Hey ihr da draußen,
ich weiß, ihr seid mittlerweile überwiegend auf Facebook oder anderen US-amerikanischen Netzwerken aktiv, denen ihr eure Daten anvertraut. Nebenbei noch Blogs lesen, kommentieren oder gar selbst schreiben wird dabei nicht nur schwieriger, sondern unnötiger, oder? Schließlich könnt ihr eure kostbare Zeit nicht allem widmen und geht stattdessen lieber dahin, wo eh schon alle sind, richtig?
Und sind wir mal ehrlich: Alleine ein Kommentar unter einem Blogbeitrag zu hinterlassen, ist völlig frustrierend. Manch einer mag sich dabei denken:
„Wenn ich jetzt da einen Kommentar drunter schreibe, lesen das vermutlich eh viel zu wenig. Und auf meine Webseite klickt schon gar keiner drauf. Bringt mir also nicht wirklich was und kostet mich nur wertvolle Zeit. Zumal meine E-Mailadresse so lang ist…“
Davon, selbst zu bloggen, brauchen wir bei so einer Einstellung erst gar nicht mehr zu reden. Denn ja, vermutlich hast du im ökonomischen Sinne Recht, wenn du denkst, ein eigenes Blog zu betreiben bringe zu wenig. Denn ein gutes Blog mit vielen Lesern aufzubauen kostet vor allem viel Zeit und Geduld, beides knappe Ressourcen in der heutigen Gesellschaft.
Dann doch lieber Twitter mit ein paar 140 Zeichen-Tweets, wobei 140 Zeichen eigentlich auch schon zu viel sind, ne? Nicht nur, weil man immer ein bisschen Platz für Retweets lassen sollte, sondern vor allem, weil man selbst lieber knackige 60 statt 140 Zeichen liest (60 Zeichen kann man sich wie eine Praline problemlos auf einmal in den Mund stecken).
Und wenn man nicht gerne textet, weil man a) nicht sprachbegabt, b) unkreativ oder c) zu faul zum Tippen ist, dann gibt’s ja immer noch die Fotocommunities Instagram und Pinterest, sollte einem die LightLike-Variante Facebook nicht ausreichen.
Genug des Meckerns, hier mein Appell an euch da draußen: Bloggt, was das Zeug hält! Nicht aus egoistischen, narzisstischen oder eitlen Beweggründen und schon gar nicht aus ökonomischen; sondern schlicht aus Spaß an der Freude. Freude am Geben, Freude am Helfen, Freude am Austauschen mit und Kennenlernen von anderen Menschen mit ähnlichen Interessen und Leidenschaften.
Denn dazu ist Bloggen doch ideal: Eigene Gedanken mit anderen teilen, dabei selbst reflektieren und sowohl dadurch als auch durch die Rückmeldungen anderer dazulernen und letztendlich ein paar Jahre später doch noch auf ein lohnenswertes Blog zurückschauen zu können. Lohnenswert nicht im materiellen/finanziellen/ökonomischen Sinne, sondern im immateriellen/sozialen/geistigen Sinne. So lange das Internet noch Freiraum für weitere Blogs bietet (auch im juristischen Sinne), sollten wir von dieser tollen technischen Möglichkeit Gebrauch machen und das Wort ergreifen. Denn viele von euch haben eine Stimme, die es wert ist, gehört zu werden.
Zum Weiterlesen:
- Einen langen Atem beim Bloggen behalten // bohncore
- Wenn Kommentare nur noch nerven… // Webwriting-Magazin
- Wir brauchen dringend neue Kommentarsysteme! (Oder ein Wunder.) // Jan Eggers
JUICEDaniel meint
Quelle: Coffee And TV – Kein Kommentar
JUICEDaniel meint
Quelle: Robert Basic – Die Power von Blogger-Gruppen