Crowdfunding ist alles andere als ein Selbstläufer. Niemand wartet auf einen. Ein allgemeingültiges Erfolgsrezept gibt es auch nicht. Aber es gibt einige Aspekte, die für die richtige Grundlage sorgen. Neun davon habe ich für euch zusammengetragen.
- Zeitplan: Plane mindestens das Doppelte an Vorbereitungszeit ein, als das, was du bisher geplant hast. Und treffe schon im Vorfeld einige Vorbereitungen: Die erste Pressemitteilung, einen Eröffnungs-Blogartikel, Social Media-Inhalte, ein Pressekit etc. Während der Crowdfunding-Kampagne könnte dir für Vieles davon die Zeit fehlen, da du unter Umständen schnell reagieren musst und dir wenig Zeit zum Agieren bleibt.
- Feedback: Hole dir sich schon im Vorfeld möglichst viele Rückmeldungen von mehreren Personen ein. Aber nicht Quantität allein ist entscheidend, sondern die Qualität der Befragten. Haben diese ein Gespür für die Zielgruppe, kennen sie sich mit der Materie aus? Das sind die Personen, die du um Rat fragen solltest!
- Dauer: Setze die Crowdfunding-Kampagne nicht zu kurz an. Ein Monat ist in vielen Fällen zu knapp bemessen. Drei Monate hingegen können etwas zu lang sein. Zwei Monate bietet ausreichend Zeit, um sein Projekt anzukurbeln, aber die Unterstützer vom Zeitpunkt der Unterstützung bis zur Lieferung des Produkts (Dankeschöns) nicht zu lange warten zu lassen.
- Pitch-Video: Investiere viel Zeit in das Pitch-Video. Erfahrungsgemäß schauen sich die meisten Nutzer zuerst das Video an – und lesen sich die Beschreibungen des Projekts nur flüchtig oder gar nicht durch. Das Video sollte daher alle wesentlichen Punkte deines Projekts enthalten und auch für sich allein stehen können. Viele Blogger binden das Video im Übrigen auch in ihre Blogartikel ein, wenn sie über ein Projekt schreiben.
- Goodies: Biete nur Dankeschöns an, die du auch einhalten kannst. Frage dich selbst: Würde mich das überzeugen? Lockt mich das? Und dann: Kann ich das umsetzen, das Versprechen halten? Selbst so etwas Banales wie bedruckte Kugelschreiber kann eine Menge Arbeit – und damit auch Ärger – verursachen. Wichtig: Reduzierte „Early Bird“-Angebote für frühe Unterstützer kurbeln das Projekt schnell an – und sind gleichzeitig ein Dankeschön an die ersten Unterstützer.
- Anreize: Schaffe bereits im Vorfeld Anreize, was du tun würdest, wenn mehr als die erforderliche Summe zusammen kommt. Dann hören die Unterstützer auch nicht auf zu unterstützen, wenn das ursprüngliche Ziel schon vorzeitig erreicht werden sollte.
- Vollzeit: Bedenke, dass Crowdfunding während der Crowdfunding-Phase nahezu ein Vollzeitjob ist – es sei denn, du bist sehr bekannt oder verfügst bereits über ein großes Netzwerk. Wenn das nicht der Fall ist, solltest du viel Zeit einplanen. Crowdfunding ist kein Selbstläufer – es wartet niemand auf dich. Wer glaubt, er könne mal eben nebenbei eine erfolgreiche Crowdfunding-Aktion durchführen, hat nur sehr geringe Erfolgsaussichten.
- 50 Prozent-Hürde: Das wichtigste Etappenziel für dich ist die 50-Prozent-Hürde. Ist die erreicht, stehen die Erfolgschancen deutlich besser. Die Nutzer sind dann in der Regel viel eher bereit, das Projekt zu unterstützen. Das hat vermutlich mehrere psychologische Gründe, sollte man aber auf jeden Fall im Hinterkopf haben.
- Nachwehen: Unterschätze nicht, wie viel Zeit die Crowdfunding-Aktion auch nach Ablauf der Kampagne verursachen kann. Je nach Produkt können Verpackung, Versand und Logistik zu einer echten Herausforderung werden. Plane also ausreichend Puffer ein.
Weiterführende Links
Zweiteilige Crowdfunding- und SHIFT-Serie
- Teil 1: In 15 Schritten zum neuen Magazin SHIFT
- Teil 2: 9 Tipps zum Crowdfunding-Erfolg
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