Kennt ihr das? Ihr lest etwas und denkt euch: „Das ist aber interessant.“ Ihr seht etwas und denkt euch: „Darüber müsste ich mal was schreiben.“ Ihr hört etwas und denkt euch: „Daraus würde ich gerne mehr machen.“ Doch was fehlt, ist die Zeit.
So ging es mir die letzten Wochen, insbesondere in den letzten Tagen. Zahlreiche Zettel und Dateien mit spannenden Themen fliegen auf meinem Schreibtisch und Desktop herum – doch was fehlt, ist die Zeit.
Opera Mobile, Apple iPad, Google PageRank, Twitter, Kinokritiken, Buchrezensionen (Die Google-Ökonomie, Googled.), die Zukunft des Journalismus, Paid Content, WordPress Plugins, Suchmaschinentipps, Social Media, Medienkompetenz, Augmented Reality, Product Placement – alles Themen, die auf meiner Liste stehen und womöglich nie auf JUICED erscheinen werden. Ob Interviews, Artikel, Videos, Soundslides, Podcasts – so vieles bleibt unerreicht, so vieles wird nie umgesetzt. Total schade.
Wenn es nach meinen Wünschen und Vorstellungen laufen würde, wäre JUICED mindestens dreimal so umfangreich. Doch das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert. An dieser Stelle muss ich auf Dietrich Bonhoeffer vertrauen, der einmal sagte: „Nicht alle unsere Wünsche, aber alle seine Verheißungen erfüllt Gott.“
Und so muss ich schweren Herzens lernen, loszulassen. Damit ich insgesamt gelassen bleibe. Damit ich abschalten kann. Damit ich weiterhin unbeschwert surfen kann (ihr glaubt ja gar nicht, wie viele Themen mir täglich begegnen, die meisten davon im Web). Damit ich leben kann.
Loslassen, das ist so eine Sache. Denn das hat auch was mit Vertrauen zu tun. Vertrauen darauf, dass es trotzdem gut wird, dass es auch ohne funktioniert und dass ich nicht für alles verantwortlich bin.
Verantwortung, das ist auch so eine Sache. Habe ich Verantwortung gegenüber meinen Lesern? Wenn ja, welche? Und warum? Doch wie die Antwort auch lauten mag: Habe ich nicht vielmehr eine größere Verantwortung gegenüber mir selbst? Und ist es deswegen nicht sogar klug, gesund und vernünftig, loszulassen?
Fazit: Loslassen können, Vertrauen haben und Verantwortung abgeben sind drei absolut notwendige Eigenschaften. Auch mal NEIN sagen, notfalls zu sich selbst. Und trotzdem ein reines Gewissen haben. Wie denkt ihr darüber, wie geht ihr damit um? Ende der Durchsage.
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