Doch auch hier: Fehlanzeige. Die Straße säumen zwar rechts und links zwei, drei POI, aber die Kirche in der Mitte ist nicht mit einem Kästchen markiert. Vielleicht liegt sie außerhalb des Erfassungsradius’ unserer beiden Programme. Vielleicht stimmt aber auch die Blickrichtung wieder nicht. Uns ist es mittlerweile egal, warum die Apps nicht funktionieren. Wir sind müde, durchgefroren und haben die Schnauze voll.
Unser Fazit: Wir haben uns zwar erfolgreich durch die Zeil gekämpft, besonders hilfreich waren Wikitude und Layar dabei aber nicht. Das hat mehrere Gründe. Zum einen geht mit den vielen POI auf dem Display die Übersicht verloren. Zum anderen zeigt das Display nicht zwangsläufig das an, was sich vor uns befindet. Ein kleiner Pfeil an der Übersichtskarte oben links gibt die Blickrichtung” des Sensors vor. Die muss aber nicht unbedingt mit unserer Blickrichtung übereinstimmen. Die Positionsbestimmung ist also korrekt, besonders praktisch ist die Lösung aber nicht. Mal ganz abgesehen davon, dass der GPS-Empfänger und die beiden Apps in nicht mal eineinhalb Stunden den vollen Akku leergesaugt haben. Das kann ein Problem sein, wenn man wirklich darauf angewiesen ist. Wer also eine fremde Stadt besuchen will, sollte sich zumindest jetzt noch besser einer Reisegruppe anschließen oder einen Stadtplan kaufen.
Dieser Artikel erschien zuerst im iPad-Magazin “ausgespielt”, welches ihr seit kurzem kostenlos im iTunes Store herunterladen könnt. Dort findet ihr den Artikel natürlich in einem noch viel schöneren Layout. Das Magazin war ein Semesterprojekt der Online-Journalisten an der h_da – inklusive Beteiligung einiger JUICED-Autoren.
Leider gibt dieser Artikel genau das Problem wieder, das wir als Content-Entwickler auch sehen.
Um die Problematik zu verstehen, muss man generell verstehen, wie diese Apps („AR Browser“) funktionieren (wo übrigens bleibt Junaio bei diesem Test, unser deutscher Anbieter?).
Die eigentliche Software wird von Entwicklern wie Wikitude, Layar oder Junaio erstellt. Um die Inhalte kümmern sie sich nicht. Für die Inhalte sind Content-Developer wie die mCRUMBS GmbH (wir) zuständig.
Es gibt „Kanäle“, die nutzen Massendatenquellen wie Google oder Wikipedia. Die Ergebnisse können aber nur so gut sein, wie eben Google oder Wikipedia (meistens eher schlecht).
Auf der anderen Seite gibt es Kanäle, die auf weitaus verlässlichere Quellen zurück greifen. Z.B. ist die Mietwohnungssuche auf allen drei AR Browsern auf der Datenbank von Immonet aufgebaut. Die Anfragen werden live an die Immonet-Datenbank weitergeleitet, so dass die Ergebnisse immer aktuell sind. Es gibt eine Vielzahl von Kanälen die so arbeiten, allerdings gibt es auch viel zu viele Kanäle, die das nicht tun. Aus meiner Sicht hätten die Entwickler der AR Browser viel früher darauf achten müssen, welche Inhalte in den Kanälen wiedergegeben werden. Leider haben sie nur die technische Umsetzung geprüft.
Das Ergebnis können wir diesem Artikel entnehmen. Der Nutzer eines AR Browsers öffnet ihn recht ziellos und ruft den ersten verfügbaren Kanal auf (meistens Google oder Wikipedia). Das Ergebnis können wir oben lesen.
Warum machen wir dann nicht einen neuen Kanal, der die Probleme behebt? Der Aufwand dafür ist erheblich und Geld verdienen tut man damit auch nicht. Also suchen wir als Content-Developer immer nach neuen Ideen, die interessant sind, mit denen wir aber auch unser Leben finanzieren können.
An den Autor gerichtet möchte ich den Vorschlag machen, den Test zu wiederholen und ein paar andere Kanäle auszuprobieren. Ich denke, dass dann das Ergebnis besser wird.