Fasten heißt Verzichten. Verzichten auf etwas, das man liebgewonnen hat oder für selbstverständlich erachtet. In den Religionen bezieht sich das meist auf Nahrung. Ich habe mich jedoch für den Verzicht auf etwas völlig anderes entschieden.
Als Fastenzeit oder als Passionszeit (lateinisch Quadragesima ‚Vierzig-Tage-Zeit‘) wird im Christentum der mehrwöchige Zeitraum der Vorbereitung auf das Hochfest Ostern bezeichnet. Sie erinnert an das 40-tägige Fasten Jesu Christi vor seinem öffentlichen Wirken. Die Fastenzeit beginnt in der Westkirche am Aschermittwoch. (Wikipedia)
Bisher waren Fasten und ich nicht so die engsten Freunde. Und da es nahrungstechnisch auch nicht besonders klug gewesen wäre, Gewicht zu verlieren, habe ich mir für dieses Jahr Folgendes überlegt: Das „Konzept“ Fasten finde ich im Grunde nicht verkehrt, also möchte ich ab sofort bis Ostern auf die Besucherstatistiken von JUICED verzichten.
Warum? Die letzten zwei Monate wurde Piwik (eine tolle Open Source-Alternative zu Google Analytics!) zu einem fortwährenden Begleiter meines digitalen Schaffens. Sprich: Mehrmals täglich schaute ich mir die aktuellen Besucherzahlen an. Dabei freute ich mich über plötzliche Anstiege oder war enttäuscht, wenn die Besucherzahlen ein paar Tage lang stagnierten.
Das ist im Prinzip nicht weiter schlimm, sondern bei den meisten Blogbetreibern vermutlich völlig normal. Da ich aber vordergründig für die Leser (Qualität) und nicht die Reichweite (Quantität) blogge, habe ich mir nun freiwillig den Verzicht auferlegt. Zugegeben: Es fällt mir jetzt schon schwer, da die Gewohnheit echt groß ist, eine Stunde nach einem veröffentlichten Artikel Piwik aufzurufen und zu schauen, wie der Artikel bisher – in Zahlen ausgedrückt – ankam.
Durch das Fasten erhoffe ich mir einen entspannteren Umgang mit Piwik bzw. den Besucherzahlen. Denn vordergründig blogge ich, weil ich 1. immens viel Spaß daran habe und 2. wahnsinnig gerne mit euch, den Lesern, ins Gespräch komme (Kommentare sind hier ausdrücklich erwünscht!). Und da spielt die Reichweite (Quantität) zunächst eine untergeordnete Rolle bzw. sollte die automatische Konsequenz von gutem Inhalt (Qualität) sein, nicht wahr?
Und was sind eure Erfahrungen mit Fasten?
Fabian meint
Na dann hoffe ich, dass die Fastenzeit eine erholsame wird und ihren Zweck erfüllt! Danke für den Hinweis auf „Piwik“, kannte ich noch nicht. Und habs gleich mal installiert. (Ich faste ja keine Statistiken :-)
LG
JUICEDaniel meint
Danke! Ja, die Fastenzeit wird mir sicher guttun. Du glaubst ja gar nicht, wie häufig ich Piwik im Laufe des Tages schon aufrufen wollte. Unglaublich, welche Sogkraft diese Zahlen entwickelt haben. #selbsterkenntnis ;)
Und da du keine Statistiken fastest ( ;) ): Go for it. Tob dich bei Piwik aus. Ist ein wirklich tolles Tool. Für WordPress gibt’s übrigens ein nützliches Plugin (WP-Piwik), mit dem man den Code einfügen kann und direkt in WP schon die neuesten Zahlen sehen kann: http://wordpress.org/extend/plugins/wp-piwik/ Kann dir nur empfehlen, in Zukunft keine Besucherdaten mehr an Google zu senden und stattdessen lieber Piwik zu verwenden. Nutze es schon seit Jahren und bin wirklich hochzufrieden damit.
sigmundo meint
heftig, stats-fasten. da verzicht ich lieber auf nahrung… ;)
JUICEDaniel meint
Update: Ja, das mit dem Statistik-Fasten fällt mir zugegebenermaßen alles andere als leicht. Ich würde zwar nicht so weit gehen und wie sigmundo lieber auf Nahrung verzichten – aber ich bin wirklich überrascht, wie gerne ich nach wie vor nach jeder Artikelveröffentlichung das Statistiktool Piwik aufrufen würde und mir die Besucherzahlen anschauen möchte. Und irgendwie kann ich mir gerade nicht vorstellen, dass es bis Ostern wirklich noch besser wird.
Sprich: Es bleibt hart und anstrengend, Entspannung und Entlastung ist vorerst leider nicht in Sicht. Aber aus diesem Grund vermutlich genau das Richtige: Man soll ja auf etwas verzichten, was einem schwerfällt. Und hier scheine ich mir das absolut passende ausgesucht zu haben. Leider? ;)