Oder: Wieso Google einfach nicht genug kriegen kann… pardon: stets unser Bestes will.
Gestern erzeugte Google mit Google Buzz einen riesigen Buzz, gegen den selbst Robert Basic chancenlos ist. Mich jedenfalls, wie könnte es anders sein, nervt der ganze Hype um Googe Buzz mindestens genauso viel wie um das iTampon. Doch was mich soeben tatsächlich aufhorchen lies, ist eine frische Nachricht auf sueddeutsche.de. Unter der reißerischen Überschrift „Google baut das Super-Netz“ schreibt sueddeutsche:
Google will versuchen, ein eigenes Breitbandnetz bauen. Damit möchte die Firma US-Bürger mit äußerst schnellen Internetzugängen versorgen. (…) Dieses (Anm.: das Breitband-Netz) soll an einer „Reihe von Testorten“ errichtet werden, heißt es in einem Blogeintrag des Unternehmens. 50.000 bis 500.000 Haushalte sollen so eine Verbindung zur Verfügung haben, die „mehr als 100 mal schneller ist als das, was die meisten Amerikaner heute mit einem Gigabit pro Sekunde zur Verfügung haben“, heißt es.
Ganz ehrlich? Ich bin spontan beeindruckt. Nicht etwa von der Geschwindigkeit des geplanten Netzes, aber von dem Vorhaben, in das Netzanbietergeschäft einzusteigen. Denn das ist tatsächlich gewagt, da teuer. Und Google will es natürlich nicht nur für sich behalten, sondern auch anderen Anbietern zur Verfügung stellen. Applaus, eine clevere Strategie. Denn so schafft man sich zahlreiche Feinde und Neider aus dem Weg.
Die Nachrichtenseite der SZ bewertet Googles Vorhaben etwas anders:
Ob Google jedoch tatsächlich den kostenintensiven Schritt ins Netzanbietergeschäft wagt, ist zweifelhaft. So schätzt die Wirtschaftsnachrichtenseite Business Insider, dass Google mit dem Testprojekt die bisherigen Anbieter dazu bringen möchte, sich intensiver um den Ausbau des Highspeed-Internets zu kümmern.
Liebe Süddeutsche, liebe Business Insider,
hiermit versichere ich Ihnen, dass Google nicht einfach nur herumspielt, -spinnt oder droht, sondern ernst macht. Wer als einstiger Suchmaschinenbetreiber ein eigenes, natürlich kostenloses, Betriebssystem (Software) und gleich noch das passende Handy (Hardware) auf den Markt bringt, dem traue ich als nächsten Schritt auch den Aufbau eines eigenen Breitbandnetzes zu. Wieso nicht? Google würde dadurch noch unabhängiger und wir von Google noch abhängiger, Ziel erreicht. Zudem mangelt es dem Unternehmen aus Mountain View wohl kaum an den notwendigen Finanzen, was die jüngsten Umsatzzahlen eindrucksvoll belegen1. Obendrein unterstützt der neue US-Präsident Obama diese Investitionspläne auch noch:
Um die Breitband-Versorgung in den USA verbessern, hatte US-Präsident Barack Obama bereits kurz nach seiner Amtseinführung Fördergelder in Höhe von 7,2 Milliarden US-Dollar angekündigt.
- Im jüngst veröffentlichten Bericht von Google für das Jahr 2009 waren es schon 23,65 Milliarden US-Dollar Umsatz, davon blieben stolze 6,5 Milliarden Dollar Nettoeinkommen übrig. ↵
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