Im Zuge der allgemeinen Energiewende wollen Politik und Wirtschaft nun auch die Entwicklung von Elektronik-Autos in Deutschland vorantreiben. Doch der Widerstand ist massiv, die Bemühungen nur halbgar. Zu teuer und unpraktisch sei die Technologie momentan noch, um den Verbrennungsmotor in den nächsten eineinhalb Jahrzehnten zu verdrängen, sagen die Kritiker. Dabei ist jetzt der beste Zeitpunkt, die Ärmel hochzukrempeln und dem E-Car eine echte Chance zu geben. Und das nicht nur aus klimapolitischen Gründen.
Eine Millionen E-Cars sollen laut Bundeskanzlerin Angela Merkel bis zum Jahr 2020 auf unseren Straßen fahren. Dafür müssen laut Industrie in den kommenden drei Jahren allerdings um die drei Milliarden Euro in die Forschung fließen. Eine Summe, die die Wirtschaft natürlich unter gar keinen Umständen alleine stemmen will.
Obwohl die deutschen Autobauer momentan hervorragende Zahlen schreiben, fordern sie, dass der Bund mindestens ein Drittel der Kosten übernimmt. Wohl wissentlich, dass mit E-Cars mittelfristig kein Geld zu verdienen ist. Der Bund hingegen macht zwar bei der KFZ-Steuer Zugeständnisse, will aber keine Prämien für den Kauf von E-Cars zahlen.
Doch die Finanzierung ist nicht der einzige Streitpunkt. Für den Masseneinsatz sei das E-Car bei weitem noch nicht ausgereift genug, bemängeln viele Kritiker und lassen dabei in nostalgischer Verbundenheit zum Verbrennungsmotor kein gutes Haar am Elektro-Flitzer.
Einige der Vorbehalte sind momentan durchaus noch begründet. Im Vergleich zu ihren Benzin- und Diesel-Kollegen haben E-Cars (noch) keine große Reichweite. Sie sind noch zu langsam, viel zu teuer und die Infrastruktur ist bislang kaum ausgebaut. Zudem stammt der Strom, mit dem die Autos mal fahren sollen, bisher nur zu einem geringen Teil aus erneuerbaren Energien.
Doch was erwarten die vielen Nörgler? Die perfekte Lösung, die gleichzeitig günstig, umweltschonend und bequem ist, fällt nicht über Nacht vom Himmel. Wenn aber die Autoindustrie die selbe Arbeit und den selben Fleiß in die E-Car-Technologie investieren würde wie sie es zuletzt viele Jahre in die Entwicklung von Verbrennungsmotoren getan hat, wäre es nur eine Frage der Zeit, bis die elektronischen Autos rentabel und auch umweltschonend sind. Denn eine wichtige Sache hat den E-Cars bisher zum Durchbruch gefehlt: die breite Akzeptanz.
Während wir uns also noch mit Kosten-Nutzen-Rechnungen rumschlagen und zum x-ten Mal die Pros und Kontras abwägen, hat der Großmarkt China bereits geschaltet und die Fließbänder angeworfen. Bereits im Jahr 2013 will die Regierung in Peking die Eine-Millionen-Marke an E-Cars geknackt haben. Damit muss sich der Branchenriese VW schon anstrengen, um im Rennen um die Zukunft nicht den Anschluss an die chinesischen Firmen zu verlieren.
Angesichts der ökonomischen Entwicklungen in China, zur Neige gehender Ölvorkommen und der Sorge um unsere Umwelt müssen wir dringend handeln und dabei alle an einem Strang ziehen. Denn wer zu feige ist, den ersten Schritt in die Zukunft zu tun, wird nie am Ziel ankommen.
noch ein Markus meint
das die chinesischen Firmen das so schnell angehen ist klasse, allerdings ist der Anteil erneuerbarer Energien in China wahrscheinlich noch wesentlich geringer wie hier, oder?
ich persönlich halte das reine Elektro-Auto auch nicht für die ultimative Lösung, aus oben angegebenen Gründen. für einen Großteil Individualverkehr ist das sicherlich eine gute Lösung, für alle mit einer Tagesfahrleistung von ~100 km oder so. für alle die mehr fahren müssen, oder wie ich die morgens einfach nicht wissen ob da noch 100 km oder mehr zusätzlich dabei kommen, finde ich immer noch eine Kombination aus kleinem Verbrennungsmotor (auch als Generator) und Elektroantrieb die sinnvollere Lösung.
Projekte wie den Hybrid Porsche im Langstreckenrennsport finde ich z.B. eine interessante Sache, momentan sicherlich hauptsächlich ein Porsche Prestige Projekt, aber es geht in die richtige Richtung.
das gibt eine spannende Zukunft im Automobilsektor!
:)
JUICEDaniel meint
Kann mich dem nur anschließen. „eine Kombination aus kleinem Verbrennungsmotor (auch als Generator) und Elektroantrieb“ sehe ich auch als die sinnvollere Lösung an, wobei hier das Wort „Lösung“ hinkt.
Ergänzen würde ich es noch mit dem Aspekt, einfach mal die öffentlichen Verkehrsmittel stärker auszubauen. Wenn die Klimaanlagen und Heizungen in den Zügen nicht ausfallen und die Pünktlichkeit zunimmt, dürfte das eine stärker werdende Alternative werden.
In Berlin etwa kann man als Alleinstehender im Prinzip auch weitestgehend problemlos ohne Auto auskommen.
Außerdem würde ich hier noch die Mobilitätskonzepte an sich ansprechen wollen: Wieso nutzen wir nicht viel stärker Mitfahrgelegenheiten? Und damit meine ich nicht nur die Plattform mitfahrgelegenheit.de (hat schon mal jemand eine andere Plattform benutzt?), sondern auch flinc: http://www.flinc.org/de/
Wenn unser Bewusstsein mehr dafür geschärft ist, könnten wir auch auf diesem Weg etwas optimieren. Das nur am Rande.
Insgesamt finde ich es gut, dass es die oben beschriebene Elektroauto-Entwicklung gibt, da sie signalisiert, dass sich etwas ändern muss. Dass Elektroautos nicht DIE Lösung sind, dürfte hoffentlich jedem klar sein. Aber abhängen lassen sollten wir uns auf diesem Gebiet von den Chinesen auf keinen Fall.
noch ein Markus meint
ja, öffentlich Verkehrsmittel…
wenn ich schon mal in Berlin war hab ich mein Auto abgestellt und bin innerhalb der Stadt alles, aber wirklich alles mit öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren (wobei die da ja momentan etwas Probleme mit der S-Bahn haben sollen…), das klappte immer hervorragend.
ähnlich gut in anderen großen Städten.
wenn du aber etwas abseits wohnst, im Bergischen, in der Eifel oder im Bayerischem Wald, klappt das natürlich nur noch sehr eingeschränkt…
JUICEDaniel meint
Richtig! Und das gilt es meiner Meinung nach auszubauen. Das ist eine – nachhaltige – Investition in die Zukunft. (Um mal das tolle Wort „Nachhaltigkeit“ zu verwenden ;) )
E-Cars, die nicht weit fahren, werden nämlich auch wieder nur in Großstädten benutzt und helfen denen, die weitere Strecken fahren müssen, nicht weiter. (Sicher wird es dann irgendwann auch E-Cars geben, die mal 600km fahren können. Aber das sollte nicht die einzige angestrebte Lösung sein…)
Bikila meint
Das Problem beim Schreiben ist, dass es nicht reicht aus drei alten Artikeln einen neuen zu machen. Der Beitrag über e Cars ist dazu noch aus Artikeln die in den letzten Wochen und Monaten ohne Ende in den Medien waren. Wenn man schon zusammenkopiert, dann aus Quellen die nicht jeder liest.
noch ein Markus meint
ahso.
wenn du den Artikel schon so schlau kommentierst, kannst du auch angeben wo das abgeschrieben ist?
Josch meint
@Bikila: Dann schick doch mal bitte die Links der Artikel, aus denen ich herauskopiert habe. Würde mich auch interessieren.
Den Text habe ich als Kommentar für die Uni geschrieben. Dazu habe ich mir andere Artikel zu dem Thema durch gelesen, um mir eine Meinung zu bilden. Anders geht es schließlich nicht. Das einzige, das ich dabei kopiert habe, sind Fakten. Und Fakten zu „kopieren“, ist glaube ich in Ordnung. Ich kann nix dafür, dass das Thema ne Zeit lang omnipräsent war.
mathias fendler meint
was verhindert den umstieg auf e-cars ?
1. fehlende normierung der batterien , die in wechselstationen einfach und schnell
getauscht werden können.
2. wenn ecars häufig werden – wer entsorgt bzw. recycelt große mengen an akkus ?
manche versprechen für den batteriewechsel eine lösung durch high-tec roboter , die wohl weltweit aufgestellt werden sollen (das kann wirklich dauern ) .
ich weis nicht, wer bierflasche und -kasten erfunden hat ,
aber ähnlich könnte man zellen zu einer batterie ( kasten ) zusammenstellen .
wenn dann zudem ein „freundlicher roboter“ hilft , sehr schön.
es fehlt an einer weltweiten norm für zelle und kasten !!
die entsorgung könnten die hersteller übernehmen ?
wenn sie es müssten!