JUICED-Serie Bloggen für Dummies
- Teil 1: 10 Kriterien eines Weblogs
- Teil 2: Erfolgreich bloggen
- Teil 3: Qualität, Wertschätzung und Zeitverschwendung
- Teil 4: 12 Tipps zum Netzwerken
- Teil 5: Soundslides (SPECIAL)
Wie wir Blogger uns besser untereinander vernetzen können.
Ab und an lese ich Artikel über das vermeintliche Blogsterben: Die Blogosphäre stirbt? Das glaube ich nicht. Ich glaube vielmehr, dass sie professioneller wird. Doch selbst wenn sie angeblich stirbt, können wir davon profitieren – wenn wir stärker zusammenarbeiten!
Netzwerke sind wichtig, da sich dadurch der Bekanntheitsgrad und Wert des eigenen Blogs steigert. Damit einhergehend steigt auch der Google PageRank und dadurch wiederrum die Platzierungen in den Suchmaschinen, was letztendlich zu einer erhöhten Reichweite und somit mehr Einfluss, Bedeutung und Relevanz führt.
Wie kann Netzwerken konkret aussehen? Ich habe einmal zehn Beispiele notiert und hoffe auf eure Ergänzungen:
- Blogroll: Selbstverständlich sollten sich thematisch und inhaltlisch ähnliche Blogs untereinander verlinken. Gerade kleinere Weblogs sollten nicht den Fehler machen und nur große Blogs verlinken, sondern auch gezielt nach weiteren Blogs in „ihrer Liga“ suchen, um somit auch unbekanntere Blogs zu stärken.
- Vertikales Netzwerk: Ein gelungenes Beispiel ist das vertikale Netzwerk von blogwerk: Fünf Weblogs (darunter netzwertig.com) verlinken sich am Seitenende gegenseitig und zeigen zusätzlich die Überschrift des neuesten Beitrags an, was für Leser wie Suchmaschinen sehr praktisch ist.
- Blogcarneval: Verschiedene Blogger tragen beispielsweise einmal pro Woche ihre besten Blogposts zusammen und verlinken sie anschließend in einer „Wochenrückschau“. Beispiel: Wenn sich zehn Blogs daran beteiligen und jeder die gemeinsam zusammengetragene Liste der „zehn besten Blogposts der vergangenen Woche“ veröffentlicht, erzeugt das neben dem Gewinn an Lesern (Klicks) insbesondere neun Pingbacks/Trackbacks auf einen Schlag. Eine sehr effektive Methode also, um bei Blogrankings höher gelistet zu werden. Allerdings benötigt man dazu mehrere Partner, die mitmachen. (Allgemeine Blogcarnevals, die nicht miteinander vernetzt sind, gibt es natürlich auch. Ein Beispiel dafür könnt ihr euch auf t3n.de anschauen. Allerdings ist dieses Prinzip in den letzten Monaten stark eingeschlafen, wie mir scheint.)*
- Blogparade: Ein Blogger schreibt einen Artikel mit einer Frage oder Aufforderung am Ende, die er an einen anderen Blogger richtet. Der angesprochene Blogger soll dann ebenfalls etwas zu diesem Thema schreiben und anschließend einen Linkback/Trackback setzen. Der ursprüngliche Blogger fügt daraufhin dessen neuen Link hinzu und generiert damit ebenfalls einen Linkback. Dieses Prinzip kann beliebig fortgesetzt werden und dadurch eine lange Kette an Blogbeiträge auslösen, die thematisch aufeinander aufbauen und sich gegenseitig – auch durch teils kontroverse Diskussionen – ergänzen. (Auch hier gibt es allgemeine Blogparaden. Ein nettes Beispiel könnt ihr euch auf tim-gramberg anschauen. Diese Blogparaden könnt ihr auch auf blog-parade.de eintragen, um sie noch bekannter zu machen.)*
- Stökchen: Ähnlich wie bei der Blogparade bilden Blogger hier eine Verkettung von thematisch zueinander passenden Blogbeiträgen. Im Gegensatz zur Blogparade stellt man allerdings meist eine Frage oder ein Themenvorschlag vor, die/den von allen Bloggern beantwortet werden können. In dem Fall profitiert natürlich der Initiator mit Abstand am meisten davon, was vielleicht mit ein Grund ist, wieso man dieses Prinzip nur noch selten antrifft. Twoday.net sammelte viele solcher Stökchen, der letzte Eintrag stammt vom 12. Mai 2009. (Heutzutage liest man wenn überhaupt meistens von den allgemeinen Blogparaden, die im Prinzip das gleiche sind. Der Wikipedia-Eintrag zu „Stökchen“ wurde übrigens am 05. März 2009 mit der Begrüundung „nicht relevant“ gelöscht.)*
- Statusleisten: Ähnlich wie Linkleisten verlinken diese Leisten auf andere Blogs, die am Netzwerk teilnehmen. Die Statusleisten sind allerdings durchgängig am oberen Seitenrand zu finden. Ein gelungenes Beispiel aus der Computerspiele-Szene ist das gamona-Netzwerk.
- RSS-Feeds einbinden: Eine schöne Möglichkeit, um auf die Beiträge eines anderen oder mehrerer Blogs hinzuweisen, ist die Einbindung von RSS-Feeds. Einige Blogs zeigen die Beiträge in der Sidebar an, andere wiederum im Footer oder gezielt in einzelnen Blogbeiträgen. Auch eine kreative Idee ist eine extra Seite dafür einzurichten, ähnlich wie etwa der Newsstream auf JUICED. Eine Möglichkeit, das umzusetzen, bietet Frank Bültges exzellentes Plugin RSSImport.
- Gastbeiträge: Sehr wertvoll sind Gastbeiträge auf anderen Blogs, da man so andere Lesergruppen durch qualitativ hochwertige Beiträge auf sein eigenes Weblog aufmerksam machen kann. Der Partner erhält zudem brauchbaren Gratis-Content, wodurch eine Win-Win-Situation entsteht. Oftmals passen manche Beiträge, die man gerne schreiben würde, thematisch besser zu anderen Blogs, sodass sich Gastbeiträge förmlich anbieten.
- Verlinken: Eigentlich ist dieser Punkt so selbstverständlich, dass es mir fast schon peinlich ist, immer wieder darauf hinzuweisen: Für die Blogosphäre ist das Verlinken untereinander unerlässlich. Das heißt konkret, dass wir anderer Blogs oder deren Beiträge in unseren eigenen Artikeln verlinken und gegebenenfalls auch zitieren. Neben Besuchern bringt das vor allem wertvolle Pingbacks/Trackbacks, die wiederum zur Wertsteigerung in Ranglisten und Suchmaschinen führen.
- Twitter und Facebook: Auch das ist so banal, dass man meinen sollte, das wüsste jeder. Doch ich merke immer wieder, wie wenige folgendes praktiziert wird: Lesens-, sehens- oder hörenswerte Blogbeiträge zu tweeten und in Facebook oder anderen Social Communities weiterzuempfehlen. Wenn wir Social Bookmark-Dienste nutzen, dürfen sollen wir die Beiträge auch dort öffentlich abspeichern.
- Kommentare: Das A und O eines erfolgreichen Blogs sind die Leser. Ohne Leser kein Erfolg. Hat ein Blogbeitrag jedoch keine Kommentare, hinterlässt das keinen guten Eindruck. Durch Kommentare beteiligen sich auch andere Leser an der Diskussion, die sich sonst vielleicht nicht getraut oder keinen Grund gesehen hätten. Dadurch wiederum entsteht ein Mehrwert für Blogger wie Leser, die sich mit wertvollen Hinweisen, Gedanken und Links gegenseitig weiterhelfen. Nützliche Kommentare wecken übrigens auch die Neugier der Leser: So klicken sie gerne mal auf den Link zum eigenen Weblog und schauen sich interessiert um. Kommentare sind also stets auch eine Form von Eigenwerbung (sofern man nicht plump auf eigene Artikel hinweist – das geht nach hinten los).
- Intern: Ebenfalls eine Form von Vernetzen ist der interne Austausch untereinander. So kann man sich per E-Mail Linktipps oder Themen- und Verbesserungsvorschläge per E-Mail zuschicken, was sehr bereichernd sein kann.
Generell gilt: Mehr Geben statt Nehmen! Das bedeutet zum Beispiel auch Tricks verraten: Menschen, die weiterhelfen wollen, werden sehr geschätzt. Zu viele Blogger versuchen sich selbst zu bereichern, was nicht gut ankommt. Egoismus hat in der Blogosphäre wenig verloren.
Die Leser honorieren Offenheit, Ehrlichkeit und, Hilfsbereitschaft und empfinden dem Blogger gegenüber eine Dankbarkeit (die sich oft auch mittels Kommentaren, Linkbacks oder Aufnahmen in die Blogrolls auszeichnen). Wer viel gibt, gewinnt demnach an (regelmäßigen und aktiven) Besuchern, RSS-Lesern und Kommentaren.
Meine abschließende Fragen an euch: Auf welche Weise kann man noch Netzwerken, welche Ideen habt ihr dazu? Und welche der Vorschläge haltet ihr am effektivsten?
* Vielen Dank an Jochen Mai von karrierebibel.de für die Vorschläge #3,4,5
FERNmann meint
Was noch hinzuzufügen wäre, sind Planeten, wie der von ubuntuusers.de. Dann zerfallen nicht mehr alle Blogs in viele kleine, isolierte Inseln, sondern Blogs, die das selbe Thema behandeln werden zusammen als Ganzes wahrgenommen, was natürlich ein Plus an Lesern und Kommentaren bringt.
JUICEDaniel meint
Danke für den Hinweis @ FERNmann, sehr schön. Planets kannte ich in der Form noch nicht, gibt es aber bei Nachrichten in ähnlicher Weise wie z.B. rivva.de. Dennoch sind solche Planeten in die eigene Webseite integriert nochmal was anderes und haben ihre eigene Qualität. Die einzige Frage: Wie sieht Google das mit doppeltem und dreifachem Content? Abstrafung durch PageRank? (Es müsste eben jeder der Teilnehmer Google Search per robots.txt sperren.)