Ka-wumm: Die Kostenexplosion

Jetzt ist der Punkt erreicht, an dem ich darüber schreiben muss. Warum? Weil die Kosten für SH!FT kein Ende nehmen wollen. Und meine Kalkulationen mittlerweile deutlich überschritten haben.

Gestern Nachmittag rief ein Mitarbeiter der Deutschen Post bei mir an und sagte mir, er habe den Versand von über 170 SH!FT-Exemplaren gestoppt, weil die nicht ausreichend frankiert seien. Eine entsprechende Nachzahlung koste mich 240 Euro. Schluck.¹

Hinterher ist man immer schlauer

Der Grund: Ich hatte bereits Internetmarken für SH!FT ausgedruckt und die Verpackungen entsprechend frankiert – als Büchersendung „Groß“ für ein Euro pro Stück. (Die verwendeten Papp-Umschläge lassen sich daher auch jederzeit öffnen und schließen.) Was ich bei der ursprünglichen Kalkulation nicht bedacht hatte: dass ein Exemplar von SH!FT genau 500 Gramm wiegen wird – und damit bereits so viel wie die Höchstgrenze für eine „Büchersendung Groß“. Mit Verpackung sind es nun rund 590 Gramm – also 90 Gramm über der Grenze.

Doch damit nicht genug: Die Deutsche Post hat sich die Exemplare angeschaut und darin „Werbung“ und „Sponsoren“ gefunden. Und das sei in Büchersendungen nicht erlaubt. Ergo koste mich ein Exemplar statt der kalkulierten 1 Euro nun 2,40 Euro. Bäm.

Warum hatte ich mich beim Gewicht so verkalkuliert? Weil die meisten anderen Magazine deutlich weniger wiegen: 11 Freunde 324g, Die Epilog 292g, Dummy 364g, pardon 329g, Päng! 299g. Und das mit Werbung und Sponsoren? Wusste ich nicht. Zumal fünf Werbeanzeigen bei 172 Seiten und die Startnext-Unterstützer in meinen Augen nicht mit klassischer Werbung oder Sponsoring zu vergleichen sind. Aber erklär mal jemanden, was Crowdfunding ist und dass du mit diesem Magazin keinen Cent verdienst…

Teurer als man denkt

Da wir gerade beim Thema sind, möchte ich euch einen für mich unangenehmen Einblick hinter die Kulissen geben. Denn zwischen all den schönen Momenten mit SH!FT bedrücken und erdrücken mich derzeit im wahrsten Sinne des Wortes die Kosten des Magazins. Noch immer gratulieren mir Menschen dafür, dass ich mit 7.000 Euro ja viel mehr eingenommen habe, als ich brauchte. Was jedoch nur die wenigsten wissen: SH!FT hatte mich schon im Vorfeld nach meinen vorsichtigen Kalkulationen 8.000 Euro gekostet.

Warum ich dann nur 5.000 Euro beim Crowdfunding angesetzt habe? Damit die Chance auf einen Erfolg größer ist. Bei 7.000 oder 8.000 Euro wäre es für mich vermutlich sehr viel schwerer gewesen, die Leute zum Unterstützen zu motivieren. Denn 8.000 Euro klingt für viele Leute nach sehr viel Geld – und somit auch sehr weit weg bzw. nahezu unerreichbar. Die 50 Prozent-Hürde ist beim Crowdfunding enorm wichtig. Bei 5.000 Euro sind das überschaubare 2.500 Euro. Bei 8.000 Euro hingegen wären das 4.000 Euro gewesen…

Allerdings kommt es ja erstens anders und zweitens als man denkt. Die Kosten sind schon vor der heutigen Post-Misere nochmal kräftig gestiegen, da natürlich alle links und rechts die Hand aufhalten und mehr wollen. Aus Bruttopreisen werden plötzlich Nettopreise, aus einer Mindestbestellmenge von 100 Kugelschreibern 1000² und und und… Kurzum: SH!FT hat mich nicht nur jede Menge Zeit gekostet, sondern auch eine ganze Menge Geld. Nein, das ist kein Jammern – sondern die nüchterne Realität. Das harte Leben. Alltag. Normal. Leider.

Kurzum: Mittlerweile bin ich zwar an Erfahrung reicher, aber an Geld ärmer. Das wäre alles nicht so dramatisch, wenn ich nicht im Grunde schon seit Januar 2013 nahezu Vollzeit an SH!FT (neben JU!CED) gearbeitet hätte. Anders geht es nicht. Wenn ich eine Chance mit SH!FT haben möchte, muss ich mich auch voll reinhängen – entweder ganz oder gar nicht. Genauso wie beim Crowdfunding-Prinzip. Dass die Ersparnisse bei einem 26-Jährigen aber nicht ewig reichen, dürfte den meisten von euch klar sein.

Aus diesem Grund habe ich mich dafür entschieden, den PayPal-Spendenbutton auf JU!CED einzuführen. Ich hatte mich lange davor gescheut, aber heute ist der Moment gekommen, an dem ich einmal mehr auf eure Hilfe angewiesen bin – wenn ihr wollt, dass es mit JU!CED und SH!FT weitergehen soll.

Zwei abschließende Beispiele: Von den 7.027 Euro aus der Crowdfunding-Aktion habe ich 6.868,37 Euro bekommen. Die Differenz ging für PayPal-Gebühren(!) drauf. Sagt einem vorher auch niemand. Und was die Versandkosten anbelangen: Für 10 Euro gab es ja als Dankeschön ein Exemplar von SH!FT nach Hause geliefert. Der Einfachheit halber auch für Österreicher und Schweizer. Durch das deutlich schwerere Gewicht hat mich der Versand ins Ausland nun 7 Euro pro Exemplar gekostet. Zugegeben: Hätte ich das gewusst, hätte ich dafür auch mindestens 5 Euro mehr genommen. Tja. Hätte hätte, Fahrradkette…

Aus Fehlern lernt man

Wie heißt es so schön? Aus Fehlern lernt man. Ich habe eine ganze Menge davon gemacht (Ja, das gebe ich offen zu). Und einiges hätte ich nie gelernt, wenn ich die Fehler nicht gemacht hätte. Das ist Fakt. Fakt ist aber auch, dass mich das jetzt gerade deutlich mehr Geld kostet, als erwartet. Mittlerweile bin ich bei einem fünfstelligen Betrag angelangt. Und genau deshalb bitte ich euch ganz ehrlich einmal mehr um eure Unterstützung. Wer will, wer kann. Einen PayPal-Spendenbutton findet ihr unter https://juiced.de/shift/support.

Danke.

Euer Daniel

---