Opera 26: Spätestens jetzt updatefähig?

Als der Webbrowser Opera 19 herauskam, titelte ich: „Endlich wieder Opera!“. Für manche Nutzer war das jedoch etwas verfrüht, da nach wie vor etliche grundlegende Funktionen von Opera 12 fehlten. Mittlerweile sind wir bei Version 26 angelangt. Zeit für ein Update zum norwegischen Webbrowser.

Nannte ich im Januar dieses Jahres noch die (Wieder)Einführung der Lesezeichenleiste als das ausschlaggebende Argument für ein Update von Opera 12 auf Opera 19 (die Versionen 15-18 waren schlichtweg für den Arsch), so ist es jetzt die (Wieder)Einführung der Lesezeichen selbst, die mich zu diesem Artikel veranlassen. Denn seit Opera 25 sind diese endlich wieder standardmäßig mit an Bord und haben in der neuesten Version sogar eine Share-Funktion spendiert bekommen, was nicht uninteressant ist.

Doch kommen wir nun zu der Liste an Nachteilen, die Opera 26 nach wie vor im Vergleich zu Opera 12 hat. Und seid gewarnt, diese Liste ist lang. Folgende Funktionen haben es immer noch nicht in den mit Version 15 grundlegend neu entwickelten Opera-Browser geschafft:

• Opera Link (Synchronisation der Einstellungen, Favoriten, Passwörter etc. mit anderen Geräten)
• Offline-Modus (Geöffnete Tabs offline lesen)
• RSS-Button in der Adressleiste (Spart zwei Klicks und die Suche im Quellcode)
• Tabs gruppieren (Die alternative „Stack“-Funktion hat sich bei mir als Ersatz nicht bewährt)
• Neue Tabs direkt neben dem aktiven Tab öffnen (und nicht ganz rechts, wie derzeit)
• Beim Schließen eines Tabs zum letzten aktiven Tab zurückspringen (und nicht zum Tab ganz rechts)
• Button für geschlossene Tabs (Mittlerweile gibt es den Menüreiter „Zuletzt verwendete Tabs“, was schon mal eine klare Verbesserung zu Version 19 ist. Dennoch: Warum nicht wie bei Opera 12 als Button oben rechts? Das ginge viel schneller, wäre wieder ein Klick weniger. Tipp: STRG+SHIFT+T öffnet geschlossene Tabs wieder.)
• Kürzel für Lesezeichen-Einträge (Um bestimmte Webseiten beispielsweise mit der Eingabe von nur einem Buchstaben in der Adressleiste öffnen zu können)
• Standardwerte für Formularfelder (Seit Version 15 speichert Opera bereits eingegebene Werte, was jedoch nicht so exakt und komfortabel wie bei der alten Version ist)
• Untere Statusleiste (u.a. Anzeige und Ändern der Zoom-Größe per Mausdruck)
• Notizen (Simple Funktion, um Notizen im Browser abzulegen. Habe ich nie benutzt, aber manche fanden die Funktion toll.)
• Bing als Standardsuchmaschine (Aus mir völlig unerklärlichem Grund ist seit Version 26 „Bing“ plötzlich nicht mehr als Standardsuchmaschine auswählbar, was ich seit Version 19 so eingestellt hatte. Neben Google sind lediglich Yahoo!, DuckDuckGo, Amazon und Wikipedia dabei.)

Das sind bis auf Opera Link größtenteils eher kleine, aber feine Komfort-Features, die für mich den Unterschied (mit) ausgemacht haben, wieso ich seit Jahren ein großer Fan von Opera bin. Hinzu kommen folgende Mankos, über deren Bedeutung man sich natürlich ebenfalls streiten kann:

• Nach wie vor schade finde ich es das seit Opera 15 neue Login-Verhalten bei Webseiten. Sobald die Login-Daten gespeichert wurden, ist zumindest der Benutzername sofort sichtbar. Bei Opera 12 ging das mit STRG+Enter, vorher war in den Eingabefeldern nichts zu sehen.
• Ebenfalls finde ich es schade, dass Opera seit Version 15 Textformatierungen von Webseiten in Word mitkopiert (wenn man die Inhalte nicht als Plain Text einfügt). Aber das ist ein Nachteil, den ich noch verkraften kann.
• Ab und an vermisse ich die „Sessions/Sitzungen speichern“-Funktion, wobei ich diese Funktion nicht unbedingt brauche bzw. früher nur selten verwendet habe. Kurzum: War kein Must-have, aber ein Nice-to-have-Feature.
• Toll wäre es auch, wenn man die geöffneten Tabs oder die Favoriten als Seitenleiste auch links oder rechts (=vertikal) platzieren könnte. Bei den vielen Breitbildschirmen ist da auf fast jeder Webseite noch ausreichend Platz dafür.

Und was hat sich seit Version 19 getan? Herzlich wenig, würde ich sagen.

Immerhin: In der nächsten Version, Opera 27, soll das Synchronisieren der Lesezeichen möglich sein, eine Art abgespeckte Opera Link-Funktion. Sogar das Synchronisieren von geöffneten Tabs soll dann funktionieren – auch mit einem Android-Smartphone.

Außerdem geplant ist ein Button, mit dem man alle geöffneten Tabs übersichtlich als Liste sehen kann. Das klingt zwar ganz nett – aber ein Button, um die geschlossenen Tabs wieder zu öffnen, wäre mir lieber gewesen.

Der Unmut der Community wird vor allem in den Kommentaren zu den entsprechenden Blogeinträgen sichtbar. Dort hagelt es nach wie vor viel Kritik. „Tab stacking in O27?“, schreibt ein User gleich im ersten Kommentar, woraufhin ein Opera-Mitarbeiter „I guess you are about to complain? ;)“ antwortet. Daraufhin der User:

No, just to keep mentioning it. I mean they gotta do something now that tab preview (which was suppose to be THE tab handling feature) is non-defaulted. If a person doesn’t know how to relocate cache (basic IE & every browser option!!) then the person doesn’t know how to go to experiments and enable tab preview. Relocating cache is just as hard or easy.

I cannot believe the direction Opera is going. Opera used to be free and unique. Yes it’s still free, but the freedom that we had with O12 is nowhere near the new Opera. In fact they are removing features and options on every release, bringing very little back.

Shame on you Opera.

Wie seht ihr das? Nutzt ihr noch oder wieder Opera? Was fehlt euch, was findet ihr gut? Schrrreibt’s in die Kommentare!