[Ein Gastartikel unseres Sponsors Lebenskarriere.com]
Eine kurze Vorbermerkung: Bevor Du in diesen Artikel einsteigst, empfehle ich Dir, die ersten beiden Teile der dreiteiligen Serie zu lesen. In ihnen habe ich mich mit den individuellen Werten und den dazugehörigen Prioritäten befasst. Erst mit dieser Grundlage kannst Du den heutigen Artikel aus meiner Sicht optimal nutzen.
Kennst Du Deinen Weg?
Wenn Du die letzten beiden Artikel gelesen und – viel wichtiger – Konsequenzen aus ihnen gezogen hast, sollten Dir jetzt Deine Werte und Prioritäten klar sein. Diese Erkenntnis sollte bereits Auswirkungen auf Dein Verhalten haben. Doch auch wenn Du bereits einiges geändert hast, muss Dir Dein Weg deswegen noch lange nicht klar sein.
Immer wieder treffe ich auf Menschen, die zwar ihre Werte und Prioritäten kennen, jedoch nicht wissen, wo sie hin wollen und wie ihr Weg aussieht. Meine erste Frage lautet daher:
Kennst Du Deinen Weg?
Lies bitte weiter, bevor Du antwortest. Denn wie Du schon ahnst, verstehe ich unter Deinem Weg mehr als nur ein grobe Richtung oder ein bestimmtes Berufsziel. Viel mehr.
Dein Weg: Was gehört für Dich dazu?
Es ist erstaunlich, wie viele Coachees auf die Frage nach ihrem Weg mit beruflichen Zielen antworten. Der eine will in fünf Jahren Abteilungsleiter sein, die andere in einem bestimmten Projekt arbeiten und der dritte will sich dann selbstständig machen.
Auf solche Antworten – sie machen ungefähr 80 Prozent aller Reaktionen aus – reagiere ich immer mit einer Gegenfrage:
Ich wollte nicht Ihr berufliches Ziel wissen, sondern Ihren Weg kennenlernen. Wie sieht der denn aus?
Die Reaktionen darauf reichen von Unverständnis bis zu verärgerten und patzigen Antworten. Viele verstehen intuitiv, dass sie sich in ihrer Antwort auf ein einziges Ziel beschränkt haben, das noch dazu gar nicht so wichtig ist.
Im Grunde wissen viele Menschen – und merken es spätestens durch Nachfragen -, dass ihr Beruf für sie eine viel zu wichtiger Rolle spielt und auch ihr Selbstbild dominiert. Versteh mich nicht falsch, Dein Beruf ist wichtig und in unsere Gesellschaft ist damit sehr viel verbunden.
Doch Du bist viel mehr als Dein Beruf und Dein Weg besteht nicht aus einem beruflichen Ziel. Das kann ein Schritt auf Deinem Weg sein, kein Veto. Doch wenn Du Dir Deinen Weg vorstellst und ihn beschreibst, sollten aus meiner Sicht noch einige andere Faktoren eine Rolle spielen:
- Familie und Freunde
- Persönliche Ziele
- Träume, die Du realisieren willst
- Dein geistiges und spirituelles Wachstum
- Lebensqualität und Lebensfreude
- Beruflicher Erfolg und Karriere
- Dein (ehrenamtliches) Engagement für andere Menschen
Mir ist klar, dass der Punkt „spirituelles Wachstum“ für manche sehr esoterisch klingt. Das ist er jedoch gar nicht. Hier geht es einfach darum, die für Dich wichtigen geistigen und inneren Aspekte zu berücksichtigen. Ob diese mit Religion oder anderen Lehren zu tun haben, liegt völlig bei Dir.
Gestalte Deinen Weg
Kannst Du Dir Deinen Weg in voller Pracht und unter Berücksichtigung aller für Dich wichtigen Aspekte vorstellen, bist Du dem ersten Schritt auf Deinem Weg schon sehr nahe. Doch noch bist Du ihn nicht gegangen. Dafür musst Du den schwersten Teil Deiner Vorbereitung auf Dich nehmen und konkrete Handlungen definieren, mit denen Du Deinen Weg erreichen und gehen kannst.
Warum das so schwer ist? Weil damit oft spür- und sichtbare Änderungen Deiner Lebensweise verbunden sind. Diese können, müssen aber nicht extrem sein. Doch selbst kleine Schritte werden Deinem Umfeld auffallen und zu Fragen führen.
Wie bei der Definition Deiner Werte und Prioritäten musst Du auch auf Deinem Weg mit Unverständnis, Widerstand, Fragen und Angriffen rechnen. Hier noch viel mehr, als bei den ersten beiden Prozessen und Phasen.
Wenn Dir wichtige und nahestehende Menschen sich komplett gegen Deinen Weg stellen, gibt es meiner Erfahrung nach drei Möglichkeiten:
- Du gibst ihrem Druck nach, stehst aber nicht hinter dieser Entscheidung. Früher oder später kommt es dadurch zu einem enormen Konflikt oder Du resignierst. Beides ist nicht sinnvoll.
- Du prüfst Deinen Weg aufgrund ihres Widerstands und erkennst Änderungsbedarf. Du nimmst Änderungen vor und kannst sie von dem neuen Weg überzeugen.
- Dein Weg ist für Dich richtig und Du erkennst – oft schweren Herzens – dass es an der Zeit ist, die Menschen gehen zu lassen und Dich von ihnen zu trennen.
Möglichkeit zwei und drei sind aus meiner Sicht natürlich besten Optionen. Doch alle genannten Möglichkeiten fallen erst mal schwer und können weh tun. Damit solltest Du rechnen. Niemand behauptet es sei einfach, Deinen Weg zu gehen. Doch schlussendlich ist er es wert. Denn eines ist klar:
All die Kritiker und Zweifler gehen Deinen Weg nicht mir Dir. Nur Du gehst in jeden Tag. Und Du entscheidest, wo es hin geht.
» Persönliche Orientierung Teil 1: Kenne Deine Werte » Persönliche Orientierung Teil 2: Setze Deine Prioritäten » Persönliche Orientierung Teil 3: Beginne Deinen Weg
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