Vegetarisch oder fleischlich – diese Frage ist fast schon zu einer Art Glaubenskrieg geworden. Hitzige Meinungs- und Machtkämpfe toben um dieses Thema. Insgeheim warten wir von JUICED auf den ersten Lebensmittelkrieg, bei dem sich Menschen gegenseitig mit Spinat und Schnitzeln bewerfen. Um die angespannte Situation in Deutschland weiter aufzuheizen, haben wir uns an dieses heiße Thema herangewagt – und präsentieren zwei Positionen, die euch ganz bestimmt nicht kalt lassen.
Dreht schon mal die Herdplatten an, jetzt wird’s superheiß!
Mögen die 74. Debattenspiele beginnen!
Ich esse was, was du nicht isst
„Warum esse ich Fleisch?“ ist aus meiner Sicht die falsche Frage. Denn sie impliziert ein Rechtfertigen und Verteidigen von etwas scheinbar Schlechtem und Falschem. Fleisch essen ist aber zunächst einmal nicht per se schlecht oder falsch. Dass es trotzdem gute Gründe für einen Fleischverzicht gibt, steht außer Frage. Dennoch überwiegen sie für mich nicht.
Die richtige Frage lautet also: „Warum sollte ich kein Fleisch essen?“ Nach meinem Verständnis lautet der Hauptgrund: Weil die Tiere gequält werden. Und warum ist das so? Weil wir Menschen zu viel Fleisch essen. (Wer eine Antwort auf die Ursache dieser Tatsache hat, der möge sie mir in den Kommentaren mitteilen.)
Der Umkehrschluss, aus diesem Grund vollständig auf Fleisch zu verzichten, liegt zwar nahe – schießt meiner Meinung nach aber übers Ziel hinaus1. Von einem Extrem ins andere, typisch Mensch. Außerdem löst es das Problem nicht, sondern sorgt lediglich beim Einzelnen für ein gutes Gewissen. Doch die Tierquälerei geht unterdessen weiter.
Ich verabscheue Tierquälerei zutiefst und wünsche mir von Herzen, dass wir Menschen endlich damit aufhören. Daher würde ich es begrüßen, mehr Initiativen und Maßnahmen gegen Tierquälerei ins Leben zu rufen – und mehr Kampagnen und Aktionen für bewussteren Fleischkonsum zu starten. Das ist bei unserem hohen Fleischkonsum definitiv notwendig. 2
Nun würden mir Vegetarier entgegnen, dass sie leider nicht andere Menschen ändern können und es noch Jahre dauern wird, bis auf gesellschaftlicher Ebene ein Umdenken stattfindet. Bis dahin will man nicht tatenlos zuschauen, sondern das tun, was man kann: selbst freiwillig auf Fleisch verzichten. Diesen freiwilligen Fleischverzicht finde ich bewundernswert – aber inkonsequent.
Wer aus Überzeugung kein Fleisch isst, weil Tiere gequält werden – der sollte auch keinen Kaffee mehr trinken, keine Schokolade mehr essen, kein Smartphone oder Tablet besitzen und kaum Kleider tragen. Denn genauso wie es Reportagen und Dokus über die erschreckenden Zustände von Massentierhaltung und -schlachtung gibt, gibt es solche Reportagen auch über die anderen genannten Dinge. Wo sollen wir anfangen, wo aufhören? Ein schwieriges Thema.
Der Reihe nach:
- Warum essen wir so viel Fleisch? Weil es uns gut schmeckt. Weil wir es möglichst günstig wollen und in Deutschland auch bekommen. Und weil wir nicht genug davon bekommen können, mit andern Worten: aus Gier.
- Warum trinken wir so viel Kaffee? Siehe oben.
- Warum essen wir so viel Schokolade? Siehe oben.
- Warum haben die Deutschen so viele Smartphones? Weil es cool, nützlich und bequem ist (und alle zwei Jahre der Vertrag verlängert wird und die neuen Smartphones noch cooler, nützlicher und bequemer sind).
- Warum haben die Deutschen so viele Kleider? Weil es schön aussieht und günstig ist.
Der Unterschied? Bei Ersterem werden Tiere gequält, bei den anderen Punkten Menschen. Für mich ist die Ausbeutung von Menschenleben noch schlimmer als Tierquälerei. Ich möchte damit Tierquälerei an sich nicht abmildern. Aber ich möchte aufzeigen, wie schwierig es ist, ein ökologisch, ökonomisch, politisch und ethisch korrekter Mensch zu sein.
„Aber es ist immer noch besser Vegetarier zu sein als gar nichts zu tun“, mag mir vielleicht manch einer an dieser Stelle entgegnen. Das stimmt. Nur ist es nicht so, dass ich gar nichts unternehme. Ich versuche, einen gesunden und bewussten Umgang mit allen Konsumgütern zu erlangen. Das bedeutet: Ich esse beispielsweise nicht jeden Tag Fleisch, sondern verzichte mehrmals pro Woche vollständig darauf. Freiwillig. Wenn das jeder so machen würde, hätten wir vermutlich nicht mehr das Problem mit der Tierquälerei. 3
Wenn ich mich dafür rechtfertigen sollte, dass ich Fleisch esse, sollten sich auch alle Vegetarier dafür rechtfertigen, dass sie Kaffee trinken, Schokolade essen, ein Smartphone besitzen und Kleidung tragen. So kommen wir aber nicht weiter. Aus meiner Sicht ist das die falsche Argumentationsebene. Ich respektiere Vegetarier, keine Frage. Und genauso wünsche ich mir, dass sie auch meine Entscheidung zumindest so stehen lassen – und ich mich nicht dafür rechtfertigen muss.
Liebe Hardcore-Tierschützer, jetzt müsst ihr ganz stark sein: Auf der Straße würde ich für einen Frosch keine Vollbremsung machen, da mir der Mensch im Auto hinter mir wichtiger ist. Das ist eine allgemein als sinnvoll anerkannte Tatsache, die sich aus unserem ethischen und moralischen Grundverständnis ableitet. Und das ist auch der Grund, warum ich mich erst einmal für benachteiligte, misshandelte und gefolterte Menschen einsetze. Das heißt nicht, dass das alle so machen sollen oder dass ich Tierschutz überflüssig finde. Ganz im Gegenteil: Ich bin froh, dass es Tierschützer gibt. Es braucht sie genauso wie es Menschenrechtsaktivisten, Umweltschützer und und und geben sollte. Wir alle zusammen haben doch gute Absichten, oder? Ein Einzelner kann die Welt nicht retten. Aber jeder von uns kann einen Beitrag dazu leisten, die Welt wenigstens ein bisschen besser zu machen. Das schließt aus meiner Sicht Vegetarier genauso mit ein wie Fleischesser.
Fazit: Ich bin ganz klar für einen bewussteren Konsum von Fleisch. Wer das Geld hat, sollte möglichst gutes Fleisch kaufen. Ich finde es auch völlig okay, wenn jemand gar kein Fleisch mehr essen mag. Es gibt dafür sehr gute Gründe. Dokus wie „We feed the world – Essen global oder Food, inc. – Was essen wir wirklich?“ machen mich traurig und bestürzt. Es widert mich an, wie wir Menschen mit unserer Erde umgehen. Mindestens genauso betroffen, wenn nicht sogar noch vielmehr, bin ich über die menschenunwürdige und -verachtende Ausbeutung von Menschen auf Kaffeeplantagen, in Textilfabriken oder Minen. Daher werbe ich für einen gesunden und ausgewogenen Konsum aller Güter. Es lohnt sich, gemeinsam für eine bessere Welt zu kämpfen. Jeder, wo und wie er kann.
Immer diese Extrawurst
Immer mehr Menschen entscheiden sich in Deutschland dazu, auf Fleisch und Fisch auf ihrem Teller zu verzichten – ich bin eine davon. Doch noch immer haben Vegetarier mit Vorurteilen und Unverständnis zu kämpfen. Dabei gibt es gute Gründe dafür, keine Tiere mehr zu essen.
Manchmal behandeln Menschen mich, als würde ich an einer Krankheit leiden. „Ach du Arme“, sagen sie dann. „Du darfst ja gar nichts von den Würstchen essen.“ Die Krankheit an der ich leide, nennt sich Vegetarismus. Sie wurde mir im zarten Alter von drei Jahren diagnostiziert, nach Schätzungen des Vegetarierbundes Deutschland gibt es landesweit etwa sechs Millionen Betroffene. Doch schlecht fühle ich mich damit nicht. Im Gegenteil. Ich darf das Würstchen ja essen. Aber ich will es nicht. In Darmhaut gepresstes Kadaverfleisch? Nein, danke.
In der heutigen Zeit bin ich nicht mehr gezwungen zu töten um zu überleben. Deshalb respektiere ich das Leben. Als sogenannter „Ovo-Lacto-Vegetarier“ esse ich Milch und Ei, aber kein Fleisch, kein Geflügel und keine Wesen aus dem Meer. Inzwischen überlege ich, ganz auf tierische Produkte zu verzichten. Blöde Sprüche musste ich mir deswegen schon immer anhören. Ob ich mich bevorzugt von Vogelfutter ernähre, fragte mich ein erwachsener Mann. Da war ich gerade zwölf. Und auf Feiern gibt es immer wieder besondere Spaßvögel, die mir die Wurstplatte vor die Nase halten. Haha, ist das witzig.
Auch nicht das Gelbe vom Ei
Seit der 1. Klasse muss ich ständig erklären, dass aus einem unbefruchteten Ei kein Küken schlüpft, weshalb Ei essen nicht gleich Hühnchen essen ist. Selbst erwachsene Menschen scheinen nicht zu verstehen, dass Hühner auch ohne Befruchtung jeden Tag ein Ei legen. Heute weiß ich: Ei essen ist trotzdem Mord und Totschlag. Millionen von Hühnern quälen sich täglich in ihren Legebatterien oder überfüllten Ställen in Bodenhaltung, über 50 Millionen männliche Küken werden jährlich am Fließband aussortiert und geschreddert. Auch Milchkühe werden regelrecht ausgeschröpft, sehen kein Tageslicht, gebären Kalb nach Kalb, die allesamt geschlachtet werden, um die körpereigene Milchproduktion am Laufen zu halten.
Der Mensch hat in Sachen Tierproduktion einfach das Maß verloren. Früher hielt sich die Sippschaft ein paar Schweine, eine Kuh und einige Hühner. Fleisch wurde an Sonn- und Festtagen gegessen. Heute stopfen sich die Menschen damit voll, bis zum Herzinfarkt. Ich kenne Kleinkinder, die mit Fleischwurst gefüttert werden und meine Grundschulfreundin träumte nachts von Mettwurst. Jetzt hat sie starkes Übergewicht. Wollt ihr wissen, was mein Lieblingsessen ist? Ja, auch darüber haben wir alle schon dreimal gelacht. Es ist: Karottenlasagne.
Ein kleiner Schritt für die Menschheit
Das Argument, dass ich am häufigsten gegen vegetarische Ernährung höre, ist: „Wenn ich aufhöre Fleisch zu essen, bringt es doch eh nichts. Die Tiere werden doch trotzdem weiter geschlachtet.“ Falsch gedacht. Jeder, der kein Fleisch isst, trägt einen kleinen Teil dazu bei, die Tierquälerei zu beenden. Es ist genauso wie mit allem anderen: Wenn ich nett zu anderen Menschen bin, habe ich damit keinen Weltfrieden erreicht, aber einen anderen Menschen glücklich gemacht. Wenn ich nicht mit dem Flugzeug fliege, habe ich die Klimaerwärmung nicht aufgehalten, aber meinen kleinen Beitrag dazu geleistet, es nicht noch schlimmer zu machen. Nachfrage bestimmt das Angebot – wenn sich niemand dafür interessieren würde, dann gäbe es im Supermarkt auch keine Lammkeulen und Schweinenacken zu kaufen.
Hinzu kommt, dass durch den hohen Fleischkonsum andere globale Probleme verstärkt oder ausgelöst werden: Die Überfischung der Weltmeere zerstört das Ökosystem – welche Auswirkungen das hat, lässt sich für die Zukunft nicht komplett abschätzen. Zudem werden durch die industrielle Fischfangindustrie einheimischen Fischer arbeitslos und schlimmstenfalls zu Piraten, wie in es in Somalia häufig geschieht. Um Weideland und Futter für Vieh zu schaffen, werden weltweit Wälder und Regenwälder gerodet, wodurch die Klimaerwärmung angeheizt und der Lebensraum von Menschen und Wildtieren eingeschränkt wird. Billige Abfälle der europäischen Hühnchenindustrie werden nach Afrika geschifft und dort so billig verkauft, dass lokalen Geflügelzüchtern keine Chance bleibt und die Wirtschaft weiter zerstört wird.
Man ist, was man isst
Wer es nicht schafft auf seine Salami oder sein Steak zu verzichten, der sollte wenigstens darauf achten, wo das Tier herkommt. Stammt der Fisch, den ich esse, aus nachhaltigem Fischfang? Hat das Schwein auf meinem Grill jemals die Sonne gesehen, sich jemals artgerecht am Boden gesuhlt, hat es je gelebt, oder ist es nur eingeklemmt zwischen anderen Tieren in dunklen Ställen dahin vegetiert bis zum sicheren Ende? Natürlich hat nicht jeder die Möglichkeit beim Kleinbauern seines Vertrauens zu kaufen oder einen Privatzoo zu eröffnen. Deshalb wünsche ich mir vom Gesetz strengere Tierschutzgesetze und Gütesiegel, die halten was sie versprechen. Ein erster Schritt zur Aufklärung der Konsumenten könnte sein, ein Informationssystem einzuführen, wie es schon bei Eiern verwendet wird. Ich möchte gerne wissen, ob meine Milchkuh auf der Weide steht oder im Stall und vielleicht ließen sich auch andere überzeugen artgerechteres Fleisch zu kaufen, wenn ihnen die Informationen einfach gemacht werden.
Manche Fleischfreunde argumentieren, der Mensch stehe über dem Tier und habe somit das Recht es zu essen. Aber gerade weil wir Menschen so intelligent sind, sollten wir unser Mitgefühl und Wissen nutzen und human und menschlich mit unseren Mitlebewesen umgehen. Wir tragen die Verantwortung für unsere Welt.
Und, wie haltet ihr es mit dem Fleischkonsum?
- Womit ich nicht sagen möchte, dass Vegetarier zu sein schlecht oder falsch ist. ↵
- In Deutschland liegt der Fleischverzehr im Durchschnitt bei rund 60 Kilogramm pro Jahr und Kopf, weltweit bei 42,5 Kilogramm (Alternativlink). ↵
- Aber hier bin ich voll und ganz bei den Vegetariern: Bis dahin will ich nicht tatenlos zuschauen – sondern meinen Teil dazu beitragen. Warum ich nicht vollständig auf Fleisch verzichte, was noch besser wäre? Das ist aus meiner Sicht die falsche Frage. ↵
Mirco meint
Interessante Debatte.
In der schnelllebigen Zeit neigt man häufig dazu Dinge allzu digital zu denken. Ich denke es gibt noch viel mehr Facetten als Vegetarisch oder Nicht-Vegetarisch. Eine superintelligente Studentin, die ich hier Lisbeth Salander nennen möchte, ist eine überzeugte Veganerin. Sie hatte mich einmal zum Kuchen eingeladen. Ich dachte immer Kuchen geht ohne Eier nicht, da habe ich mich wohl geirrt. Übrigens, der Kuchen war echt lecker. Sie ist genauso ein Vorbild wie der Künstler aus Österreich Hundertwasser, der seine letzten Jahre im Wald von Neuseeland verbrachte und bewußt auf die Zivilisation verzichtete. Einzig ein Transistorradio war sein Luxus.
Nein, ich bin weder ein Veganer noch bin ich ein Anhänger vom Minimalismus. Andererseits sehe ich diese Menschen mit sehr großem Respekt.
Das Problem ist aber nicht nur, was wir essen – übrigens essen wir in Europa (insbesondere Deutschland) viel zu viel Fleisch, in Amerika ist es noch viel schlimmer – sondern wie viel wir essen. Wir konsumieren nicht nur zu viel Fleisch (warum eigentlich – wir müssen doch nicht mehr jagen gehen und Speck ansetzen für kalte Jahreszeit) sondern zu viel Zucker (man sollte dazu den Dokumentarfilm „Supersize me“ anschauen), zu viel Salz – eigentlich von allem zu viel. Daher habe ich vor Jahren meine Ernährung auf 2 Mahlzeiten/Tag umgestellt. Naja, ich lebe immer noch und schreibe hier meinen Senf dazu. Also, so schlimm kann es doch nicht sein, oder?
Ein Nebeneffekt ist, dass ich überhaupt keine Gewichtsprobleme habe. Ein Problem, das leider zu viele Mitmenschen hier haben und versuchen mit Fettabsaugen oder andere „bequeme“ Maßnahmen das Problem zu beseitigen, statt etwas mehr Sport zu treiben oder/und weniger zu essen.
Durch das zu viel Essen (besonders Fleischkonsum), Wegwerfen, falsches Konsumverhalten (bestimmte Saisonwaren allzeitlich verfügbar), sind etliche Problme entstanden. Es mag nur ein symbolischer Akt sein, wenn eine Stadt wie Brüssel versucht sogenannten „vegetarischen Tag“ für einen Tag/Woche einzuführen, aber inzwischen sind wir so daran gewöhnt, dass wir unsere Verhaltensweise gar nicht mehr ändern wollen.
Auch in Ostasien sieht man verstärkten Trend zu Fleischkonsum. Eine Pizza-Kette nach der anderen wird z.B. in Seoul eröffnet. Früher konnte man die Koreaner, die nach USA auswanderten einfach von der Umrisse erkennen, weil sie größer und dicker waren. Heute ist das sehr schwierig geworden. Leider schauen die Ostasiaten offensichtlich zu viele schlechte Gewohnheiten aus dem Westen ab.
Naja, am Ende hilft ja häufig nur eine Schocktherapie: Nach BSE-, MKS- und Vogelseuche ist der Konsum nach Fleisch immer zurückgegangen.
eyeit meint
Danke für den differenzierten Beitrag. In der Regel sind solche Beiträge einfach nur Schwarz oder Weiss. Ich bekenne mich hiermit: ich bin ein Karnivore, ein Fleischfresser also. Ich kann mir nicht vorstellen, ohne Fleisch auszukommen. Ich bin durch und durch einig mit Daniel: Wir machen es uns zu einfach, wenn wir meinen, mit vegetarischem Essen den Tieren helfen zu können. Wenn man das konsequent durchziehen würde, würde das auch heissen, dass man auf Schuhe, Handtaschen und viele andere Lederprodukte verzichten müsste. Auf Kuchen aller Art, welche sehr häufig Gelatine beinhalten und so weiter. Natürlich ist es grausam. Es ist auch grausam, wenn ein Löwe einen Antilopen reisst. Da tut man es aber als tierische Natur ab.
Und wir Menschen? Wir gehören ebenfalls zur Natur. Wir haben schon seit Jahrtausenden Tiere domestiziert und vermutlich auch gefangen gehalten, gezüchtet und geschlachtet. Ich bin einverstanden damit, dass die tierische Haltung und Verarbeitung von Heute mit Sicherheit mit nichts mehr zu vergleiche ist – und da gebe ich auch Beatrice gerne Recht – dass da etwas aus dem Ruder gelaufen ist. Aber das ist meiner Meinung nach eine politische und keine kulinarische Frage.