Was Google wirklich über die Zukunft verrät
Die Zukunft vorhersagen, das ist so ein stetiger Traum in den Köpfen mancher Menschen. „Ach wenn ich doch nur die Lottozahlen wüsste, dann…“ Was dann? Dann würde es dir vermutlich ziemlich schlecht gehen, weil du mit dem vielen Geld gar nicht umgehen kannst1.
Und auch die Reichen können sich mit ihrem vielen Geld nicht alles kaufen. Liebe, Glück und Erfolg bleibt Vielen ein Leben lang verborgen.
Doch immer wieder hört man von vermeintlichen Vorhersagern wie etwa der Krake Paul (die mittlerweile übrigens schon tot ist) oder liest von vermeintlichen Erfolgseinkäufen eines reichen Russen (Abramowitsch) beim FC Chelsea, der damit trotzdem noch nie die Champions League gewinnen konnte (was vielleicht auch an Ballack lag).
In dem Zeit Online-Artikel „Mit Google-Bombs gegen politische Gegner“ schreibt Kai Biermann am 2. November dieses Jahres über den Einfluss des Mediengiganten Googles auf Wahlergebnisse in den USA:
So wird im Blog TechBlorge spekuliert, die Zahl der Suchanfragen zu bestimmten Senatskandidaten ähnele den Ergebnissen der klassischen Wahlumfragen. So hätten die drei in Florida angetretenen Kandidaten folgende Daten: Marco Rubio – vom Umfragen-Institut vorhergesagter Stimmenanteil 44 Prozent, Anteil der Suchanfragen mit seinem Namen bei Google 45,4 Prozent; Charlie Crist – Umfragen bei 32 Prozent der Stimmen, Suchanfragen bei 32,9 Prozent; Kendrick Meek – Umfragen bei 24 Prozent, Suchanfragen bei 21,7 Prozent.
Grund dafür sei, dass die Internetnutzer sich für „ihre“ Kandidaten interessierten und sie daher googlen.
Legt man das zugrunde, wird im Gouverneurswahlkampf von Kalifornien wohl die Milliardärin und einstige Ebay-Chefin Meg Whitman gewinnen – entgegen der Umfragen. Zumindest suchen sehr viel mehr Menschen nach ihren Namen, als nach dem ihres Konkurrenten Jerry Brown.
Das – aus meiner Sicht – Erfreuliche daran: Meg Whitman hat nicht gewonnen, die Google-Prognose war falsch. Das zeigt einmal mehr, dass sich weder Wetter noch Wahlergebnisse vorhersagen lassen. Die Zukunft bleibt weiterhin ungewiss – und das ist gut so, denn nur so bleibt das Leben auch weiterhin spannend und damit lebenswert.
Bei den vergangenen US-Wahlen ist unlängst bekannt, dass die „Republikaner den Wahlsieg gefeiert haben„. Doch Meg Whitman konnte nicht mitfeiern – und das trotz US-Wahlkampfrekord:
Fast 160 Millionen Dollar aus ihrem privaten Milliardenvermögen steckte die Ex-Managerin in den Wahlkampf und setzte sich damit dem Vorwurf aus, sie wolle den Gouverneursposten kaufen. Das stieß selbst in Kalifornien, wo sie den Erfolg anbeten, auf Widerwillen.
Das Wahlergebnis freut mich insofern, da es zeigt, dass sich Erfolg nach wie vor nicht kaufen lässt. Und das ist gut so.
- Die meisten Lotto-Gewinner sind statistisch gesehen eher unglücklicher als vorher; (zu viel) Geld macht definitiv nicht glücklich. ↵
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