Wieso Tippfehler das Lesevergnügen zerstören und den Online-Journalismus gefährden.
Seid ihr auch genervt von den vielen Tippfehlern auf den großen Nachrichtenseiten? Egal ob die deutschen Nachrichtenseiten wie Zeit Online und Spiegel Online oder die englische Webseite von Time – überall häufen sich die Rechtschreib- und Tippfehler, manchmal sogar bis hin zu unvollständigen Sätzen und zusammenhangslosen Absätzen.
Das trübt nicht nur das kurzfristige Lesevergnügen, sondern auch die langfristige Reputation des Online-Journalismus. Copy-Paste-Journalismus, Journalismus zweiter Klasse, SEO-Journalismus – und nun auch noch (Tipp)Fehler-Journalismus?
Beispiel gefällig? Alleine am heutigen Freitag habe ich in zwei von vier gelesenen Artikeln absolut störende – und überflüssige – Tippfehler entdeckt. So schreibt das Medienportal Meedia über Groupn und Schuversender anstatt Groupon und Schuhversender.
Bei Yahoo findet man unter dem Suchbegriff Schuversender lediglich einen Treffer: amerikanische Schuversender Zappos. Beinahe besagter Schuversender Zalando.
Auch in den USA steht man in nichts nach. Time.com etwa schreibt im Artikel Obama Meets With His High-Tech Money einen Namen falsch. Doch nicht irgendeinen Namen, sondern den der Yahoo!-CEO Carol Bartz. Aus Bartz wird kurzerhand Bortz – und niemand merkt’s. Selbst in den 19 Leser-Kommentaren weist niemand auf diesen Fehler hin.
Liebe Journalisten, bitte nehmt euch mehr Zeit, um eure Artikel noch einmal auf Tippfehler zu überprüfen, bevor ihr sie online stellt. Ja, ihr habt sie leider nicht und steht unter permanenten Zeitdruck. Aber dann macht euren Chef bei Gelegenheit doch einmal darauf aufmerksam, dass mehr und mehr Leser genervt von den sich häufenden Fehlern sind – und sich womöglich eines Tages frustriert abwenden. Das muss nicht sein!
Endlich mal jemand der diesen sich von Jahr zu Jahr verschlimmernden Zustand im Klartext ausspricht und ausschreibt. Danke!
Das Übelste daran ist die abfärbende Beispielwirkung, welche für die Zukunft nichts Gutes erwarten lässt.