22. Den Leser in einem Printmagazin direkt ansprechen – unbedingt oder unbedingt sein lassen?
Das Ergebnis überrascht mich: 42,72 Prozent wollen nach wie vor nicht direkt angesprochen werden. 33,50 Prozent bevorzugen das „Sie“ und nur 23,79 Prozent fänden das „Du“ okay. Vermutlich wirkt es unseriös und unprofessionell.
Ich selbst bin offen gesagt ein großer Fan von einer direkten Ansprache des Lesers, aber was das Duzen anbelangt wohl in der Minderheit. (Ich mag es beispielweise nicht, wenn in einer Kinokritik von „man“ gesprochen wird und jeder weiß, dass es nur die subjektive Sichtweise des Autors ist und ein „ich“ daher ehrlicher wäre und den fatalen Fehler der Verallgemeinerung vermeiden würde.) Wenn man die Stimmen für „Duzen ist okay“ und „Siezen ist okay“ zusammennimmt, gibt es immerhin eine Mehrheit derer, die es bevorzugen, in einem Printmagazin direkt angesprochen zu werden.
23. Im Detail: Wie fänden Sie es, in einem Printmagazin von den Autoren geduzt zu werden?
Da ich auf Nummer sicher gehen wollte, habe ich diese Nachfrage gestellt. Das Ergebnis bestätigt eindrucksvoll, dass „Duzen“ in einem Printmagazin bei der Mehrheit (50 Prozent) eher nicht so gut ankäme. Nur 17 Prozent fänden „Duzen“ eher gut, bei der Frage zuvor waren es noch 24 Prozent.
Hinweis: Gar nicht gut=1, Sehr gut=5. Das Prinzip wird in allen Fragen so beibehalten.
24. Wie fänden Sie es, wenn in einem Printmagazin Artikel aus der Ich-Perspektive geschrieben wären?
Hier wollte ich zunächst ebenfalls eine „5 Punkte“-Frage einrichten. Dann habe ich mich dagegen entschieden und stattdessen nach verschiedenen Eigenschaften (Mehrfachnennung) gefragt. Heraus kam, dass die Mehrheit (52 Prozent) ein Artikel aus der Ich-Perspektive „okay“ fänden und der Rest der Stimmen mehr oder weniger gleichmäßig verteilt ist. Unseriös und unsachlich kommen auf 32 Prozent, modern und zeitgemäß auf 38 Prozent. Viele der 60 Stimmen für „Sonstiges“ (29 Prozent) schrieben „Kommt darauf an“.
25. Wie fänden Sie es, wenn manche Artikel englischsprachig wären?
Auch das war eine Idee, die mir im Vorfeld meiner Diplomarbeit kam. Englischsprachige Artikel in deutschen Magazinen: geht das? Interessiert das die Leser überhaupt oder sollte ich mich lieber schleunigst von der Idee verabschieden?
Das Ergebnis ist zwar nicht eindeutig, aber tendenziös: und zwar hin zu „Ja, fände ich gut.“ 46 Prozent fänden es eher gut (4-5), wenn manche Artikel englischsprachig wären, 27 Prozent eher schlecht (1-2) und weitere 27 Prozent weder noch/weiß nicht/mir egal (3).
Daraus leite ich ein vorhandenes Interesse bei ausreichend vielen Lesern ab, um auch tatsächlich mal ein paar Artikel englischsprachig abzudrucken. Einzelne Wörter können ja am Rand oder in einem Infokasten übersetzt werden.
Laura meint
Als bekennender Print-Fan und Viel-Leser war ich zunächst davon überzeugt dass die wenigsten Umfrageteilnehmer noch Zeitschriften lesen. Dass 88% lieber gedruckte Magazine lesen und die absolute Mehrheit davon überzeugt ist dass es Printmags immer geben wird überrascht mich daher total. In meinem Freundeskreis haben fast alle ein E-Book und kaufen gar keine Magazine. Umso erfreulicher dass die Printmedien doch noch Zukunft zu haben scheinen! Ich besitze selbst ein iPad, allerdings lese ich darauf nicht sondern kaufe Zeitschriften und Bücher im Geschäft.
Tracy meint
Ich hätte auch nicht gedacht das noch so viele Leute noch Zeitungen/Zeitschriften kaufen.
Wenn ich mir Medien für ein Hobby kaufe zähle ich sowieso auf Printmedien. Es ist einfach sehr viel besser zum Sammeln. Weiterhin ist es einfach bequem ein Buch zu lesen und den Duft der Seiten einzuatmen.
Print ist und wird auch immer aktuell bleiben. print24 z.B. wächst immer weiter genau wie der Absatz verschiedener Zeitschriften..
JUICEDaniel meint
@ Laura: Woher kommst du denn? Berlin? ;)
@ Tracy: Danke für die Schleichwerbung ;) Der Vollständigkeit halber: Weitere Druckanbieter findet ihr in meiner Mindmap.
Es gibt drei Add-ons und ein Update zu vermelden:
1. Digital Natives vs. Digital Immigrants: Hier habe ich die Antworten nach „Digital Natives“ und denjenigen, die sich nicht als solche sehen, gefiltert.
2. Wie müsste ein Printmagazin aussehen, das Sie gerne lesen würden? – Seit gestern ist das Ergebnis dieser wichtigen Frage online. (Frage 18)
3. NEON: Was gefällt euch an dieser Zeitschrift (nicht)? – Es hagelt jede Menge Kritik für die Zeitschrift Neon. Zurecht? (Frage 16)
4. Bei Frage 43 gibt es jetzt eine Tagcloud, um das Interesse an den zusätzlich genannten Themengebieten besser zu verdeutlichen. Die Favoriten: Psychologie, Philosophie, Mode, Reisen und Religion/Glaube.
PS: Die Auswertung von Frage 12 (Wie könnten Printmagazine Ihrer Meinung nach politische Themen ansprechender präsentieren) folgt in Kürze hier auf JUICED.de und wird dann ebenfalls direkt bei der Auswertung hier verlinkt werden. Alternativ findet ihr jederzeit eine Übersicht unter dem Menüpunkt „Diplomarbeit„.
Dick meint
Sehr schöne Übersicht mit guter Kommentierung!
Was du aber vielleicht ändern solltest sind die Kuchengrafiken. Mach die 2D. Der 3D-Effekt bringt keinen informativen mehrwert, sondern verzehrt das Ergebnis stattdessen drastisch. Was „hinten“ ist sieht viel kleiner aus als es sollte und was „vorne“ ist, viel größer.
JUICEDaniel meint
Danke! Was die Kuchengrafiken anbelangt: Das wird so als einzige grafische Anzeige/Ausgabe von Limesurvey angeboten, da habe ich ansonsten keine andere Wahl (zumindest nicht innerhalb Limesurveys).
Melanie meint
Hallo Daniel, ich schreibe gerade an einem ähnlichen Thema für meine Diplomarbeit, bzw. schreibe ich erst an der Disposition. Konkret geht’s bei mir um die Frage, ob Digital Natives in Österreich Tageszeitungen aufgrund der Haptik (noch) lesen. Nun brauche ich einen theoretischen Ansatz, den ich heranziehen kann, um den Lektoren zu zeigen, in welche Richtung es geht. Also z.B. einen Artikel über dasselbe Thema, nur dass dieser beispielsweise die Nutzung von Boulevardzeitungen aufgrund der Hapitik untersucht.
Da du dich ja sehr intensiv mit dem ganzen auseinandergesetzt hast, dacht ich mir, ich frag einfach mal nach. Wäre toll, wenn du mir irgendwie weiterhelfen könntest
Liebe Grüße aus Wien, Melanie
JUICEDaniel meint
Hi Melanie,
cooles Thema! Ich melde mich in Kürze bei dir per E-Mail, das ist einfacher.
Liebe Grüße aus Bonn,
Daniel