Das Magazin SHIFT ist noch gar nicht auf dem Markt und hat trotzdem schon erste Fans. Allein auf der Crowdfunding-Plattform Startnext sind es derzeit 81 an der Zahl. In dieser Reihe möchte ich euch einige von ihnen vorstellen. Mein erster Gesprächspartner ist der 23-jährige Student und Blogger Christopher.
Daniel: Christopher, du hast SHIFT so viel promotet wie bisher kaum jemand. Hand aufs Herz: Du bist doch von mir gekauft, oder?

Christopher: Ja natürlich! Die Million erwarte ich bis spätestens nächsten Monat auf mein Schweizer Konto – ansonsten lösche ich alle Beiträge. Spaß beiseite: Ich finde deine Idee einfach toll, dass du ein gesellschaftspolitisches Magazin für Digital Natives auf den Markt bringen willst – und zwar in gedruckter Form, nicht online. Mit deinem Ansatz, das Magazin quartalsweise herauszugeben, triffst du genau den Nerv der Zeit. Denn Print ist noch nicht tot. Ich finde sogar, dass es häufig immer noch eine höhere Qualität hat, weil es gedruckt – und damit nicht mehr änderbar ist. Online erlebe ich das ganz anders: Da wird die News erst mal rausgehauen, egal, wenn noch Rechtschreibfehler drin sind oder die Geschichte unvollständig ist. Denn man kann das ja hinterher immer noch korrigieren. Das ist bei Print nicht so. Was SHIFT anbelangt: So ein Magazin mit den Rubriken Hirn, Herz und Horizont fehlt aus meiner Sicht noch im Zeitschriftenhandel. Ich steh manchmal im Supermarkt vor einem riesigen Zeitungsständer und denke mir so: ‚Wahnsinnig viel, aber nichts davon spricht mich an.‘ Ein Magazin mit digitalen Themen, mit politische Themen – und trotzdem noch unterhaltsam: so ein Magazin gibt es einfach noch nicht. Und deswegen habe ich mir gesagt: Hey, das was der Daniel da macht, das muss realisiert werden. Da helfe ich doch gerne mit.
Daniel: Cool! Vielen Dank für diese Vorschusslorbeeren. Nun zu dir: Erzähl uns doch mal, wer hinter dem Twitter-Pseudonym „Bitpage“ steckt?
Christopher: Bitpage ist ja nicht wirklich ein Pseudonym. Bitpage steht ja für meine Webseite, die es schon seit neun Jahren gibt. Ich habe also schon sehr früh mit eigenen Webseiten angefangen, damals noch mit „WISO Meine Homepage“ (lacht). Und so habe ich mir das im Laufe der Jahre angewöhnt, alle Accounts, die ich bezüglich meiner Homepage habe, auch Bitpage zu nennen. Als Pseudonym bin ich noch als „Bulldozer“ in anderen Foren unterwegs. Hinter diesem Pseudonym verbirgt sich ein 23-jähriger Wirtschaftsinformatik-Student. Vorher hatte ich schon viele Nebenjobs: als Pizzabäcker, in der Diskothek, Zeitungsausträger etc. Ich steh einfach unheimlich darauf, meinen Horizont zu erweitern und neue Dinge kennenzulernen.
Daniel: Seit wann bloggst du auf Bitpage und warum hast du damit angefangen?
Christopher: Auf Bitpage blogge ich so richtig aktiv seit November letzten Jahres. Mit dieser Newsbloggerei hat das eigentlich schon 2006 angefangen. Damals aber noch nicht als Blog, sondern ein Projekt namens Sky42. Das war damals ein IT-Onlinemagazin, was ich mit jemand zusammen aus Kassel gestartet habe. Wir hatten damals auch zur Zeit der Fußball-WM auch sehr viel Erfolg, wenn man bedenkt, dass wir nur News veröffentlichten, die andere auch gebracht haben. Wir hatten allerdings auch Tests über Computerspiele und andere interessante Themen, sodass wir zwischenzeitlich bis zu 1.000 Besucher pro Tag hatten. Leider ist die Seite dann irgendwann eingeschlafen, weil keiner von uns mehr Zeit dafür hatte. Irgendwann habe ich mir dann aber gedacht: Bloggen – das wär doch vielleicht was für mich. Denn ich teile mich gerne mit und sage, was ich über die Technikwelt denke und finde es auch toll zu erfahren, was andere darüber denken.
Daniel: Seit kurzem bloggt ja auch mit Alfio eine weitere Person auf Bitpage. Willst du zukünftig mehr in Richtung Multiautorenblog gehen?

Christopher: Ja, ich versuche mehr Autoren an Bord zu holen. Bei Alfio war das eher Zufall: Er ist einer meiner Twitterfollower, kommt aus Bielefeld und studiert wie ich auch an der Universität Paderborn. Wir haben öfter mal miteinander getweetet und irgendwann tweetete ich „Eigentlich bräuchte ich noch jemanden, der mit mir ab und zu mal News schreibt. Ich würde das auch vergüten, könnte mir aber nicht mehr als 50 Euro pro Monat leisten.“ Daraufhin hat sich der Alfio bei mir gemeldet. Als nächstes haben wir uns dann zusammengesetzt und uns darüber unterhalten. Und jetzt entwickelt sich gerade eine Freundschaft daraus. Was Multiautoren anbelangt: Im Moment ist auch der Artikel „Makrofotografie in Günstig mit Umkehradapter“ von der Vany online, die wiederum eine Freundin von meiner Freundin ist. Und ich hoffe, dass sie in Zukunft auch noch ein paar Artikel für Bitpage schreibt.
Daniel: Coole Sache, viel Erfolg weiterhin! Gerade weil du in der Tech-Szene sehr bewandert bist: Was hat dich in den letzten Tagen am meisten begeistert?
Christopher: Am meisten begeistert hat mich Tumblr. Da bin ich auf den Geschmack gekommen, nebenher ein Blog zu führen, wo ich über keine technischen Sachen schreibe. Da könnt ihr auch unter bitpage.tumblr.com meine Gedanken lesen. Ich find’s einfach toll, dass man noch ein Blog hat, in dem man alles aufschreiben kann, was woanders keinen Platz findet. Das finde ich so toll an Tumblr: seine Gedanken einfach quer durcheinander gewürfelt online zu publishen. Da bietet die Plattform tolle Funktionen, egal ob Zitate reinwerfen oder ein Bild posten. Das sieht dann auch noch toll aus. Ich finde es auch toll, dass das jeder einfach bei Tumblr mitmachen kann und mit wenigen Klicks ein tolles Blog hat. Das begeistert mich derzeit sehr und ich würde mir wünschen, dass mehr meiner Freunde tumblrn würden.
Daniel: Kommen wir zur letzten Frage: Wie hoch ist mein Druck, jetzt das geilste Magazin aller Zeiten abliefern zu müssen?
Christopher: Der ist enorm. Ich glaube, ich hab dir ein paar LKWs aufgeladen. Ich erwarte natürlich ein Spitzenmagazin und dass ich von den Inhalten voll geflasht sein werde. Ich werde natürlich jede einzelne Seite lesen, das ist ja wohl klar. Ich bin echt voll gespannt und bin mir ganz sicher, dass du die Erstausgabe drucken lassen wirst. Dann musst du dir aber auch gleich schon gute Themen und gute Autoren für die nächste Ausgabe suchen.
Daniel: Vielen Dank für das Gespräch.
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