Oder: Wieso Google mit der Suchvariante „Auf gut Glück!“ suggeriert, gut zu sein.
Seit die Suchmaschine Google 1998 an den Start ging, gibt es dort zwei Suchvarianten. „Google-Suche“ führt zur Auflistung aller Suchergebnisse, „Auf gut Glück!“ (I‘m feeling lucky) führt direkt zum ersten Treffer. Letzteres habe ich einmal und seitdem nie wieder verwendet.
Nun habe ich neulich die Frage gelesen: „Wer sucht eigentlich jemals ‚auf gut Glück‘?“ Gute Frage, die ich gerne an euch weitergeben würde:
Habt ihr jemals die Suchvariante „Auf gut Glück!“ verwendet – und wenn ja, wie viele wieso?
Falls ihr diese Suchvariante auch nicht benutzt, stellt sich die Frage: Warum gibt es diese Möglichkeit überhaupt?
Der Hauptgrund dürfte sicher sein, Zeit zu sparen. Die meisten Nutzer klicken ohnehin auf das erste Suchergebnis, von daher können sie sich einen Klick sparen und werden direkt zum ersten Treffer weitergeleitet.
Diese Möglichkeit dürfte heute eigentlich gefragter denn je sein, suchen doch immer mehr Menschen bei Suchmaschinen Google nach Webadressen wie „web.de“, „kicker.de“ oder „yahoo.de“, anstatt die Domain gleich in die Adressleiste einzugeben. Faulheit Bequemlichkeit lässt grüßen.
Der wahre Grund jedoch könnte auch ein ganz anderer sein: Google will uns (un)bewusst manipulieren beeinflussen. Möglicherweise soll „gut Glück“ (g.G.) suggerieren, dass „Google glücklich“ (G.g.) macht?
Ist Google demnach ein Synonym für „gut“, daher auch das Firmenmotto „don’t be evil“? Oder steht Google gar für „Glück“ selbst? Ist es das, was wir automatisch mit Google assoziieren sollen? Ein Schelm, wer Böses denkt.
Benny meint
Ich nutze diese Funktion nicht. Vor einiger Zeit habe ich eine wissenschaftliche Untersuchung genau darüber gelesen, Google mache mit diesem Button jährlich sogar Millionenverluste. Klar, wer gleich auf das erste Suchergebnis geleitet wird, kann nicht auf die hauseigene Werbung klicken.
Trotzdem bleibt der Button, einfach, weil er dazu gehört. Wie du sagtest, es gibt ihn von Anfang an und er ist ein fester Bestandteil der simplen Google-Oberfläche. Außerdem halten zwei Buttons unter dem Suchfeld die Seite im Gleichgewicht. Die Seite wäre ohne „Auf gut Glück“ also noch leerer und ungewohnter. Also: Der Button ist unrentabel aber Teil der Geschichte Googles, er wird also bis zum Ende des Unternehmens bleiben.
Vielleicht braucht aber Google auch nur eine weitere Möglichkeit, Easteregss zu verstecken. Zum Jahresende gibt’s bei dem Klick (ohne Eingabe in ein das Suchfeld) nämlich immer einen Countdown zu Silvester.
JUICEDaniel meint
Danke @ Benny: Diesen Gedanken hatte ich bislang noch nicht, klingt aber durchaus nachvollziehbar.
Das ist für mich nicht gerade ein starkes Argument – denn die Nutzer gewöhnen sich an sehr vieles, vor allem an zunehmende Vereinfachung. Wenn es also nur noch ein Button gäbe (und der etwas größer wäre, evtl. noch mit CSS schön designt), wüssten alle Nutzer auf anhieb, worauf sie klicken sollten. Damit würde ihnen das (Nach)Denken noch mehr abgenommen werden.
Auch das halte ich aus rationalen Gründen für eher unwahrscheinlich. Verluste schreiben, um Spaß zu haben? Das ist total unwirtschaftlich.
Da stimme ich doch eher Kathrins Aussage zu, dass man dadurch das „Ziel der Webadresse“ schneller finden sollte. Heute ist das aber auch kaum mehr möglich, da sich hinter jeder Endung meist eine andere Webseite befindet.
Dick meint
Den Adressen einer Website nicht in die Adressleiste, sondern bei Google einzugeben und so zur Website zu gelangen habe ich auch schon bei Leuten beobachtet – wirkt irgendwie sehr –billig/dümmlich– (würde ich auch gerne mit dieser Durchstreichfunktion durchstreichen…) – stümperhaft. Bei den meisten Unternehmen etc. kann man die Adresse ja sogar raten. Na ja…
Auf gut Glück habe ich auch noch nie verwendet und die erste Seite ist oft nicht was ich suche. Aber es stimmt: Auch ich gucke meist auf der ersten Seite und – außer bei Bildern – weiter hinten.
Warum hat Google denn „don’t be evil“ als Motto?
ekiam. meint
Ich habe diese Funktion ehrlich gesagt noch nie bemerkt… ich nutze google.de zwar schon lange (inzwischen zwar weniger, aber trotzdem :-)) und mir ist es noch nie aufgefallen, dass es da eine weitere Option gibt… ich drück halt einfach enter und so kenne ich google.de. Habs jetzt mal getestet und finde es ehrlich gesagt nicht so sinnig. Höchstens vielleicht wenn man wirklich web.de oder so was sucht, dann kommt es ja sofort…
Kathrin meint
Ich würde meine Hand nicht dafür ins Feuer legen, aber ich bilde mir ein, die „Auf gut Glück“-Funktion hatte (zumindest früher) das Ziel Webadressen zu finden, deren Endung (.com, .de, etc.) dem User entfallen war. Zum Beispiel wenn man irgendwo auf einem vorbeifahrenden Auto eine Webadresse liest, und nicht mehr weiß, aus welchem Land das Auto kam. Und das hat definitiv funktioniert!
Manu meint
Ich verwende den (sehr praktischen ;) ) Lucky-Search andauernd!!
– wenn ich zu faul bin die gesamte Adresse einzugeben: Statt „youtube.com“ schreib ich dann in die Adresszeile einfach „youtube“, mein Browser macht dann automatisch einen lucky-search und ich lande direkt auf youtube (selbst meine Oma macht das unbewusst andauernd so!)
– um Links auf Seiten weiterzuversenden deren Adresse ich nicht genau kenne.
Beispiel: Auf meiner Homepage stehen Filmbewertungen, da darf ein Link zu IMDB nicht fehlen. Allerdings bin ich zu faul den Link selber für jeden Film einzutragen, deshalb lass ich (automatisch) einfach einen lucky-search-link anzeigen der dann auf IMDB weiterleitet (in der Form „lass-den-link-mal-testweisse-weg-vielleicht-mag-das-der-spamfilter-nicht“)
P.S.: Echt schwierig hier einen Kommentar zu Posten, steht dauernd da dass mein Kommentar ‚a bit spammy‘ ist :(( (leider nicht warum, noch ein Versuch dann lass ich’s…)
JUICEDaniel meint
Ein paar Gedanken dazu:
Anstatt auf google.de/com zu gehen und dort dann youtube einzutippen und Enter zu drücken, gebe ich lieber gleich youtube.com ein, das geht vermutlich sogar schneller – weil es den Umweg über Google spart.
Allerdings mache ich das bei meinem Notebook eh anders: Oft aufgerufene Seiten befinden sich bei meinem Opera browser in der Schnellwahl und können mit Strg+T und dann 1-9+Enter aufgerufen werden. Schneller geht es nicht.
Weitere Webseiten speichere ich mir mit einem Tastenkürzel, etwa „k“ für kicker.de. Also gebe ich in die Adressleiste einfach nur „k“ ein und schon bin ich bei kicker.de.
Und bei Wikipedia, Leo.dict.org und Yahoo suche ich mit „w/l/y suchbegriff“ in der Adressleiste und fertig. Spart ne Menge Zeit.
Das nur als Anregung. (Soll keine Schleichwerbung für Opera sein, aber zeigt mir irgendwie einmal mehr, wie praktisch Opera ist… ;) – Bei Interesse: Einfach mal Lucky search nach „Opera“)
Was das Posten von Kommentaren anbelangt: Ich habe von dir lediglich zwei Kommentare empfangen, die sich ausschließlich im „PS“ unterscheiden. Und bei WordPress habe ich es standardmäßig so, dass der erste Kommentar freigeschaltet werden muss – da braucht’s halt ein wenig Geduld. Vor allem derzeit, wo ich gerade im Ausland (atm Jakarta) bin. ;)
Manu meint
Huhu,
sry erstmal für den doppelten Eintrag, hab’s zweimal abgesendet weil die Seite beim ersten Absendeversuch plötzlich down war, hab dann nicht damit gerechnet dass es doch geklappt hat (alle anderen Versuche sind tatsächlich vom Spamfilter, wegen dem Link, geblockt worden).
Opera ist allerdings sehr hübsch (und vorallem schnell), muss aber zugeben dass ich meist Firefox verwende – und der sucht bei Eingabe ins Adressfeld wirklich automatisch auf google (dank lucky-search bekommt man davon nichts mit).
Das „google.de/com gehen und dort dann youtube einzutippen und Enter zu drücken“ fällt also völlig weg (sonst wär das wirklich zeitraubend).
Theoretisch ist’s natürlich immernoch langsamer, muss ja erstmal gegoogled werden.. bei meiner Internetverbindung fällt das aber nicht weiter auf (wobei youtube nur ein Beispiel war, das .com kostet (im Firefox mit str+enter ;) ) auch nicht wirklich viel zeit).
… dann also viel Spass noch am anderen Ende der Welt! Jetzt gibt’s hoffentlich nur noch einen Eintrag zum Bestätigen!
JUICEDaniel meint
:) Alles klar