
Die Zeit vergeht hier wie im Flug. Daher wird es allerhöchste Eisenbahn, euch von meinem Leben in Manila zu berichten, bevor ich am kommenden Wochenende nach Palawan fliege.
Die meisten von euch wollten im nächsten Blogeintrag über mein Philippinen-Praktikum „Die zehn coolsten Fotos“ sehen (16 Stimmen), doch das muss ich leider noch eine Weile aufschieben. Denn in den letzten Tagen hatte ich keine Zeit für coole Fotos, was sich aber hoffentlich bald wieder ändern wird. Meine Kamera jedenfalls liegt schon griffbereit auf meinem Schreibtisch. Apropos Schreibtisch: Mit nur einer Stimme weniger landete „Mein Praktikum: Aufgaben, Arbeitsplatz, Kollegen etc.“ auf Platz 2. Und genau das möchte ich euch nun vorstellen.

Es ist 09:23 Uhr (in Deutschland gerade 03:23 Uhr) und die meisten Mitarbeiter sitzen schon am Schreibtisch. Die ersten Kollegen kommen schon um 08 Uhr, da das Leben auf den Philippinen meistens sehr früh beginnt. Später ist es erstens zu heiß und zweitens sind die Straßen dann zu voll.
Unser Büro befindet sich im zweiten Stock einer Bank in Ortigas Center, dem zweitwichtigsten Geschäftsviertel in Metro Manila. Damit ihr euch auch ein Bild vom Büro und meinen Mitarbeitern machen könnt, schnappe ich mir jetzt meine Kamera und schieße ein paar Fotos. Aktueller geht es nicht.



Mein Arbeitgeber ist die christliche Organisation Wycliffe International, genauer gesagt deren Communications-Zweig für Asien und den pazifischen Raum. Ein paar allgemeine Infos zu Wycliffe International: Die Organisation wurde 1942 gegründet und hat über 6.000 Mitarbeiter weltweit. Sie konzentriert sich auf:
- Übersetzung der Bibel in lokale Sprachen
- Randgruppen dienen und ihre Lebenssituation verbessern: Alphabetisierung und Bildung, Bewusstsein für Gesundheit und Fördern von Fähigkeiten (etwa nachhaltige Kleinfirmen etc.)
Der Communications-Zweig hier in Manila koordiniert die Aktivitäten in über 20 Ländern Asiens und auf den pazifischen Inseln. Um den sperrigen Namen „Wycliffe International Asia Pacific Communications“ abzukürzen, hat sich das Team „Monsoon“ genannt. Auf deren Webseite findet ihr mehr Infos und – wie sich das für ein Communications-Team gehört – auch ein Weblog.
Meine Arbeit ist sehr abwechslungsreich. Bisher habe ich folgendes gemacht oder gelernt:
- Blogeintrag schreiben
- Facebook & Twitter benutzen
- Einführung in Apple Mac
- WordPress-Weblog „Skilled to Serve“ mit zahlreichen Plugins erweitern
- Interview mit dem Geschäftsführer von Wycliffe Philippines Dr. Romerlito Macalinao
- Etliche Fotos einer Podcast-Aufnahmesession in einem Tonstudio
Aktuell arbeite ich an einem Artikel über Wycliffe Philippines, der nächsten Monat auf Wycliffe.net erscheinen soll. Nebenbei bereite ich mich auf meinen ersten Einsatz außerhalb Manilas vor. Schon am Freitag geht es für vier Tage auf Palawan, die drittgrößte Inselgruppe der Philippinen. Dort findet eine Konferenz statt, auf der ich mehrere Interviews führen und ein paar Artikel daraus machen soll. Näheres erfahre ich im Laufe des heutigen Tages (stets flexibel bleiben!).
Eine Kuriosität zwischendurch:
In Manila stehen bei fast allen Taxis und Bussen hinten oder an der Seite: „How is my driving? Call 0920-928-4971“ Zuerst dachte ich, es sei die Nummer des Fahrers. Doch die meisten Taxifahrer haben die gleiche Nummer, nämlich die ihres Arbeitgebers. Es handelt sich also lediglich um eine Art Werbehotline. Datenschützer dürfen also beruhigt aufatmen.
Kleiner Ausblick in die Zukunft: Mitte September werde ich voraussichtlich für sechs Wochen nach Indonesien fliegen, um dort eine ganze Reihe von Artikeln zu schreiben, Interviews zu führen und Fotos zu machen. Ob ich während dieser Zeit bloggen kann, weiß ich noch nicht. Aber ich hoffe, dass ich euch vorher nochmal von meinem ersten Einsatz auf Palawan und einigen weiteren Dingen erzählen kann. In diesem Sinne: Stay juiced & stimmt jetzt ab, was ihr als nächstes lesen wollt! (Die zehn coolsten Fotos erscheinen dann sobald wie möglich, vielen Dank für euer Interesse. | Update: Mittlerweile sind die zehn coolsten Fotos von Palawan online.)
PS: Über Touristenplätze und Sehenswürdigkeiten werde ich nicht bloggen, da es dazu schon genug Artikel und Informationen im Internet gibt.
Sehr interessant, was du da so treibst…
Was mich interessieren würde: Warum heißt das communications team „Monsoon“? Ich verbinde mit Monsun nur die Regenzeit und frage mich, was das mit Kommunikation zu tun hat.
Hi Daniel , just wanna welcoming you to Indonesia.
Musste die tage an dich denken, als das mit dem Bus bei euch war. Dachte schon ich ruf mal an und schick dich als neuen Auslandskorospondenten mal vorbei ;)
Gruß,
adg
Hey Daniel =)
FInds immer wieder spannend zu lesen, was du da so machst.
Das mit dem How is my driving? Kenne ich aber aus Deutschland auch. Aus eigener erfahrung.
Während meiner Zivizeit klebte ein dummer „Fahrstil ok?“ Aufkleber auf meinem Sprinter hinten drauf.
Mit direktem Draht zu der Dienststelle, nicht sooo cool.
Wobei… Einige haben bei einer früheren Aktion soo oft „Selbstanzeige“ erstattet, bis die Aufkleber wieder abgeschafft wurden ;-)
Hey Grosser!
Freue mich dass du gut angekommen bist. Vielen dank für den Rundbrief und Link zu deinem Blog.
fetten Segen,
Kirk
@ Debora: Monsoon steht fuer viel Regen (Regenzeit), der gut und schlecht sein kann. Der gute Regen jedenfalls ist gut fuer das Land. Und das fuehrt zu guter Frucht/Ernte. Diese Metapher hat sich das Team zu eigen gemacht, weil sie gerne fuer „guten Regen“ sorgen wollen, der fruchtbar ist. (Monsoon ist also keine Abkuerzung, was viele zunaechst einmal vermuten.)
@ Daniel: Hey bro, I’m not yet in Indonesia. Probably in the middle of September I’ll go there for six weeks. Hopefully, we can meet during this time.
@ Andreas: Ja, das mit dem Bus in Manila war tatsaechlich krass. Aber (Metro) Manila ist so gross, 11 – 20 Mio. Einwohner, da kriegt man das selbst auch nur aus den Medien mit. Und da ich hier kein TV habe, habe ich es auch erst den naechsten Morgen von einem Kollegen aus Deutschland erfahren. (Ein Kollege hier hat aber alles live im TV gesehen und meinte, das wuerde man in Kanada, wo er herkommt, so nie uebertragen.)
@ Kelaja: Das ist mir in Deutschland noch nie aufgefallen. Wusste ich doch aber, dass diese „Kuriositaet“ manche hier interessieren wird ;) (An dieser Stelle – damit es die ganze Welt weiss – HERY(!)LICHEN GLUECKWUNSCH Y(!)UM GEBURTSTAG & GOTTES SEGEN, Kelaja!!! :-) )
@ Kirk: Danke, freue mich ueber deinen Kommentar! Viele Gruesse nach Berlin,
Daniel
Hallo Daniel,
schön, wieder etwas von Dir zu lesen! Leider haben die Philippinen ja zur Zeit in den internationalen Medien keinen besonders guten Ruf – daher ist es wichtig, auch mal wieder Positives zu lesen.
Übrigens kenne ich noch einen Spruch, der auf vielen philippinischen Autos zu lesen ist und den ich recht lustig fand: Not to hire.
Auf Palawan kannst Du Dich sehr freuen, diese Inselgruppe gehört zweifellos zum Schönsten, was ich je gesehen habe. Ich hoffe (und wünsche Dir), dass Du neben Deiner Arbeit auch Zeit hast, die Landschaft, das Meer, die Menschen dort kennen zu lernen und zu geniessen. Hoffentlich bleibt Dein Aufenthalt nicht auf Puerto Princesa beschränkt…
Viele Grüße ins Land meiner Träume und Albträume…
hey joe
Hi „hey joe“,
mittlerweile ist das mit den Philippinen ja schon wieder längst vergessen, oder? (Kriege gerade nicht so viel aus Deutschland mit, dazu reicht meine Zeit leider nicht)
Palawan ist tatsächlich traumhaft schön, 1.500 Fotos in vier Tagen dürften das eindrucksvoll bestätigen. Habe neben meiner Arbeit tatsächlich einiges sehen und genießen können und bin mehrmals raus aus Puerto Princesa gekommen (Woher wusstest du, dass ich hauptsächlich dort sein werde?). Nähere Details folgen in den nächsten Tagen, wie immer auf juiced.de.
Was mich neugierig gemacht hat: Was genau meinst du mit Albträume? Ist das lediglich privater Natur oder sind das allgemeine Dinge, die jeden treffen können? (Krankheiten, Kriminalität, …?)
Hay Daniel,
Albträume: fangen spätestens beim Nachdenken über die politische Situation an. Oder über die Lebensbedingungen vieler Menschen in diesem Land, das ein Paradies sein könnte – in dem aber viele nicht wissen, was sie ihren Kindern am nächsten Tag zu essen geben können…
Trotzdem: Ich liebe das Land und die Menschen da.
Woher ich das mit Puerto Princesa wusste? Ich habe nur geraten: Es ist die Provinzhauptstadt – und die einzige größere Stadt auf Palawan.
Bin schon gespannt auf ein paar Bilder.
hey joe
Wie bist du an das Praktikum überhaupt gekommen?
lg
john
Ich war 2006 schon ein Jahr in Indonesien – mit der gleichen Organisation. Also über Kontakte, die ich mir über die Jahre warmgehalten habe (allerdings nie mit diesem Ziel/aus diesem Grund).
Generell: Bei Interesse einfach mal auf nachschauen.