frage 18)
3. NEON: Was gefällt euch an dieser Zeitschrift (nicht)? – Es hagelt jede Menge Kritik für die Zeitschrift Neon. Zurecht? (Frage 16)
4. Bei Frage 43 gibt es jetzt eine Tagcloud, um das Interesse an den zusätzlich genannten Themengebieten besser zu verdeutlichen. Die Favoriten: Psychologie, Philosophie, Mode, Reisen und Religion/Glaube.
PS: Die Auswertung von Frage 12 (Wie könnten Printmagazine Ihrer Meinung nach politische Themen ansprechender präsentieren) folgt in Kürze hier auf JUICED.de und wird dann ebenfalls direkt bei der Auswertung hier verlinkt werden. Alternativ findet ihr jederzeit eine Übersicht unter dem Menüpunkt „Diplomarbeit„.
Dick meint
Sehr schöne Übersicht mit guter Kommentierung!
Was du aber vielleicht ändern solltest sind die Kuchengrafiken. Mach die 2D. Der 3D-Effekt bringt keinen informativen mehrwert, sondern verzehrt das Ergebnis stattdessen drastisch. Was „hinten“ ist sieht viel kleiner aus als es sollte und was „vorne“ ist, viel größer.
JUICEDaniel meint
Danke! Was die Kuchengrafiken anbelangt: Das wird so als einzige grafische Anzeige/Ausgabe von Limesurvey angeboten, da habe ich ansonsten keine andere Wahl (zumindest nicht innerhalb Limesurveys).
Melanie meint
Hallo Daniel, ich schreibe gerade an einem ähnlichen Thema für meine Diplomarbeit, bzw. schreibe ich erst an der Disposition. Konkret geht’s bei mir um die Frage, ob Digital Natives in Österreich Tageszeitungen aufgrund der Haptik (noch) lesen. Nun brauche ich einen theoretischen Ansatz, den ich heranziehen kann, um den Lektoren zu zeigen, in welche Richtung es geht. Also z.B. einen Artikel über dasselbe Thema, nur dass dieser beispielsweise die Nutzung von Boulevardzeitungen aufgrund der Hapitik untersucht.
Da du dich ja sehr intensiv mit dem ganzen auseinandergesetzt hast, dacht ich mir, ich frag einfach mal nach. Wäre toll, wenn du mir irgendwie weiterhelfen könntest
Liebe Grüße aus Wien, Melanie
JUICEDaniel meint
Hi Melanie,
cooles Thema! Ich melde mich in Kürze bei dir per E-Mail, das ist einfacher.
Liebe Grüße aus Bonn,
Daniel