Songschreiber drücken aus, was manchmal kaum in Worte passt
Musik geht direkt ins Herz, sie spricht aus der Seele und berührt unsere Emotionen. Töne können die Atmosphäre verändern – ein sonniger Tag am Stand wirkt mit der Titelmelodie des weißen Hais bedrohlich, wer alleine im dunklen Keller steht, kann durch Singen oder Pfeifen Ängste überwinden. Auch ohne den Inhalt eines Liedes zu kennen, verstehen wir intuitiv dessen emotionale Aussagekraft. Wir hören den Unterschied zwischen Dur und Moll, zwischen Adagio und Presto, auch wenn uns die Fachbegriffe nichts sagen.
Doch Lieder berühren nicht nur durch ihren Klang, die Seele schwingt auch bei den Texten mit. Wir erkennen in den Worten der Sänger das, was für uns selbst manchmal kaum aushaltbar, erst recht nicht beschreibbar ist. Und manchmal trifft uns eine Liedzeile mitten ins Herz, öffnet ein Ventil. Der Text ermutigt, tröstet, nimmt uns mit tief hinein in unsere eigene Gefühlswelt. Musik ab für einige Tod&Trauer-Perlen der deutschen Liedermacher!
Ich will keine Trauerreden,
ich will keine Tränen sehen,
kein Chor, der Hallelujah singt.
Ich will, dass ihr feiert,
ich will, dass ihr tanzt,
mit ’nem Lächelndem Blick
und ’nem Drink in der Hand,
’nen Heißluftballon, auf dem riesen groß steht:
Das Leben ist schön,
auch wenn es vergeht.
(„Das Leben ist schön“ by Sarah Connor)
Es ist der Tag eins nach dir.
Du bist weg
und ich merk wie ich innerlich krepier.
Ich kann die Leere in mir fühlen,
denn mein Herz schlägt nicht mehr.
(„Tag eins nach dir“ by Rapsoul)
Und der Mensch heißt Mensch,
weil er vergisst,
weil er verdrängt
und weil er schwärmt und stählt.
Weil er wärmt, wenn er erzählt.
Und weil er lacht,
weil er lebt.
Du fehlst.
(„Mensch“ by Herbert Grönemeyer)
Wenn ich tot bin,
schau ich aus den Wolken auf dich hinab.
Wenn ich tot bin,
lös’ ich jeden Abend deinen Schutzengel ab.
Wenn ich tot bin,
erzähl ich im Himmel, wie sehr ich dich lieb.
Wenn ich tot bin,
tut’s mir leid, dass ich nicht bei dir blieb.
(„Wenn ich tot bin“ by Ich&Ich)
Und ich wollte noch Abschied nehmen,
das werd’ ich mir nie vergeben.
Man, wie konntest du von uns gehen?
Jetzt soll ich dich nie mehr sehen.
(„Abschied nehmen“ by Xavier Naidoo)
Heite drah i mi ham,
schneid ma’d Pulsadern auf,
lieg im wormen Wossa drin
und laß meim ormen Bluad sein Lauf.
Heite drah i mi ham
und es tuat goa net weh.
Ma wird nur ganz langsam miad
bis ma nix mehr gspiat.
(„Heit drah i mi ham“ by Wolfgang Ambros)
Es ist nicht wie im Film,
da stirbt der Held zum Schluss,
damit man nicht zu lange,
ohne ihn auskommen muss.
Traurig sein hat keinen Sinn,
die Sonne scheint auch weiterhin.
Das ist ja grad die Schweinerei,
die Sonne scheint, als wäre nichts dabei.
Ich weiß nicht, was die Zukunft bringt,
und auch, wenn das jetzt kitschig klingt:
Ich hab heut Nacht um dich geweint.
Ich wünsch dir, dass die Sonne für dich scheint.
(„Sonne“ by Farin Urlaub)
Immer wenn wir glauben, dass es keinen Weg mehr gibt.
Immer wenn die Wahrheit unsere Hoffnung fast besiegt.
Immer wenn der Schmerz die Herzen trifft,
unsere ganze Welt zusammenbricht.
Immer wenn die Wut das Licht erstickt, sehen wir es nicht.
Wenn all das was vor dir liegt, auf einmal ’nen Sinn ergibt,
dann scheint durch die Dunkelheit am Ende das Licht.
(„Du bist das Licht“ by Gregor Meyle)
Und so red’ ich mit dir wie immer,
so als ob es wie früher wär,
so als hätten wir jede Menge Zeit.
Ich spür dich ganz nah hier bei mir,
kann deine Stimme im Wind hören.
Und wenn es regnet, weiß ich, dass du manchmal weinst,
bis die Sonne scheint, bis sie wieder scheint.
(„Nur zu Besuch“ by Die Toten Hosen)
Weißt du wohin wir geh’n,
wenn unser Licht erlischt?
Was wird mit uns geschehn,
wenn die letzte Nacht anbricht?
Gibt es die and’re Welt,
wo Zeit nicht mehr verrint,
von der man sich erzählt,
wo wir alle Kinder sind?
Auch wenn keiner die Antwort kennt,
die Angst nicht beim Namen nennt.
Ich glaub’ ganz fest daran,
dass ich d’rauf hoffen kann.
Dass die Liebe unendlich ist.
Dass du wieder bei mir bist,
mich in den Armen hältst,
von der ander’n Welt erzählst.
(„Weißt du wohin wir gehen?“ by Christina Stürmer)
Und die Welt dreht sich weiter
und dass sie sich weiter dreht,
ist für mich nicht zu begreifen.
Merkt sie nicht,
dass einer fehlt?
(„Haltet die Welt an“ by Glashaus)
Wenn ich nur noch einen Tag zu Leben hätte,
würde ich richtig auf die Kacke hauen, jede Wette.
Und wenn die Sonne langsam untergeht,
und der Tag langsam zu Ende geht;
dann reise ich in eine andere Zeitzone,
und mache noch mal alles von vorne!
(„Nur noch einen Tag“ by SDP)
Da wird der Boden unter einem einfach weggespült,
wenn etwas Großes wie der Tod
sich durch das Leben wühlt.
Und dennoch dauert es Tage,
bis man irgendwas fühlt,
bis man verletzt am Boden liegt.
(„An alle Hinterbliebenen“ by Thomas D.)
Bitte trockne meine Tränen.
Ich schreib vom Herzen, man,
und dein Foto steht direkt neben dem Bett.
Ich zünd’ jede Nacht ’ne Kerze an.
Ich war nie der Typ, der jeden Tag Gebete spricht,
doch das ändert sich, wenn du merkst, wie kurz das Leben ist.
(„Dieser eine Wunsch“ by Bushido)
Sie stand mitten im Leben,
hat das Glück angelacht.
Für den Mann und die Kinder
die treibende Kraft.
Sie war liebenswert, freundlich,
was man herzensgut nennt.
Jemand, der gerne hilft,
den man auch gerne kennt.
Das Grab längst verschlossen
die Schmerzen vergeh’n
die Tränen vergossen
das kann keiner versteh’n.
(„In Gedanken“ by PUR)
Leser-Interaktionen