Die Auswertung dreier Fragen von unserer Dezember-Umfrage standen bisher noch aus. Da es offene Fragen waren, wäre die Auswertung mühsamer und zeitintensiver gewesen – wäre da nicht das Onlinetool Wordle. Damit kann man sogenannte Wortwolken erstellen, mit denen man auf einen Blick sieht, welche Wörter die Teilnehmer am häufigsten genannt haben. Enorm hilfreich also, wenn man sich einen schnellen Überblick über die Stärken von Print verschaffen möchte.
Eines vorab: In der Printumfrage fragten wir nach gedruckten Zeitungen und Zeitschriften gleichermaßen. Das hätte man im Nachhinein sicher besser machen können, da es zwischen den beiden Printmedien natürlich zum Teil große Unterschiede gibt. Dennoch gehen wir speziell auf die drei Fragen bezogen von einer hohen Ähnlichkeit der Antworten hinsichtlich Zeitungen und Zeitschriften aus. Im Folgenden präsentieren wir euch nun die Ergebnisse.
Was muss die Zeitung haben, die Sie gerne lesen würden? (100 Antworten)
Beim Durchlesen der Antworten fiel mir vor allem eines auf: Sehr viele Teilnehmer nannten „Hintergrundinformationen“ als größtes Bedürfnis an die Zeitung. Das trifft sicher mindestens genauso stark auf Zeitschriften zu – womöglich sogar noch stärker. Denn die meisten Zeitungen sind (regionale) Tageszeitungen, die ähnlich wie Nachrichtenwebseiten schnell auf einen Blick informieren sollen/wollen. Wöchentlich oder monatlich erscheinende Zeitschriften hingegen haben viel stärker die Möglichkeit, mit Hintergrundartikeln zu aktuellen Themen Einordnung zu schaffen.
Einige Teilnehmer nannten ein „handliches Format“ – hier ist die Zeitschrift schon weiter. Doch mit dem Tabloid-Format hat die Zeitung ja noch Verbesserungspotenzial. „Ansprechende Bilder“ und ein „ansprechendes Layout“ wurden von weiteren Teilnehmern mehrmals genannt. Merke: Die Optik darf man bei den überwiegend jüngeren Teilnehmern also nicht vernachlässigen.
Und was muss ein Text haben, damit Sie ihn lesen? (103 Antworten)
„Ein interessantes/spannendes/gutes Thema“ nannten die meisten der 103 Teilnehmer. Nichts ist also entscheidender als die Themenauswahl. Eine wichtige Erkenntnis.
Ebenfalls wichtig ist ihnen eine „klare Struktur“ – ein guter Artikel muss einen roten Faden haben, sonst brechen die Leser ab. Und ohne eine „aussagekräftige/knackige Überschrift“ fangen einige von ihnen womöglich gar nicht erst mit dem Lesen an. Auch das ist eine wichtige Erkenntnis. Und wie sollen die Informationen im Text selbst sein? „Gut aufbereitet, interessant, kompakt, vertrauenswürdig, sachlich, neu, viel, hintergründig“ – von allem etwas.
Fazit: Ausreichend Zeit in Themenauswahl und Überschrift zu stecken ist wichtig – zwei Bereiche, die leicht vernachlässigt werden können.
Welche Vorteile hat Ihrer Meinung nach Zeitunglesen gegenüber dem Konsum von Online-Nachrichten? (105 Antworten)
Print ist „angenehmer/leichter zu lesen„, finden zahlreiche Teilnehmer. Andere formulieren es als „besser für die Augen„. Der Lesekomfort ist sicher eines der größten Stärken von Gedrucktem. Wenn Zeitungen und Zeitschriften das geschickt zu nutzen verstehen (etwa durch originelle Marketingkampagnen), haben sie nach nach wie vor ein starkes Kaufargument.
„Für die Zeitung nimmt man sich mehr Zeit„, schreiben weitere Teilnehmer. Aus ihrer Sicht sei das ein Vorteil. Außerdem vermuten einige, Zeitungsartikel seien „besser recherchiert“ als Online-Artikel. Ob das stimmt oder nicht, sei mal dahingestellt. Aber zumindest haben die Teilnehmer offensichtlich ein höheres Vertrauen in Printartikel. Wieder eine wichtige – und von Studien bestätigte – Erkenntnis.
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