Ich bekomme oft Anrufe von Takeesha. Manchmal will sie einfach nur reden, aber meistens möchte sie, dass ich sie treffe, ihr Lebensmittel kaufe und ihr aushelfe. Sie ruft nie mehrmals an, wenn ich nicht rangehe. Deswegen war ich überrascht, zwei entgangene Anrufe von ihr zu sehen.
Ich war in der Bronx und hielt deswegen an ihrem Haus an. Sie lebt in einem der vier einfachen Gebäude an einer geschäftigen Straße die nach Hunt Point führt. Häuser, die irgendwie an der Ecke einer Brücke, die über Gleisen führt, Platz finden – im Schatten einer Autobahnüberführung.
Früher hat sie ihre Wohnung mit ihrem Freund geteilt, aber er wurde rausgeschmissen nachdem er sie zwei Mal die Treppe hinunter geworfen hatte. Ihr Schlafzimmer ist ordentlich aber schrill, gefüllt mit Stofftieren und Schleifen, die direkt aus dem Zimmer eines Teenagermädchens kommen – und mit Spritzen und Kondomen.
Sie weinte, wollte mir aber nicht erzählen, warum. Sie wollte, dass ich ein Bild von ihr mache und bat mich um zwanzig Dollar. Ich gab ihr das Geld und wir redeten, aber in Gedanken war sie woanders.
Dieses Bild und der Text sind Teil der Fotoserie “Faces of addiction” des Fotografen Chris Arnade. Du kannst ihm auf Twitter (@Chris_arnade) oder auf Facebook (Chris Arnade Photography) folgen.
Bild: © Chris Arnade – Used with permission
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