Juiced bietet ab sofort die Bezahlung via SOFORT nicht mehr an. Mit Vorkasse, PayPal (und Lastschrift oder Kreditkarte), Amazon sowie Kreditkarte (via Stripe) stehen jedoch nach wie vor ausreichend viele alternative Zahlungsarten zur Verfügung. Für die Abkehr von SOFORT gibt es mehrere Gründe.
Seit Oktober 2015 bot Juiced seinen Lesern auch SOFORT als Zahlungsart an. Das verursachte bis zum heutigen Datum Kosten in Höhe von 265,36 € für die Einrichtungsgebühr (59,90 €), Systembereitstellungs- und Transaktionsgebühren* sowie weitere 197,50 $ für die technische Anbindung an den Online-Shop. Dem gegenüber stehen gerade einmal 37 Bestellungen, die mit SOFORT bezahlt wurden. Diese Zahlen zeigen deutlich: SOFORT wurde von unseren Lesern bislang nur sehr selten genutzt und unterm Strich als Zahlungsart nicht angenommen, weshalb ich den Einsatz von SOFORT nicht länger rechtfertigen kann. Ich hätte es dennoch getan, da ich ein großer Fan davon bin, unseren Lesern das Bezahlen so einfach und bequem wie möglich zu machen und gleichzeitig die Alternativen zu den US-Anbietern PayPal, Amazon und Stripe zu stärken.
Der ausschlaggebende Grund war also tatsächlich ein anderer: SOFORT gehört dem schwedischen Payment-Service-Provider Klarna, der seit Kurzem eine Banklizenz hat, weshalb er deutlich mehr Daten unseres Unternehmens braucht. Daten, die ich zum Teil erneut anfordern müsste (Handelsregisterauszug!), damit sie für Klarna aktuell genug sind. Daten, die mich zusätzlich zu den hohen finanziellen Kosten auch noch Zeit kosten. Und hier hatte ich dann genug von SOFORT bzw. Klarna. Eigentlich kann man Klarna keinen Vorwurf für diese Entwicklung machen, sie ist löblich und das schwedische Unternehmen wirkt durchaus sympathisch. Aber wenn Aufwand und Ertrag in keinem Verhältnis mehr stehen, muss man irgendwann die Reißleine ziehen. Die Entscheidung, auf SOFORT zu verzichten, war ohnehin längst überfällig. Die jüngste Veränderung von Klarna war lediglich der Anstoß, endlich zu handeln. Daher beenden wir hiermit das Kapitel SOFORT mit einem frohen und einem traurigen Auge. Froh darüber, die laufenden Kosten gesenkt zu haben. Traurig darüber, eine Alternative weniger anbieten zu können.
Warum ich so ausführlich darüber schreibe? Weil vielleicht auch andere Onlinehändler vor der Frage stehen, ob sie SOFORT als Zahlungsart anbieten wollen oder nicht – und unsere Erfahrung womöglich weiterhelfen kann. Und weil Klarna das hier vielleicht liest und dadurch seine aus meiner Sicht zu teure Preispolitik überdenkt.
* Die Systembereitstellungsgebühr für SOFORT beträgt 4,90 € netto monatlich (= 5,83 € brutto). Hinzu kommt eine Verarbeitungsgebühr pro Transaktion in Höhe von 0,25 € sowie eine Volumenprämie von 0,90 %. Aus meiner Sicht ist das deutlich zu viel. Auch die 79 bis 39,50 $ pro Jahr für die technische Anbindung halte ich für unnötig hoch (dem gegenüber stehen gerade einmal drei kleine Updates in den letzten zwei Jahren!), zumal die 50 % Rabatt (39,50 $) bei jährlicher Verlängerung ab sofort wegfallen. Zum Vergleich: PayPal, Amazon und Stripe bieten ihre Shop-Anbindungen kostenlos an.
Manuel meint
Falls Ihr dadurch mehr Vorkasse-Bestellungen habt und diese automatisch abgleichen wollt – schaut euch doch mal https://komfortkasse.eu an :)