Oder: Wieso jeder Internetuser wissen sollte, was Google alles weiß.
Wer wissen möchte, wo Google überall im Internet unsere Daten sammelt, aufgepasst: Der Datenwachschutz Blog hat unter Was weiß Google über Dich / Mich ?! ALLES… eine umfangreiche Liste aller gängigen Google-Dienste veröffentlicht, die Daten sammeln:
- Adwords, Sie kennen deinen Marketing Plan und deine Suchwörter.
- Adsense, Sie wissen welche Seiten du bewirbst und wieviel du ausgezahlt bekommst + Kontodaten.
- Alerts, Sie wissen welche Topics wichtig sind für Dich.
- Analytics, Sie wissen welche Seiten und welche Besucher du woher hast und erkennen die Trends dazu.
- Blogger, Sie wissen über was Du schreibst. Jedes Wort, jede Phrase und kennen jeden ein- und ausgehenden Link.
- Kalender, Sie wissen welche Termine du hattest und welche Du noch haben wirst.
- Catalog search/Product Search, Sie wissen wonach Du suchst und was Du eventuell kaufen möchtest.
- Checkout, Sie kennen Deine kompletten persönlichen Daten wie Name, Adresse, Telefon, Kreditkartennummer.
- Chrome, Sie wissen alle Seiten die Du besuchst, wenn Sie es bis jetzt noch nicht wußten.
- Desktop, Sie wissen was Du auf deinem PC hast.
- Text und Tabellen, Sie wissen welche Dokumente du schreibst oder gerade mit anderen zusammen bearbeitest.
- Earth, Sie wissen welche Orte auf der Welt, Du dir genauer ansiehst.
- FeedBurner, Sie wissen alles über Deine Feedleser und deine Artikel.
- Finance, Sie wissen was Du hast und welchen Trends Du Folgst.
- Gmail, Sie wissen alles über Deine Mails.
- Groups, Sie wissen Deine Vorlieben und Deine Beteiligungen an Gruppen.
- Bilder suche, Sie wissen was für Bilder Du dir ansiehst und worauf Du stehst.
- Local search, Sie wissen wo Du bist und wonach Du suchst.
- Maps, Sie wissen wo Du wohnst, welche Routen Du planst und welche Orte Du genauer betrachtet hast.
- Reader, Sie wissen welche Blogs Du liest und was Dich interessiert.
- Suche, Sie wissen jeden Suchbegriff den Du jemals eingegeben hast.
- Talk, Sie wissen wer Deine Freunde sind.
- Toolbar, Sie wissen jede Webseite, die Du dir ansiehst.
- Translate, Sie wissen welche Übersetzungen Du benötigst.
- Video, Siehe einen Punkt tiefer.
- YouTube, Sie wissen welche Videos Du hochgeladen hast, welche Du kommentierst hast, welche Art von Videos Du dir gerne ansiehst und welches Deine Vorlieben sind.
(Mit freundlicher Genehmigung von blog.datenwachschutz.de)
Wieso das jeder wissen sollte? Weil das mit Sicherheit noch nicht jeder wusste und jeder Benutzer ein Recht darauf haben sollte, zu wissen, wer wo welche Daten sammelt. Nicht mehr und nicht weniger.
Einen sehr kritischen – und daher lesenswerten – Blogeintrag zu genau dieser Liste gibt es auf braekling.de.
Sensibilisiert die Nutzer dafür, welche Daten ins Netz gehören und welche nicht. Macht ihnen klar: Das Internet ist kein passives Konsumieren (wie z.B. Fernsehen), sondern aktives Konsumieren, d.h. selbst wenn ich nicht veröffentliche sende ich dennoch Daten. Erklärt den Leuten, dass der Schein der Anonymität im heimischen Arbeitszimmer täuscht.
Dem habe ich vorerst nichts weiter hinzuzufügen.
RRReissdorf meint
also von mir KÖNNTE goooogle wissen was ich suche und (selten) was für Videos ich suche/ansehe.
die Frage ist, da ich mich ja standartmässig nirgends anmelde, wie kann das in einen Zusammenhang gebracht werden?
JUICEDaniel meint
Hast du noch nie dich selbst gegoogelt? Oder mal eine E-Mail mit dem Ende „Grüße, …“ an eine gmail/googlemail-Adresse geschrieben? (Die IP wäre dann die gleiche wie bei einer Google-Suche, vor allem, wenn du Google-Cookies hast)
[Hinzu kommt, dass die meisten mittlerweile sowieso eine E-Mailadresse mit ihrem Namen haben, z.B. ! – und es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie eine E-Mail an einen GMail-User schreiben!]
Und das Beste dabei: Google Analytics. Aber dazu in Kürze mehr!
RRReissdorf meint
hab ich grad mal gemacht.
da kommen jede Menge Ergebnisse von einem Eishockeyspieler der so ähnlich heisst wie ich, von jemandem der genauso heisst wie ich und der scheinbar sehr aktiv in allen möglichen Netzwerken ist.
richtigerweise meine Telefonnummer aus dem Telefonbuch, ein Eintrag im Handelsregister, ein link zu meinem Fotoalbum bei arcor und ein Gästebucheintrag bei der Züchterin von unserem Hund.
und ein zoooomr Profil von mir wo ich tatsächlich meinen Namen eingetragen hab, das hab ich grad mal sofort wieder gelöscht und der link dahin geht schon nicht mehr.
JUICEDaniel meint
o_O man geht davon aus, dass Google spätestens in dem Moment, wo man sich selbst googelt, weiß, wie der User heißt. Denn normalerweise sucht man nach Stars und Bekanntheiten wie z.B. Angela Merkel. Sobald aber ein gänzlich unbekannter Name zum Einsatz kommt… (wie genau Google das macht: keine Ahnung. Denn man kann ja auch mal Freunde oder Bekannte googeln, das ist klar – jedoch googeln sich die meisten selbst, und das gleich mehrmals)
Google weiß zumindest auch, welche Suchergebnisse du mit deiner IP angeklickt hast. Dass du dich nicht für den Eishockeyspieler interessierst, zeigt demnach, dass du diese Person wohl nicht bist.
…
Kann man endlos so weiterführen. Ich denke, das spielt alles derzeit keine große Rolle. Jedoch gab es in den USA mal ein Fall (müsste jetzt nachrecherchieren), wo ein Mann oder eine Frau nach ihrem Verbrechen (der Mann brachte glaub ich seine Frau oder umgekehrt um) nachträglich die Polizei das Recht bekam, Google als Ermittlung zu benutzen – und dabei folgendes herausfand: Der Täter, der die Tat anscheinend bestritt, googelte nach Wörtern wie „Töten, Waffe, Pistole“. Damit war klar, dass er auch der Täter war.
Und genau sowas wird in Zukunft sicher häufiger zunehmen. Falls du Minority Report kennst: Damit wird die Idee dahinter gar nicht mal so unrealistisch. Aber das will ich jetzt hier nicht weiter ausführen.