Oder: Wieso social media versagt hat.
„Holla“, könnte man meinen. Eine gewagte These. Wer bitte sagt denn so etwas? Zum Beispiel der SPIEGEL (Nr. 3/12.01.09). In „Pressefreiheit – Bruchstücke des Leids“ (Medien, S. 54-56) beginnt der Artikel mit diesen Worten:
Im Gaza-Krieg sperrt Israel die Weltpresse aus, die Medien sind auf die Bilder der arabischen Sender und ortsansässige Informanten angewiesen. Eine objektive Berichterstattung ist so nicht möglich. Und auch die neuen Medien tragen wenig zur Wahrheitsfindung bei.
Auf S. 56 folgt am Schluss diese provokante Äußerung:
Auch das, was bislang über Blogs, wackelige Handy-Videos, Twitter-Nachristen aus dem Krisengebiet drang, nährt den Zweifel an der Nützlichkeit der „social media“. Es ist unmöglich, sich aus diesen Bruchstücken des Leids ein Bild zu machen.“
Das sitzt. Social Media ist also für den Allerwertesten?! Weiter heißt es:
Ungefilterte Erlebnisberichte sind im besten Fall eben genau das: ungefiltert, emotional, subjektiv. Im schlechtesten: erfunden, manipulativ, propagandistisch.
Auch hier kommt mir erneut nur ein Wort über die Lippen: „Holla!“
Andreas meint
Ganz unrecht hat der Spiegel in dem Fall aber nicht
JUICEDaniel meint
Und inwiefern hat er dann deiner Meinung nach doch noch recht?
Andreas meint
Das verdammt viel Propaganda im Spiel ist. Bzw. unverifizierte Aussagen. Erscheinen als realistisch, weil 30 Blogs es schreiben, aber im grunde ist es street-gossip
JUICEDaniel meint
Sorry, hatte meine Frage falsch gestellt… ich meinte, wo der Spiegel deiner Meinung nach Unrecht hat?