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Kommentare

  1. Das Problem an Schirrmacher und seinem Payback ist ja nicht, dass nicht viele der von ihm beschriebenen Phänomene real existieren würden. Jeder findet in diesem Büchlein etwas für seinen persönlichen Zitateschatz. Kein Problem. Sicherlich erweisen sich einige Dinge bei näherer Ansicht als Humbug (die berühmte Powerpoint-Verantwortung für den Absturz der Columbia, seine Auslassungen über Orthografie-Programme; siehe http://www.czyslansky.net/?p=2331) und einige Thesen als Platitüde aus der Sammlung seiner Glückskekse.
    Verhängnisvoll ist das Buch eher, weil der Autor die Dinge immer nur an der Oberfläche behandelt und er den Computer und das Internet für die schlimmen Dinge verantwortlich macht, und damit letztlich deren wirkliche Ursachen verschleiert. Es ist doch einfach nicht wahr, dass die Existenz elektronischer Patientenakten den Arzt dazu verführen würde weniger Zeit dem Patientengespräch zu widmen. Und auch die „Bankenkrise“, die eine Finanzkrise war, verdankt sich nicht Computerfehlern.
    Eigentlich tut Schirrmacher mit seinem Buch genau das, was er zurecht bei anderen verfehmt: er legt eine Zettelsammlung zumeist geistreich formulierter Zitate an, hängt diese „schönen Stellen“ aneinander und hat dann keine Kraft mehr für eine eigenständige und kritische Analyse. Nur deshalb schafft er den Spagat zwischen einem hermetischen Kulturpessimismus Adornoscher Prägung auf der einen Seite und einer verklausulierten Forderung nach einer Computerpädagogik auf der anderen Seite. Adorno hat für diesen Paradigmenwechsel zwischen der Dialektik der Aufklärung und seiner Medienpädagogik zwanzig Jahre gebraucht. Schirrmacher schafft diesen Spagat zwischen zwei Buchdeckeln.

  2. Vielen Dank für deine kluge Anmerkung. Ich habe mittlerweile auch gemerkt, dass der Artikel von evangelisch.de etwas einseitig ist. Daher habe ich soeben auch ein empfehlenswertes Kontra vorgestellt: Ibrahim Evsan – Fixierungscode: http://www.juiced.de/blog/2009/12/22/fixierungscode-world-of-warcraft-und-google-ibrahim-evsan-ueber-das-digitale-leben/ (Lobo ist mir da leider trotz allem etwas zu platt, Evsan macht da einen deutlich besseren – im Sinne von sachlicheren – Eindruck auf mich)

  3. Danke, Daniel, für die gute Darstellung der Schirrmacher-Problematik, wie ich sie mal nenne. Ich bin ihm echt dankbar für dieses Buch und erschrecke immer wieder, wie verblendet manche Digital natives doch sind. Ob sie wohl echt glauben, dass ihre „Freunde“ in Facebook ihre Freunde sind? Wenn ich mich angucke, muss ich doch sagen, dass ich da auch nur mit den Leuten schreibe, die ich anspreche oder anrufe. Manche entwickeln aber gar eine neue digitale Identität, ja, sie leben schon in dieser Welt des Internets und haben sich aus dem realen Leben weg geschlichen. Medienkompetenz in der Schule und ein Handy ab 16/18, das wäre eine gute Lösung. Die PH in Ludwigsburg bietet Studiengänge in dieser Richtung an. Mögen ihr weitere Beispiele folgen und Schirrmacher weiterhin mehr Gehör finden!

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