[Ein Gastartikel unseres Sponsors Lebenskarriere.com]
Persönliche Orientierung klingt angesichts von Karriere-Plänen, Work-Life-Balance und anderen modernen Schlagworten vielleicht etwas altmodisch. Die meisten Artikel, Ratgeber und „Experten“ – ich kann das Wort nicht mehr hören – konzentrieren sich auf den mehr oder weniger schnellen beruflichen Aufstieg. Da wirkt persönliche Orientierung geradezu antiquiert und unnötig. Ist sie meiner Meinung nach jedoch absolut nicht, ganz im Gegenteil.
Aus der Arbeit mit meinen Lebenskarriere-Coachees weiß ich, ja, erlebe es jeden Tag: Wer seine persönliche Richtung und Orientierung nicht kennt, wird nicht glücklich. Klar kann er oder sie beruflich erfolgreich sein, auch familiär mag alles scheinbar gut laufen.
Doch einige Nachfragen zeigen meist, dass trotz einer scheinbar guten Lebenssituation eine tiefsitzende Unzufriedenheit vorhanden ist. Und die hat nichts mit Gier oder zu hohen Erwartungen zu tun. Mein Credo lautet daher:
Ohne persönliche Orientierung ist Erfolg – egal in welchem Bereich – weder dauerhaft befriedigend noch nachhaltig.
Persönliche Orientierung: (M)eine Definition
Unter persönlicher Orientierung verstehe ich die Kombination verschiedener Faktoren und Aspekte. Meine Definition nach reicht es nicht aus, die persönlichen Werte und Prioritäten zu kennen. Diese sind sicherlich wichtig und das Hauptthema des heutigen ersten Teils.
Doch dazu kommen noch weitere Aspekte. Persönliche Orientierung setzt sich aus meiner Sicht folgendermaßen zusammen:
- Klare Werte und Prioritäten
- Konsequente Entscheidungen und Ziele
- Dein Weg, den Du konsequent, jedoch auch flexibel gehst
Wichtig: Persönliche Orientierung ist für mich keinesfalls reine Theorie. Wenn Du Deine Werte zwar kennst, Entscheidungen triffst und Deinen Weg siehst, daraus jedoch keine Aktivität oder Tätigkeit folgen, ist das keine persönliche Orientierung!
Der erste Schritt: Kenne Deine Werte
Eine der ersten Fragen in meiner Arbeit als Coach lautete: „Kennen Sie Ihre Werte?“ Die meisten Coachees antworten darauf mit einem überzeugten Ja. Logischerweise frage ich dann nach und lasse mir die individuellen Werte erklären. Ungefähr ein Drittel meiner Klienten kennt seine Werte tatsächlich. Doch zwei Drittel antworten mit allgemeinen Aussagen wie „Ehrlichkeit“, „Zuverlässigkeit“ oder auch „Ehre“.
Ja, diese Begriffe werden regelmäßig mit Werten in Verbindung gebracht und passen theoretisch auch. Doch Theorie reicht eben nicht. Daher sind mir solche Begriffe zu unpräzise, denn ich weiß nicht, was der Einzelne beispielsweise unter „Ehrlichkeit“ versteht.
Daher erhalten mein Klienten einen Fragenkatalog, mit den Sie Ihre Werte ganz konkret beschreiben und reflektieren können. Die Ergebnisse sind dann Thema des nächsten Coaching-Gesprächs.
Im Folgenden habe ich die wichtigsten Fragen aus diesem Katalog zusammengestellt. Beantwortest Du sie ehrlich und reflektiert, kommst Du der konkreten Bedeutung Deiner Werte schon sehr nahe:
- In welchen Situationen hälst Du an Deinen Werten fest und wann gibst Du sie auf?
- Welchen Menschen gegenüber setzt Du Deine Werte konsequent um?
- Kannst Du Deine Werte spontan und problemlos benennen?
- Welche Rolle spielen Deine Werte in Deinem Alltag?
- Wie bewusst sind Sie Dir in Deinem Leben?
- Wann hast Du Deine Werte zuletzt verteidigt und umgesetzt, obwohl Du dadurch Probleme und Nachteile erwarten musstest?
- Wann hast Du sie zuletzt aufgegeben oder ignoriert und warum?
Die ernsthafte Beantwortung der Fragen kann unangenehm sein und erfordert einige Reflexion. Fällt diese ehrlich und ungeschminkt aus – und nur dann ist sie sinnvoll – kann das auch weh tun.
Die meisten meiner Coachees haben nach diesen Fragen mit sich zu kämpfen und müssen ihre Werte neu definieren oder deren Bedeutung hinterfragen. Ich auch, falls die aufkommen sollte. Und ich habe immer wieder mit diesen Fragen zu kämpfen, denn ich stelle sie mir regelmäßig.
Das ist auch notwendig, wenn Du es mit Deiner persönlichen Orientierung ernst meinst. Sie ist keine einmalige Angelegenheit, mit der Du Dich einmal befasst und dann zur Seite legst. Nein, es ist ein Prozess, der immer wieder Aufmerksamkeit und Energie erfordert.
Persönliche Orientierung: Schlüssel zum Glück
„Schlüssel zum Glück“ klingt ziemlich theatralisch und übertrieben, oder? Und dennoch ist persönliche Orientierung genau das. Wenn Du sie kennst weißt Du auch, was Dich wirklich erfüllt und Dir nachhaltig gut tut.
Deine Werte zu kennen und Dich aktiv mit ihnen zu befassen ist der erste Schritt auf dem Weg zur persönlichen Orientierung. Auch wenn er anspruchsvoll ist und schmerzhaft sein kann, solltest Du ihn gehn. Das bist Du wert.
» Persönliche Orientierung Teil 1: Kenne Deine Werte » Persönliche Orientierung Teil 2: Setze Deine Prioritäten » Persönliche Orientierung Teil 3: Beginne Deinen Weg
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