Seit über einem Monat bin ich mittlerweile auf Google+, warm geworden bin ich mit dem sozialen Netzwerk allerdings noch nicht. Und so langsam kommen mir Zweifel, ob das jemals was werden wird.
Mit großer Spannung habe ich den Launch von Google+ verfolgt. Immerhin hatte ich mir bis dahin genau das gewünscht: einen ebenbürtigen Facebook-Konkurrenten. Und da Microsoft ja keine bis wenige Anstalten macht, solch ein Netzwerk aus dem Boden zu stampfen, hieß die Hoffnung diesmal Google+.
Nun bin ich also auch auf Google+, und zwar hauptsächlich aus folgendem Grund: Als Autor eines Weblogs kann man nur schwer auf Google+ verzichten. Denn die Beliebtheit des Autors spielt in Zukunft auch bei den Suchergebnissen eine Rolle. Ein geschickter Schachzug von Google+. Aber ob das zum allgemeinen Erfolg reicht? Ich wage es zu bezweifeln. Aus mehreren Gründen.
Zunächst einmal ist Google+ so was von überschüttet von Nerdtalk, dass es viele Facebook-User ziemlich abschrecken dürfte. Ich persönlich finde das gar nicht schlecht, weiß aber, dass die breite Masse da anders tickt (und das völlig berechtigt ist).
282 Personen, Unternehmen und Organisationen befinden sich mittlerweile in meinen Kreisen, die insgesamt eine frappierende Ähnlichkeit mit meinen Twitterfollowern aufweisen: Journalisten, Blogger, Webdesigner, Fotografen und andere Kreative, Künstler und Designer. Dazwischen ein bisschen Sport und eine Handvoll Privatpersonen. Nun könnte ich ja auch anderen Leuten folgen, oder? Problem: Von meinen Freunden (die fast alle auf Facebook sind) ist hier niemand. Wenn ich also nach meinem engeren Freundeskreis von rund 50 Leuten suche, finde ich auf Google+ maximal zwei. Auf Facebook 48. Kurzum: Google+ ist für mich derzeit kein ernstzunehmender Facebook-Konkurrent. Und ich glaube nicht, dass sich das noch ändern wird.
Wenn ich mir also meine Timeline (Übersicht) anschaue, wandern dort lauter Nerd- und Netzthemen über meinen Screen. Das finde ich nicht wirklich schlimm (im Gegenteil!), aber auch nicht wirklich notwendig. Denn dafür habe ich bereits Twitter. Und damit komme ich zu meinem ersten Hauptproblem, das ich derzeit mit Google+ habe: Das soziale Netzwerk von Google ist für mich derzeit lediglich ein aufgeblähtes Twitter. Die Updates sind ein wenig länger und die Funktionen ein wenig umfangreicher. Dafür habe ich jedoch gravierende Nachteile: Die Übersicht lässt sich nicht wie z.B. bei Tweetdeck in mehrere Spalten einteilen – und wirkt dadurch unübersichtlich. Bei Twitter erfasse ich viel schneller, was derzeit passiert. Bei Google+ kann ich zwar zwischen meinen Kreisen hin- und herspringen, aber wie oft macht man das in der Praxis?
Das führt mich zum zweiten Hauptproblem: Google+ ist nur über die Seite plus.google.com erreichbar, für Twitter gibt’s den Client Tweetdeck. Und wer sich einmal an die Nutzung von Tweetdeck gewöhnt hat, möchte einen solchen Client nicht mehr missen. Mir kommt es sehr entgegen, dass ich Twitter also in einem gesonderten, browserunabhängigen Fenster nutzen kann. Denn in meinem Opera-Browser habe ich bis zu 70 Tabs gleichzeitig offen (dort wird gearbeitet!), da würde Twitter nur stören.
Vielleicht trifft das Argument eines externen Desktop-Clients nicht auf den Standard-Nutzer zu, von dem ich vorhin sprach. Dafür aber ganz sicher die URL: plus.google.com. Welcher normale Nutzer will ernsthaft eine Subdomain eintippen? Ja, Google+ ließe sich auch über die (Such-)Startseite erreichen. Aber das kostet einen Klick mehr. Auch wenn das so banal erscheint, ist das aus meiner Sicht ein klarer Nachteil. Google+ bräuchte eine eigenständige Domain. Dann würde der Laden auch höherwertig wirken. So jedoch hat man den Eindruck, das Netzwerk sei ein Anhängsel – was es ja irgendwie auch ist. YouTube – das ist eine eigenständige Community. Auch wenn die Qualität der Kommentare dort stark zu wünschen übrig lässt. Immerhin hat das größte Videonetzwerk eine eigene Domain.
Nicht nur an der Domain, auch am Namen selbst wird schnell deutlich: Google+ wirkt zerstückelt. Die Domain ist schlicht unglücklich gewählt und dadurch umständlich formuliert. Darüber reden ist auch nicht wirklich sexy. Man hat dort keine Freunde, keine Follower (mehr), sondern lediglich Kreise. Wie emotionslos ist das denn? Bei Facebook wird geliked, bei Twitter favorisiert und bei Google gepluseinst. WTF? Das klingt nicht nur scheiße, nerdy und nüchtern-kühl zugleich, sondern ist es auch. Für manch einen der netzversierten Leser mag das irrelevant klingen. Für den alltäglichen Nutzer sind solche Kleinigkeiten jedoch durchaus relevant – und somit ausschlaggebend.
Als ich neulich jemanden fragte, wie er den Namen „Google+“ finde, antwortete er mir: „Es erinnert mich an ‚Google und ____?‘“ Nicht nur, dass es Geschrieben ziemlich bescheuert aussieht1, es ist auch von der Bedeutung nicht ganz klar, wofür das Plus stehen soll. Mehr. Aber mehr was?
Zu guter Letzt noch drei Gedanken.
- Google+ sieht schon lange nicht mehr schick aus. Übersichtlich oder intuitiv schon gar nicht. Wer ein wirklich schickes, modernes und zeitgemäßes Design für ein soziales Netzwerk sehen möchte, sollte sich mal das neue Myspace anschauen. Doch das will leider kein Facebook-Konkurrent sein und setzt lieber auf Musik.
- Google+ hat erschreckend viele Leichen in seinem Netzwerk rumschwirren. Ich bin auf zahlreiche tote Accounts gestoßen, deren letztes Lebenszeichen auf vor über einem Jahr datiert. Darunter fallen insbesondere die weniger netzaffinen Nutzer, die sich vielleicht mehr persönliche statt thematische Inhalte gewünscht hätten. Am Anfang überwiegte vermutlich die Neugier à la „Yeah, ein neues soziales Netzwerk. Gleich mal ausprobieren… vielleicht ist es ja the next big thing und dann will ich unbedingt als erster dabei gewesen sein“. Doch dann folgte wohl schnell die Ernüchterung. Zu wenig Freunde und zu viel Nerdtalk. Alles nur Spekulationen. Aber genau das ist es, was ich tagtäglich auf Google+ erlebe. Ein Hangout allein reicht da zur Rettung auch nicht aus.
- Mit Google+ hat sich derzeit ein gewisser Dreiklang an sozialen Netzwerken gebildet, der unter fast jeder Nachrichtenseite zum Weiterverbreiten auftaucht: Facebook, Twitter und Google+. Fast überall jedoch hat Google+ deutlich(!) weniger +1 als Facebook Likes und Twitter Retweets. So groß der Name Google im Internet auch ist: Im Rennen der Top 3 liegt Google+ derzeit abgeschlagen auf dem dritten Rang und muss aufpassen, nicht das dritte Rad am Feuerstuhl zu werden. Und wenn eines Tages doch noch die geeignete Allround-Social-Network-Alternative auftaucht, könnte Google+ als erstes weg vom Fenster sein.
Fazit: Facebook ist Facebook, Twitter ist Twitter und Google+ ist ein Zwitter. Nicht Fleisch, nicht Fisch – und trotzdem nicht unbedingt schlecht. Aber unbedingt notwendig? Nicht wirklich.
- Aufgrund des +-Zeichens habe ich mehrere Überschriftenversionen verworfen. ↵
Andreas meint
Nun, ich laube du triffst zwar die richtigen Punkte, machst es dir aber zu einfach:
Zum einen interessiert glaube ich den Normale die Frage Subdomain/Domain nicht so, solange man sich ein bookmark setzen kann. Zumal man G+ ja easy über andere google-Dienste erreicht, man ist ja bei gmail z.B. direkt miteingeloggt.
Zu Design: Nutze mal die Apps. Auf dem iPad z.B. ist Google Plus das Netzwerk mit dem wohl innovativsten layout. Auch auf meinem Androiden ist das ganze schmuck und läuft vor allem (im Gegensatz zu facebook) schnell und flüssig.
Fabian meint
Ich bin schon länger bei g+ angemeldet, habe es aber bisher nicht genutzt. Dein Artikel hat mich dazu veranlasst, dass ich mich damit jetzt mal beschäftigen werde. Ein Manko fällt mir dabei schon auf: G+ ist alles andere als intuitiv, man muss erst ne ganze Weile gucken, lesen und probieren, bis man schnallt, was wie und warum funktioniert (in dieser Phase befinde ich mich noch :-). Ich glaube, dass das ein ernsthafter Grund für viele ist, nicht von dem bequemen facebook zu wechseln. Wechseln werde ich ganz sicher auch nicht, aber, mal sehen, je nachdem wie es mir zusagt – vielelicht wird’s in Zukunft parallel (bzw. ergänzend) genutzt. Ich bin gespannt, was mich noch erwartet…
JUICEDaniel meint
@ Andreas: Ich habe bisher noch wirklich niemanden gesehen, der je Facebook als Bookmark aufgerufen hat. Bei vielen ist es die Startseite, andere tippen schnell ein facebook.com ein (das dürfte vermutlich jeder von uns rasend schnell tippen können). Versuch das mal mit plus.google.com – etwas ungelenk. Ich bleibe dabei: Für den normalen “Durchschnittsuser” ist das ein Hindernis und kein Vorteil. Plus.com – das wäre ne geile Domain. Wenn auch unsexy, aber das ist Geschmackssache ;)
Was die Apps anbelangt: Ich habe weder iPad noch Android. Wenn du mir das Geld gibst, lege ich mir gerne ein Tablet zu ;) (Wobei ich es offen gestanden nach wie vor nicht zwingend brauche.) Von daher kann ich diesen Punkt nicht beurteilen. Aber vermutlich dürften die meisten User noch per Browser darauf zugreifen. Und hier kann Google+ aus meiner Sicht nicht punkten.
@ Fabian: Ja, intuitiv war Google+ für mich anfangs auch nicht. Was mich überraschte, da ich dachte, dass es schlanker als Facebook sei. Und das ist es irgendwie auch. Aber manche wichtigen Optionen sind dann wieder so seltsam-verwirrend versteckt, dass es einem echt schnell die Laune verderben kann. Das jedoch ist nur ein temporäres Problem, da man sich mit der Zeit ja besser zurechtfindet und weiß, wo welche Dinge sind – und wozu sie gut sind. (Facebook ist heutzutage für jemanden, der bei Null anfängt, auch ziemlich verwirrend. Fast schon wie Windows 95 ;-) ) Wie dem auch sei: Ich bin schon auf deine Meinung bzgl. Google+ bestimmt. Meine kennst du ja nun.
Vincent meint
Ich möchte ein wenig aufklären:
Geisterstadt:
Es mag zwar so vorkommen, dass viele Personen nicht mehr aktiv sind, aber das liegt auch teils daran, dass viele Beiträge gar nicht öffentlich erscheinen. Siehe auch hier: https://plus.google.com/107377619012588572527/posts/HtU4GguZPMG
URL:
Also wenn ich Googe+ öffnen möchte, dann drücke ich auf meiner Tastatur STRG+T und gebe nur „pl“ ein. Google Chrome schlägt mir automatisch die URL plus.google.com vor. Ich achte also gar nicht auf die URL. Wenn das bei Firefox natürlich anders ist, liegt das eventuell auch daran, dass die Funktion nicht so genial ist wie in Chrome. Ist natürlich ein „Nerd-Tipp“, aber bei Facebook funktioniert es bei mir nicht anders. „fa“ reicht schon aus, dass mir die Facebook URL angezeigt wird.
Mehr Likes als +1:
Es ist interessant. Ich beobachte das auch ein wenig und war von dieser Seite überrascht: http://socialmediaweek.org/hamburg/events/?id=53836#.UQKANr9QbdS
Hier sind eindeutig mehr +1 als likes. Es kommt eigentlich darauf an, welche Zielgruppe du versuchst zu bedienen. „Social Media Week“ ist eine heiße Nummer für Google Plus User.
Meine Prognose: Google+ wird langsam aber sicher mehr User ranziehen. Ich beschäftige mich viel mit Social Media und lese immer mehr Texte über die Zufriedenheit von Nutzern und Google erreicht dort mit Abstand die höchste Zufriedenheit : http://www.internetworld.de/Nachrichten/Medien/Social-Media/Zufriedenheit-mit-Social-Media-Portalen-Google-Plus-schlaegt-Facebook
Und natürlich ist die Werbung bei Facebook irgendwann unerträglich. Google+ ist und bleibt werbefrei. Davon bin ich auch überzeugt.
Fabian meint
So, mal meine ersten Eindrücke nach ein zwei Tagen (Achtung, langer Kommentar…):
Also, ernsthafte Konkurrenz für facebook ist es für mich nicht. Das liegt schlicht daran, dass, wie du auch schon schreibst, alle meine Bekannten facebook nutzen und kein Mensch auf google+ umsteigen wird, da man sich in eine völlig neue Umgebung eingewöhnen muss (ich finde tatsächlich, so unübersichtlich ist es nicht, aber man muss sich erst reindenken – und das kostet Zeit, und die hat ja bekanntlich niemand). Ein großes Minus ist deswegen tatsächlich, ähnlich wie bei Twitter: Man muss sich seine Kontakte mühsam erarbeiten, das geht auf facebook wesentlich einfacher (= das „Erfolgserlebnis“ stellt sich früher ein…)
Andererseits gefällt mir tatsächlich sehr gut, dass ich Leute nach Themengebieten finden und in meine Kreise hinzufügen kann. Da man gezwungen ist, neue Kontakte sofort zu Kreisen zuzuordnen, hat man auch deutlich bessere Kontrolle über das „wer sieht was“ als bei Facebook (es sei denn, man nutzt konsequent die FB-Listenfunktion).
Die Sache mit der Domain finde ich ehrlich gesagt unproblematisch. hier muss ich Andreas zustimmen. Ich muss z.b. nur „p“ in meine Browserzeile eintippen, dann enter, und schon bin ich dort. Ich find‘ es ehrlich gesagt gar nicht so schlecht, dass Google offenbar eine konsequente Linie verfolgt und alle Dienste per Subdomain anbietet. Und „plus.google.com“ dauert beim Tippen nicht wesentlich länger als „facebook“.
Das Design find ich okay, die Webseite ist nicht überragend aber in Ordnung. Auch hier muss ich Andreas wieder zustimmen: Ich hab mir auch die G+ Android-App installiert – und, wow! Von der bin ich begeistert. Also wirklich. Designmäßig schlägt sie die facebook oder Twitter-App um Längen, das sieht richtig schick und übersichtlich aus!
Die Communities find‘ ich cool, leider gibt’s zu wenige mit Themengebieten die mich interessieren (oder dort ist dann nix los…)
Zu guter letzt: Google Hangout. Hab ich schon ausprobiert, funktioniert echt super und sehr unkompliziert. Große Lust hätte ich, mal ein experimentelles Hangout on Air zu einem bestimmten Thema mit 1-2 Gästen zu veranstalten – vielleicht als Juiced-TheoPop-Kooperation? :-)
Also, mein (vorläufiges) Fazit: Google+ macht Spaß, ich werd’s weiter nutzen und dort rumexperimentieren. Und damit hab ich jetzt auch genug gelabert.
JUICEDaniel meint
@Vincent: Vielen Dank für deinen Kommentar. Zu deinem Argument gegen die vermeintliche Geisterstadt hatte ich schon auf Google+ geschrieben:
Was die URL anbelangt, habe ich das schon auf Andreas‘ Kommentar geschrieben:
Ihr (@Andreas, @Vincent, @Fabian) müsst mal differenzieren zwischen euch als netzaffine Individuen und der breite Masse, die dies klar nicht ist. Schon klar, dass es Shortcuts, Bookmarks etc. gibt. Bei Opera (was ich nutze) gibt es noch zusätzlich Speed Dials, die sich auch per Zahl aufrufen lassen (ich kann Google+ also auch an erste Stelle setzen und dann in die URL nur 1 eintippen + Enter). Man sollte dabei jedoch beachten, dass das die wenigsten User wissen und/oder nutzen. Fast alle tippen nach wie vor alles in die Browserleiste ein, viele sogar in den Google-Suchschlitz (auch bei Domains, die sie kennen). Wie wir solch ein Verhalten finden, spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Wichtig ist jedenfalls zu beachten, dass es solche Nutzer gibt. Und dass sie in der Mehrzahl sind. Vor allem, wenn man weltweiten Erfolg haben will, also nicht nur in den USA und Deutschland, sondern auch in afrikanischen, südamerikanischen und asiatischen Ländern, wo viele Nutzer eben noch lange nicht so weit sind.
Kurzum: Ich sage nicht, dass die URL für MICH ein K.O.-Kriterium ist. Aber für die breite Masse sicher ein Hindernis.
Zu „Mehr Likes als +1“: Du nennst mir eine(!) Seite, wo mehr +1 als FB-Likes vorkommen. Und das ist eine Nerdseite mit einem Nerdthema. Und es sind gerade einmal 43 +1. Ich rede hier jedenfalls vom gesamten Internet, wo die Likes zu 95-99% die +1 übertrumpfen dürften. Und das bezweifelst du doch nicht wirklich, oder? (Mal ganz unabhängig davon, wie wir das finden…)
Zu deiner Prognose: Kannst ja mal auf Kezera eine Vorhersage einstellen. Mal sehen, ob du recht behältst. Ich jedenfalls sehe derzeit keinen Zulauf von Privatpersonen/Durchschnittsbürgern/Standardnutzern. Einige Gründe, die da mit reinspielen könnten, habe ich schon in meinem Artikel genannt. Die Zufriedenheit (subjektives Empfinden) mit einem sozialen Netzwerk sagt leider wenig über die Beliebtheit (im Sinne von Quantität) aus. Denn dann müssten sich die Nutzer ja tatsächlich bei Facebook abmelden und in Scharen zu Google+ strömen. Das ist aber nicht der Fall.
@ Fabian: Danke für deinen Ersteindruck. Was die Sache mit der Domain anbelangt, habe ich das ja hier weiter oben schon erklärt. Was die App anbelangt, kann ich leider nichts dazu sagen, weil ich sie ja nicht testen kann. Und zu den Communities: Für welche Themengebiete interessierst du dich denn, dass da nichts los ist?
(Bzgl. Google Hangout: Gerne einmal, aber von JUICED aus nicht in den kommenden Wochen. Da haben andere Projekte Priorität. :) )
Vincent meint
Das mit +1 und likes sehe ich ja auch wie du.
Das man keine Zeit hat ist schon richtig. Damals als Facebook cool wurde, da war ich schon lange online. Ich hatte mich konsequent bei studivz abgemeldet und war nur noch bei Facebook. Und da war Zeit auch schon Thema.
Mit meiner Android vorhersage lag ich wie bei studivz/Facebook richtig. Ich werde mich mal auf deiner genannten Seite umschauen. Sowas finde ich interessant :-)
Also nur Geduld, dann wird es voller bei G+
Kelaja meint
zum Thema URL wollte ich nur kurz anmerken, dass auch Firefox sich die von mir aufgerufenen URLs „merkt“ und dann an Hand der Häufigkeit auch nach einem Buchstaben bereits einen Vorschlag macht.
gebe ich z.B. „j“ ein wird mir juiced vorgeschlagen.
bei „y“ wir automatisch youtube ergänzt.
bei „w“ kommt „wiziwig.tv“ (getsern aufgerufen und meine Favoriten Webfail und web.de. Da muss ich nur mit der Pfeiltaste nach unten und das bekommen auch nicht netzaffine User hin, würde ich behaupten.
Fabian meint
Noch eine Ergänzung: Ein ganz interessanter Statistik-Artikel, den ich zum Thema gefunden habe: http://www.seo-united.de/blog/social-media/social-media-spiegel-online-vor-bild-de-und-welt-de.htm
JUICEDaniel meint
@ Vincent: Ja, schau dir mal http://kezera.com an. Ist wirklich nett, aber ich glaube kaum, dass die sich lang halten. Dafür ist der Mehrwert/Nutzen einfach zu gering. Ähnlich wie bei Amen, wobei der Nutzen dort noch eher gegeben ist…
@ Fabian: Vielen Dank für den Link, sehr(!) passend und interessant. Bestätigt meine These, dass Google+ einfach schlechter abschneidet im Vergleich der großen drei. Und zwar deutlich.
Thomas meint
@alle:
Alle haben recht – und keiner. Was bei solcherart gelagerten Texten samt Kommentaren immer auffällt ist, dass Standpunkte vertreten werden – leider manchmal bis auf’s Blut. Letztlich haben alle Formen der Kommunikation ihre Berechtigung, dass sieht man auch an den Kommentaren. Ihr habt es doch selber geschrieben: Ist dem einem wichtig, schnell über ein übersichtliches Interface mit einer Vielzahl von Freunden (oder Followern) kommunizieren zu können, sind dem anderen Themen und Interaktion wichtiger. Das eine ist oberflächlicher, das andere tiefschürfender. Alles was auf intellektueller Schiene mehr Mühe macht wird weniger Anhänger haben als entertainte Angebote. Mario Barth hat mehr Ticketverkäufe als Dieter Nuhr, PRO7 mehr Quote als ZDF.kultur – alle aber haben aus meiner ihre Daseinsberechtigung, eben weil sie genutzt werden.
Wenn man dann doch vergleicht – was tatsächlich nicht unbedingt notwendig ist – sollten auch alle Möglichkeiten betrachtet werden. Die mir bekannten Twitter-Apps ermöglichen keine Direktnachrichten – ich lass mich da gern beraten, für mich ist genau das wichtig – und die Google-Apps haben ein ansprechendes und vor allem einheitliches Bild, sind aber gefühlt „schwerer“ im täglichen Einsatz. Aber: Beherrscht man den Umgang mit einer, kann man’s mit allen. Seit 2012 sehen und fühlen sich Google+ und Currents gleich aus bzw. an, und seit dem lese ich täglich (!) Meldungen und Posts der von mir (verfolgten) bevorzugten Communities. Was aber leider immer vernachlässigt wird sind die „betroffenen“ Alternsgruppen. Ich persönlich kann mir vorstellen, dass Twitter & Co. mit zunehmenden Alter (und ggf. auch Anspruch) zu fisselig wird.
Na ja, bzgl. Kommentaren halte ich es gern mit meiner Meinung „Man kann einen Kommentar schreiben, muss aber nicht.“, fand aber die eben gelesenen Texter aller Ehren wert, da jenseits von allen üblichen „kotz-würg“-Kommentaren. Vielen Dank für die Info’s … und @JUICEDaniel für einen Tip bzgl. einer Twitter-Android-App, die mir den Zugriff auf Direktnachrichten ermöglichen würde ich mich freuen.
Dominik meint
Sehe es genauso wie du. Es ist kein Twitter, kein Facebook und auch kein Skype. Ich persönlich brauch kein „Dazwischen“ und daher ist mein Account dort z.Z. ebenso sehr inaktiv genutzt.
Vincent meint
Hier noch eine interessante Statistik:
Aber wie immer gilt: „Glaube keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast.“
JUICEDaniel meint
@ Vincent: Du willst doch nicht ernsthaft bestreiten, dass Facebook mehr aktive User hat als Google+, oder? Dein Link jedenfalls bestätigt den Link von Fabian: Twitter wächst am schnellsten, Facebook ist am verbreitetsten. Und Google+ irgendwo dazwischen – gemeinsam halt die Top 3 der sozialen Netzwerke.
@ Dominik: Ja, Skype nutze ich auch seit einigen Jahren als ICQ-Nachfolger. Ist für mich allerdings kein soziales Netzwerk und daher in diesem Kontext nicht erwähnenswert. Aber als Ergänzung zum Arbeiten im Netz definitiv wichtig/wertvoll.
@ Thomas: „Alle haben recht – und keiner“? Das sehe ich anders. Du begründest es anschließend zwar sehr ausführlich, aber übersiehst dabei, dass zuvor auf zum Teil unterschiedlichen Ebenen diskutiert wurde. Ich schrieb, warum Google+ 1. nichts für die breite Masse ist und 2. eigentlich gut zu mir passt, ich allerdings schon Twitter nutze, was noch besser zu mir passt. Als Reaktion darauf bekam ich zu hören, dass die jeweilig kommentierenden Personen mit den von mir genannten Nachteilen sehr gut zurecht kommen oder sie nicht als Nachteil sehen. Das mag zwar stimmen, ignoriert allerdings den ersten Punkt: Google+ ist trotzdem nichts für die breite Masse – völlig unabhängig davon, ob es etwas für mich (oder dich) ist. Diese Differenzierung kam aus meiner Sicht ein wenig zu kurz. Hier sogar weniger als auf Google+ selbst, wo der Artikel natürlich auch heiß diskutiert wurde.
Was einen „Tip bzgl. einer Twitter-Android-App“ anbelangt, muss ich leider passen. Wie erwähnt habe ich kein Tablet oder Smartphone, mit dem ich das testen könnte. Für meinen Laptop jedenfalls nutze ich am 24″-Monitor Tweetdeck. Und das ist perfekt für meine Anforderungen, stets auf einem Blick up2date zu sein – und bei Bedarf tiefer einzusteigen (via Klick auf die Links).
Wo ich dir insgesamt völlig zustimme, ist bei folgender Aussage: „fand aber die eben gelesenen Texter aller Ehren wert, da jenseits von allen üblichen “kotz-würg”-Kommentaren.“ – Ja, die Diskussions-Kultur auf Juiced ist wirklich super, an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an euch dafür!
Um den Kreis zu schließen: Ich denke natürlich auch, dass jedes der sozialen Netzwerke seine Vor- und Nachteile hat – und definitiv auch seine Berechtigung. Das sieht sicher jeder so. Aber, um es nochmal auf den Punkt zu bringen: Google+ (=themenbezogenes Netzwerk) ist in seiner jetzigen Form definitiv nicht geeignet für die breite Masse, da regiert nach wie vor Facebook (=personenbezogenes Netzwerk). Wie wir das finden, kann uns erst einmal egal sein. Und wenn ich persönlich mich für eines der beiden Netzwerke entscheiden müsste, wäre der Gewinner… Twitter. Warum? Siehe https://juiced.de/7681/warum-sich-twitter-lohnt-ein-soziales-netzwerk-mit-viel-potential.htm :)
Thomas meint
@Daniel
Ja, du hast recht. Mario Barth bedient die breite Masse, Dieter Nuhr kann das nie leisten – und soll es auch nicht. Wenn ich mir die Leiste bzw. den Inhalt bei meiner Tochter (Twitter) ansehe, bin ich auch ganz froh darüber. Habe fertig und bis bald.
Vincent meint
Wo bestreite ich das? Ich habe nicht mal eine Behauptung aufgestellt.
Mein Link hat außerdem nichts mit dem von Fabian zu tun. Denn in dem einen Bericht geht es um Wachstum und in dem anderen geht es derzeitige Nutzung. Da werden als Bienen mit Ameisen verglichen.
JUICEDaniel meint
Deine Kommentare haben mich bisher darauf schließen lassen, dass du vermutest, Google+ könne verbreiteter oder beliebter (im quantitativen Sinne) sein als Facebook. Sowohl bei der Anzahl der +1 als auch bei der Anzahl der Nutzer. Letzteres entnahm ich deiner Aussage „Glaube keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast“. (Womit du ja implizierst, dass du nicht glaubst, dass diese Zahlen da stimmen – und Facebook tatsächlich am häufigsten genutzt wird.)
Damit ich deine Sichtweise in Zukunft aber nicht falsch verstehe: Glaubst du, dass Facebook am meisten genutzt wird/weitesten verbreitet ist? Und glaubst du, dass Twitter am stärksten wächst? Und bist du unabhängig davon ein Fan von Google+? Oder welches der drei sozialen Netzwerke ist dein Lieblingsnetzwerk?
Was Wachstum und derzeitige Nutzung anbelangt: Die beiden Zahlen wurden hier auch nicht miteinander verglichen, oder?
Vincent meint
Naja, du hattest geschrieben: „Dein Link jedenfalls bestätigt den Link von Fabian“. Das ist jetzt etwas kleinlich, aber du kannst halt nur eine Sache mit der anderen bestätigen, wenn es sich um gleiche Dinge handelt.
Mein Link hat eine ganz andere Bedeutung: Google+ ist das zweitgrößte soziale Netzwerk und liegt noch vor youtube und Twitter und dabei geht es auch um die tatsächliche Nutzung und nicht irgendwelche Nutzerzahlen, die inaktiv sind.
Desweiteren sagt die Statistik von Fabian ja nur aus, dass bei Twitter mehr News geteilt werden, als bei Google+. Das lässt aber nicht auf die Nutzerzahlen schließen. Ein Nutzer kann ja auch 100 News teilen. Und auf Google+ teilt ein Nutzer nur eine Nachricht. Die Nutzeranzahl ist die gleiche, aber die Teil-Freude ist anders.
Ja ich mag Google+, aber führe, wie man erkennen kann, keine gnadenlose Diskussion. Ich würde mir wünschen, dass die Leute Facebook den Rücken zu kehren, denn das was Facebook tut, finde ich nicht richtig. Da vertraue ich eher Google. Von den Funktionen sehe ich G+ im Vorteil, aber kann es auch verstehen, dass die Leute bei Facebook sind, da dort eben alle sind. Aber das kann sich ja alles ändern.
Über Twitter kann ich nicht urteilen. Muss ich auch nicht ;)
Die Zahlen der Netzwerke sind mir weitesgehend bekannt. Mit der Seite, wo es mehr +1 als likes gibt, wollte ich nur aufzeigen, dass es eben auf das Thema ankommt, wo mehr los ist. In diesem Fall sind dort mehr G+ Leute.
„Glaube keiner Statistik…“ bezieht sich auf die vielen Statistiken, die es gibt. Jeden Tag kommt eine neue und mal ist G+ vor Twitter und wieder andersrum usw. daher bringt es eigentlich kaum mit diesen Statistiken zu arbeiten.
Glaubst du, dass Facebook am meisten genutzt wird/weitesten verbreitet ist?
> ja
Und glaubst du, dass Twitter am stärksten wächst?
> nein
Und bist du unabhängig davon ein Fan von Google+?
> ja
Oder welches der drei sozialen Netzwerke ist dein Lieblingsnetzwerk?
> G+
JUICEDaniel meint
Sehe ich ein. Beides bestätigt zwar, dass Facebook #1 ist (was ich mit „bestätigen“ meinte) – aber es sind natürlich zwei verschiedene Sachen.
Hier habe ich wieder den Eindruck, du würdest Facebook unterstellen, inaktive Nutzerzahlen anzugeben, damit es nach mehr klingt. Das dachte ich auch einmal, ist allerdings nicht der Fall: Die angegebene Milliarde Nutzer beziehen sich auf Nutzer, die sich im vergangenen Monat eingeloggt haben. Also aktive Nutzer. (WENN ich einem Anbieter geschönte Zahlen unterstellen würde, dann ganz klar Google+. In Deutschland zumindest nutzen deutlich(!) weniger Privatpersonen Google+ als Facebook. In absolut angegebenen Zahlen jedoch ist Google+ angeblich Facebook dicht auf den Versen.)
Falsche Schlussfolgerung. Die Nutzerzahl könnte zwar evtl. die gleiche sein, ist aber aufgrund der Anzahl an Shares vermutlich ebenfalls geringer bei Google+. Mehr Nutzer = mehr Shares/Likes… – diee Vermutung ist naheliegend. Und Zumindest bei Facebook trifft das auch klar zu.
Was ist denn eine gnadenlose Diskussion?
Sehe ich auch so. Und daher habe ich Facebook bereits den Rücken gekehrt. ;)
Ich weder noch.
Ansichtssache.
Kann. Aber wenn Google so weitermacht wie bisher glaube ich das eher nicht. Aus z.T. oben beschriebenen Gründen.
Nö. Aber ist dann natürlich schwer, meine Argumentation nachzuvollziehen, dass Facebook doof ist und Google+ eigentlich gut, aber Twitter halt noch besser. Ist nicht allgemein gültig, aber halt für meine Bedürfnisse gültig.
Wie gesagt: Das ist eine einzige(!) Seite. Es kommt daher definitiv nicht allein aufs Thema an. Google+ ist insgesamt was die +1 vs. Like-Rate anbelangt so was von deutlich hinten dran, dass wir da denke ich nicht drüber reden brauchen. Muss 1. nicht unbedingt schlimm sein und kann sich 2. ja auch noch ändern. Und dass es vielleicht 10, 100 oder gar 1000 Seiten im Netz gibt, auf denen es mehr +1 als Likes gibt, ändert halt wie gesagt nichts an den 1.000.000-1.000.000.000 Seiten, wo es andersrum ist.
Prinzipiell stimme ich dir ja zu. Viele Statistiken sind sicher verzerrt, einseitig und manchmal schlicht falsch. Häufig sind auch die Erkenntnisse, die daraus gewonnen werden, falsch oder zu einseitig. In deinem Kontext jedoch konnte ich genau das raushören, was du mit den Fragen so schön beantwortest hast: dass du eher ein Google+-Jünger und ein Facebook-Gegner bist als umgekehrt. Was – wie gesagt – nicht weiter schlimm sein muss. ;)
JUICEDaniel meint
@ Vincent: Deine Grafik/Statistik wurde auch von Meedia aufgegriffen: Social Networks: Google+ liegt vor Twitter
Und hier noch ein weiterer Link, der dich freuen dürfte: Google+ Is Now The Number Two Social Network In The World
Vielleicht wird’s ja doch noch was mit Google+… ;)
Vincent meint
Ich sags doch ;) und ich glaube fest daran :)
Dominik meint
Das war auch eher als Anspielung auf die Hangout Funktionalitäten von G+ gemeint ;).
JUICEDaniel meint
@ Vincent: ;)
@ Dominik: Passt ;)
Mia meint
Zu deiner Kritik an google+ möchte ich vor allem einen Punkt hervorheben: die fehlende Notwendigkeit eines solchen neuen sozialen Netzwerks. Denn alle genannten Konkurrenten (Facebook, Twitter, etc.) waren auf ihrem Feld in irgendeiner Form auch einfach Pioniere. Ideen, die ein wirkliches Bedürfnis von Internetusern auf smarte Art und Weise mit einer neuen Webcommunity befriedigten. Und da liegt eben das Problem von Google+. Bisher ist noch kein richtiges eigenes Profil erkennbar. Doch was nicht ist, kann noch werden. Als klaren Vorteil sehe ich nämlich, dass die Universalität eines solchen Netzwerks immens sein kann. Allein deshalb weil durch gmail und youtube bereits eine große Schar potentieller User bereit steht. Wie google diese Möglichkeiten nutzt, wird die Zukunft zeigen.
Marco meint
Hallo,
ich bin über die Google Suchseite zu deinem Beitrag gekommen, weil ich mich heute neu auf Google+ angemeldet habe.
Ich kann Deinem mittlerweile 2 Jahre alten Beitrag nur beipflichten, ich finde dort einfach nichts, kaum Freunde und die Übersicht ist sehr gewöhnungsbedürftig!
LG
Marco
Vincent meint
Marco, wenn dich etwas interessiert, dann schau mal bei den Communitys. https://plus.google.com/communities/
Ansonsten gibst du in der Suche ein Thema ein und klinkst in Diskussionen ein. Oder fang mit Ingress an. Das wirkt wie Brandbeschleuniger.