Hallo WordPress Fans!
Mein Name ist Martin Metzmacher und ich bin einer der 134788983 WordPress Experten im Internet. Heute mal nix Kompliziertes, sondern einfach pure Standardkost, sozusagen das Käsebrot der WordPress SEO Tipps (allerdings mit einer Scheibe Gurke und einem Salatblatt!).
Dies ist meine ganz persönliche Top 10 der Standard SEO Einstellungen, die jedes Blog haben sollte. Bitte nicht rummaulen, dass diese Tipps alle alt sind: Stimmt! Trotzdem ist es verblüffend, wie viele Blogs sich hier verhaspeln. Aber nicht zu lange an der Kruste rumkauen, kommen wir zum Käse:
1. Der richtige Domainname
Der Domainname sollte euer absolutes Nr.1 Keyword enthalten. Warum? Die meisten Leute, die zu euch linken, werden sich sowieso nicht an tolle SEO Regeln halten. Fast niemand linkt auf meine Seite mit: „WordPress, SEO und Internet Marketing Guru“ (wie schön wäre das…), die meisten benutzen einfach „Seriousmarketing.de„. Ist euer Keyword im Domainnamen enthalten (hier „Marketing“) müsst ihr euch darum keine Gedanken machen.
2. Permalinks
Auch schon 123789 mal erwähnt und 123789+1 mal verkorkst. Hier gibt es für mich nur eine Option: /%postname%/ ! Warum nicht /%category%/%postname%/ ? Ich bin ziemlich wankelmütig und ändere meine Kategorienamen ab und zu. Blöd, wenn dieser dann in der URL vorkommt. Bevor man sich versieht, hat man 4509873 (ich mal halt große Zahlen…) 301’s oder 302’s am Hals.
Außerdem habe ich die unbestätigte Vermutung, dass Google /%postname%/ lieber mag, da dies auf eine first-level-page schließen lässt – wie gesagt: Vermutung.
3. Ein vernünftiges Theme
Alle SEO-Plugins der Welt sind für die Katz, wenn euch das Theme alles wieder versaut. Ich kann hier eigentlich nur das bekannte Premium-Theme Thesis empfehlen. Andere Premium Themes sind sicher auch nicht schlecht, aber dies ist das Beste vom Besten, was ich je gesehen habe (zumindest was SEO angeht). Grundsätzlich solltet ihr darauf achten, dass das Theme schlank ist, CSS & XHTML kompatibel ist und am besten schon viele SEO Optionen von Haus aus mitbringt. Denkt dran: Jedes Plugin, das ihr installiert, macht das WordPress Blog langsamer (und das ist schlecht für SEO).
4. Breadcrumb Navigation
Ja genau – dieses unscheinbare „Sie sind hier: Domain > Seite > Unterseite > Unterunterseite > Unterunter…“. Das ist nicht nur für den Besucher praktisch (schnelles Springen zu übergeordneten Kategorien), sondern hilft auch den Suchmaschinen (oder sagen wir einfach Google – oder benutzt jemand noch etwas anderes?) die Seite zu „verstehen“. Wenn’s gut klappt kriegt ihr das dann auch in den Suchergebnissen zu sehen. Yeah!
5. Einstellungen › Privatsphäre
Wenn Google dein Blog lesen soll, dann solltest du es auch freischalten. Man bestellt sich ja auch nicht den Pizzaservice und macht dann nicht die Tür auf…
6. Gute Artikelnamen
Der Artikelname ist gleich drei mal wichtig: Für den H1-Tag (falls das Theme was taugt), für die URL (bitte Wörter wie „die, der, das, ein, und, oder…“ aus dem Slug verbannen) und für die interne Verlinkung. Für mehr Informationen einfach mal „how to write good headlines“ googeln.
7. Genug Text
Manchmal möchte man einfach nur ein Video oder Foto posten ohne viel Text dazu zu schreiben. Das ist zwar praktisch, aber für SEO ziemlich ungünstig. Immer ein wenig Text dazu – dann weiß Google auch, was auf dem Bild zu sehen ist (~ 200-400 Wörter).
8. Alternate Text von Bildern
Wo wir gerade schon bei den Bildern sind… Alternate Text (wie heißt das eigentlich auf Deutsch?) ist eine der besten Möglichkeiten um das SEO auf der Seite zu unterstützen. Hier gilt das gleiche wie beim Pageslug: Keine Füllwörter, sondern 2-4 Keywords, die sowohl das Bild als auch den Artikel beschreiben. Zusätzlich kann man so Besucher über die Bildersuche von Google kriegen (falls man die denn will). Meine Freundin hat auf ihrem Blog ein Bild von Jessica Alba – und eine Zeit lang ein paar hundert Klicks am Tag über dieses eine Bild bekommen.
9. Keinen Scheiß
Kein Fluchen, kein Rassismus, kein Warez, keinen Sex, keine bösen Links, keine Linkfarmen, kein Linkkauf, kein Black Hat SEO = Keinen Scheiß!
10. Last but not Least: Content!
Letztendlich zählt immer noch, ob ihr guten Content habt. Wenn dieser interessant, relevant und gut strukturiert ist (ja – man darf tatsächlich den H2-Tag benutzen) werden die Suchmaschinen-Spider und Backlinks ganz von selbst kommen. SEO ohne gute Inhalte ist so wie Alu-Felgen für den Ferrari – ohne den Ferrari: Ohne Auto (=Webseite) gibt es auch nichts zu tunen (=SEO).
Ich hoffe euch hat dieser Artikel gefallen. Bitte hinterlasst doch ein Kommentar – Ich werde von Zeit zu Zeit hier vorbei gucken und mich an der heißen Diskussion beteiligen. Ansonsten sind auch Liebes- und Hassmails an martin.metzmacher[at]web.de erwünscht (bitte keine langweiligen 08/15 Mails – Danke!).
Über den Autor
Martin Metzmacher ist Verhaltenswissenschaftler, Blogger und selbstständiger Berater für WordPress SEO. Er studiert Behavioural Science an der Radboud University Nijmegen und ist Gesellschafter der bit dynamics UG (haftungsbeschränkt), zuständig für den Bereich Internet Marketing. Mehr zum Thema Internet Marketing und Suchmaschinenoptimierung findet ihr auf seinem Blog Seriousmarketing.de.
Michael meint
Zu Punkt 4: Breadcrumb Navigation
Finde deine Anspielung auf Google witzig, vor allem wenn man es mit dem Inhalt von diesem Blog vergleicht ;-)
Für einen Blog finde ich die Breadcrumb Navigation zu vernachlässigen, vielleicht dann eher noch eine Sitemap?
JUICEDaniel meint
Ganz ehrlich? Ich glaube, da hat Martin nicht drauf geachtet, dass einige JUICEDblog-Autoren mittlerweile (wieder) tatsächlich ganz gut ohne Google klarkommen… und ich beim Redigieren auch nicht inhaltlich mitgedacht. ;)
Für ein Blog wie JUICEDblog (ist das noch ein klassisches Blog?) halte ich Breadcrumb Navigation für wichtig, gerade bei Suchmaschinenplatzierungen. Aber sicherheitshalber gibt es auch auf JUICEDblog eine Sitemap. :)
Martin Metzmacher meint
Die Breadcrumb Navigation erfüllt für das SEO eine wichtige Funktion, es wird hierdurch nämlich von einer Unterseite auf die darüber liegenden Kategorien verlinkt. Hierdurch wird die Relevanz der Unterseiten auch wieder an die Oberseite zurückgegeben.
Gerade wenn man mit Unterkategorien arbeitet ist dies sehr praktisch, da sonst viele Klicks nötig sind, bis man in der Übersicht zur entsprechenden Subkategorie landet.
Weiterhin erfüllt die „Brotkrümelnavigation“ noch einen weiter Sinn: Dem Leser wird beim Betrachten der Seite direkt klar wo er sich genau befindet. Dies erschafft einen Kontext, in dem der entsprechende Text sehr viel leichter vom Gehirn verarbeitet werden kann.
Stell dir vor du würdest ein Buch lesen ohne den Titel und Autor zu kennen und ein wenig zu wissen worum es global geht. Es wäre sehr schwer die verschiedenen Informationen zu integrieren. Deshalb ist eine Breadcrumb Navigation auch als (cognitiv) psychologischer Sicht sehr nützlich.
Ein kleiner Tipp noch für dieses Blog: Die erste Navigationseinheit heisst heir „Home“. Das ist nicht wirklich relevant. Könnte besser „Juiced“ sein. Außerdem wäre es hilfreich das letzte (aktive) Element auch zu verlinken (das also auf dieselbe Seite zeigt).
JUICEDaniel meint
Danke für die Tipps – werde zu gegebenem Zeitpunkt einmal diesbezüglich nachschauen. Wobei ich den aktuellen Artikel nochmals verlinken unsinnig/überflüssig finde. SEO hin oder her, die Usability ist mir nach wie vor am wichtigsten. Sprich: Leser zuerst, Maschine danach. (Ja, ich weiß: Je besser die Maschine, desto mehr Leser folgen. Allerdings meistens nur Eintagsfliegen, keine Stammleser. Die gewinnt man nach wie vor mit „Beziehungen“, zwischenmenschlichen Kontakten, Blogkommentaren, Mails etc.)
Wg. Home: Es ist mit der Navigation verbunden, sodass auch oben links „JUICEDblog“ stehen würde. Aber gängiger ist nach wie vor eher ein „Home“ oder „Startseite“ etc. Auch eine Art von Einordnung/Orientierungshilfe. We’ll see…
Seodeluxe meint
Hallo Martin,
eine Anmerkung von mir zu Deinem ersten Tipp: bekommt man denn noch so viel freiwillige Links, das Tipp 1 gerechtfertigt ist? Ist nicht auch einen gesunde Mischung aus Anchor Texten gut, sprich ist es nicht egal wie die Leute auf deine Seite verlinken?
Beste Grüße
Marcell
Martin Metzmacher meint
Hi Seodeluxe.
was meinst du genau mit „freiwillige Links“? Mit was drohst du denn den Leuten, bis zu zu deiner Seite linken? ;-)
Generell denke ich, dass der Content im Vordergrund steht (und bin ja auf den Fall mit Daniel auf einer Linie). Letztendlich schreibt man für den Leser und nicht für die Suchmaschine.
Da die Grenzen zwischen Leser und Autor zunehmend verschwinden und es auch immer einfach wird die Links loszuwerden (z.B: Facebook, Twitter) ist Tipp 1 sicher immer noch aktuell. Denke hier nicht nur an Linkjuice von Google, sondern zunehmen auch aus Sozialen Netzen etc…
JUICEDaniel meint
Ich glaube, was er meint ist: Ist es nicht egal, ob man „JUICEDblog“ schreibt und zu http://www.juiced.de verlinkt, oder „juiced.de“ schreibt und auf http://www.juiced.de verlinkt oder gar „auf diesem Blog“ schreibt und auf „juiced.de“ verlinkt (also Intext-Verlinkung, Blogüblich)?
Interessante Frage. Wobei natürlich geschriebener Content bei Suchmaschinen sicher anders (höher) bewertet werden dürfte, als nur Links/Anchors.
@ Martin: Letzteres würde ich nochmal unterstreichen: Content first, aber wieso nicht auch zusätzlich gutes SEO (so lange der Leser nicht darunter leidet – was in gesunden Fällen auch nicht der Fall sein sollte)?! Da hat sicher niemand was dagegen und das ist sicher legitim. (Was Marcell sicher auch nicht bestreitet :) )