In den folgenden Wochen stellen wir euch hier auf JUICED die Fotoserie „Faces of Addiction“ von dem Fotografen Chris Arnade vor. Es sind die Geschichten von Süchtigen aus South Bronx, New York City. Arnade betont auf seiner Flickr-Seite, dass er die Geschichten der Menschen so darstellt, wie sie ihm erzählt werden. Er sei kein Journalist und versuche nicht zu überprüfen, sondern lediglich zuzuhören.
Die Beschreibungen habe ich von Arnade übernommen und ins Deutsche übersetzt. Zu der Serie an sich sagt er Folgendes:
„Es ist so leicht einfach nur mit dem Strom zu schwimmen und die großartige Vielfalt und die Perspektiven, die sich bieten, nicht zu sehen. Es passiert auch so leicht, dass man andere ignoriert. Indem man nicht hinschaut, nicht mit ihnen redet, können wir uns eine eigene Sichtweise konstruieren, die unsere limitierte Weltsicht bestätigt. Ich hoffe, dass ich mit dieser Serie zeigen kann, dass jeder – egal an welchem Punkt in seinem Leben er sich befindet – wertvoll ist. Dazu lasse ich die Menschen von ihren Träumen und Lasten erzählen und fotografieren sie mit Respekt.“
Vanessa: Hunts Point, Bronx
Vanessa, 35, hatte drei Kinder und einen Ehemann, der sie missbrauchte. Sie hat „den Verstand verloren, und fing an Heroin zu nehmen“, nachdem sie die Kinder verloren hatte. Sie wurden ihr weggenommen und ihrer Mutter gegeben. Die Drogen führten sie in die Obdachlosigkeit und Prostitution. Sie wuchs an der Arthur Avenue in Bronx auf, aber jetzt verbringt sie ihre Zeit in Hunts Point, „versucht den Tag zu überleben, in dem sie tut, was nötig ist“.
Sie stand am kalten Straßenrand und suchte nach Kundschaft, trug dabei nur Flip Flops und rauchte mit ihren beiden Freunden. Als ich sie fragte, wie sie gerne beschrieben werden würde, sprang Mary Alice ein und sagte: „Sie ist die herzlichste Frau, die ich kenne. Sie würde dir ihr letztes Hemd geben, wenn sie eines hätte.“
Du kannst dem Fotografen auf Twitter (@Chris_arnade) oder auf Facebook (Chris Arnade Photography) folgen.
Bild: © Chris Arnade – Used with permission
Dick meint
Macht betroffen.
Kai Sender meint
Dieses Gesicht rührt mich sehr an. Und die Zeile, sie „versucht den Tag zu überleben“ trifft es genau – so ist das Leben mit der Droge. Helfen kann ihr nur ein Mensch und der ist sie selbst.