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Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Print hat natürlich seine Vorzüge. Gerade im Wochenformat ist es hübscher, besser in Haptik, etc…
    Allerdings hoffe ich doch, dass eines Tages die Printprodukte aussterben. Schon allein der Umwelt zuliebe. Es ist doch echt unnötig geworden, dass wir Regenwälder aus diese Grund abholzen. Mobile Endgeräte haben auch nicht die besten Öko-Bilanzen, aber ich glaube das gleicht sich aus. Ich finde auch das Lesen angenehmer auf Kindle und co. Verstellbare Schriftgröße, Hintergrundbeleuchtung, etc. Wer aber auf diesen dummen Werbespot gekommen ist, den Kindle mit an Strand zu nehmen, ist mir allerdings ein Rätsel. Aber noch ein Pluspunkt für Digital: Die Suchfunktion. Gerade bei Sachbüchern extrem praktisch, bei Magazinen natürlich weniger von Belang. Ist von Shift! überhaupt eine ebook-Version geplant?

  2. @ Thilo Tiede: Gibt es denn Zahlen, wie viele „Regenwälder“ (klingt ziemlich übertrieben) aufgrund von Printprodukten abgeholzt werden? Ich vermute mal, dass das nur ein (sehr?) kleiner Teil der Gesamtsumme (Möbel etc.) ausmacht. Und mit der negativen(!) Öko-Bilanz sprichst du ein wichtiges „Problem“ von mobilen Endgeräten an, mal ganz abgesehen von den begrenzten Ressourcen für Akkus, den immer größer werdenden Elektroschrott-Müllhalden, dem immer größer werdenden Strombedarf … Kurzum: Print hat durchaus auch in dieser Hinsicht seine Vorteile. Dass sich bei der Produktion und Nutzung von mobilen Endgeräten noch viel verbessern wird muss, steht außer Frage. Aber wann, ob und wie viel – das ist noch völlig unklar.

    Was das angenehme Lesen anbelangt: Manche empfinden es auf einem Kindle angenehmer, andere auf Papier. Aus meiner Sicht sollte das kein Glaubenskrieg à la Apple vs. Microsoft sein, sondern beides sollte akzeptiert sein. Allerdings stoße ich gerade bei diesem Thema auf immer einseitiger, undifferenzierter und verhärteter werdende Fronten (da müsste man fast schon ein wenig mehr Toleranz gegenüber Holzmedien fordern *hust*).
    Ich selbst jedenfalls empfinde das Lesen auf Papier im Vergleich zu Kindle & Co. als deutlich angenehmer und kenne viele junge Leute, denen es genauso geht. Die aber werden in der allgemeinen Debatte manchmal kaum noch berücksichtigt, wie mir scheint. Mir geht es nicht darum, Fortschritt auszubremsen. Ich finde Spotify beispielsweise auch eine tolle Erfindung. Aber ich höre eben auch weiterhin gerne noch Radio und sehe nicht ein, wieso das jetzt auf einmal gar nicht mehr gehen sollte. (Kurzum: Ich höre und lese nach wie vor Online & Oldschool.)

    Was die Suchfunktion anbelangt: Ja, die würde ich mir auch bei Magazinen durchaus manchmal wünschen. Allerdings tatsächlich eher selten – und durchaus verschmerzbar. (Auch bei Google muss ich häufig lange suchen, bis ich wirklich finde, was ich brauche. ;) ) Und hier bewegen wir uns wieder auf der Schiene Vor- und Nachteile von Print und Online. Dass beides seine Vor- und Nachteile hat, steht außer Frage. Aber die Vorteile von Online auflisten führt eben nicht dazu, dass die Vorteile von Online verschwinden. Genau darum geht es mir: Aufzuzeigen, dass beides(!) seine Vorteile hat. Die Vorteile von Online scheinen den JUICED-Lesern allen bekannt zu sein. Die Vorteile von Print anscheinend nicht mehr allen. Aus diesem Grund habe ich mich in dem Artikel näher mit den Vorteilen von Print befasst. Als Ergänzung zu Online, nicht als Ersatz. Nicht mehr und nicht weniger.

    Was deine letzte Frage bzgl. einer ebook-Version von SH!FT anbelangt: Eine eBook-Version im Sinne von PDF-ePaper ist nicht nicht vorgesehen – darin sehe ich keinen Mehrwert im Vergleich zu Print. Zu einem späteren Zeitpunkt (vielleicht sogar schon ab der zweiten Ausgabe?) wäre aber auch eine ergänzende digitale Version denkbar. Das hängt von vielen Faktoren ab, weshalb ich dazu derzeit noch nichts Genaues sagen kann. Es ist nicht so, dass ich mich einer App verschließe – aber ob es die geben wird, hängt auch ein wenig vom Interesse der Leser und Feedback auf die erste (gedruckte!) Ausgabe ab. Wie ich oben schon geschrieben habe: Klar gibt es ein paar User, die gerne eine tolle multimediale App hätten. Im Vergleich zu den Lesern, die eine gedruckte Version bevorzugen würden, sind das allerdings noch wenige. Auch bei uns Digital Natives. (Ich gehe stark davon aus, dass sich das in den nächsten Jahren ändern wird. Und dann will ich der erste sein, der auch angemessen auf diesen Wandel reagiert. Daher ja auch der Name „SHIFT“. :) )

  3. Daniel,du weißt, ich teile deine Print-Begeisterung nicht ganz, auch wenn ich dir zustimme, dass mehr differenziert werden muss und man mit platten „Print ist tot“-Sprüchen nicht weit kommt.
    Aber Differenzierung muss dann auch für dich gelten. Bleiben wir mal allein bei den Zeitschriften und lassen die Zeitungen am Print-Markt außen vor (hier würde sich übrigens lohnen die Anzeigenblätter in der Debatte mit einzubeziehen, dann kommen wir auch auf ganz andere Zahlen).
    An der Zahl der Neugründungen kann man bei weiten nicht die Zukunft von Magazinen absehen. Einzig lässt sich daraus schließen: Die Verlage glauben offenbar noch dran. Das kann man jetzt als Expertenmeinung und somit als Argument sehen oder auch nicht, denn die schiere Zahl der neuen Produkte und Line-Extensions spricht meiner Meinung nach häufig eher für Verzweiflung ohne direktes Konzept. Da werden Journalistenschüler für einen Prototyp verheizt, der einmalig ans Kiosk geht: zählt als Neugründung. Da wird ein Heft 2-3 mal im Jahr mit der bestehenden Redaktion als Extra rausgegeben (Focus Diabetes) – gilt als Neugründung. Das ist eher keine Vergrößerung des Marktes sondern eine Effizienz-Steigerung nach ökonomischer Hinsicht.
    Außerdem fällt auf: Diese Titel sind alle Spezialtitel. Die großen Mainstream-Blätter (Spiegel, Focus, Stern) verlieren kräftig an Auflage. Geht man hiervon aus muss man sehr wohl Feststellen: Print wird vom Massenproodukt zum Nischen-Produkt.
    Allerdings: Natürlich sind die Digital-Zahlen gegenüber den Analog-Zahlen verschwindend gering. Das ist das, was du mit deinem Freundeskreis beschreibst. Doch die Wachstümer sind klar: Digital steigt die Nachfrage, im Print stagniert sie bestenfalls. Das die Situation bei Computer-Zeitschriften [Mehr dazu übrigens in einem Beitrag von mir im nächsten Kressreport ;) ].
    Wenn du digital (Web) und Analog (Print) Verknüpfen willst, musst du demnach fragen, von welcher Seite aus du anfängst. Und DU fängst von der digitalen an. Du bloggst, twitterst etc. darüber. Wie viele Reports über dein Heft liefen im Web, wie viele in Print-Produkten? Das Crowdfunding läuft digital. Ich spekuliere demnach, die meisten deiner (nicht persönlich bekannten) Erstkontatakler mit Shift sind digital verwurzelt und demnach nicht zwingend Print-interessiert. Willst du die Print-Leute erreichen, müsstest du wie es G+J oder Bauer können mit dem neuen heft einfach mal in zig Bahnhofskiosken liegen können oder als große Anzeige in bereits bestehendem printheft auftauchen. Oder?

  4. Daniel,du weißt, ich teile deine Print-Begeisterung nicht ganz, auch wenn ich dir zustimme, dass mehr differenziert werden muss und man mit platten “Print ist tot”-Sprüchen nicht weit kommt.

    Ja, das ist mir bewusst. Es freut mich immerhin schon, dass/wenn wenigstens diese Differenzierung stärker vorhanden wäre. Dann hat der Artikel seinen Zweck erfüllt.

    Was deine Interpretation der zahlreichen Magazinneugründungen anbelangt: Ich denke auch, dass die Verlage noch an einen möglichen Erfolg von Printprodukten glauben. Ich persönlich glaube aber, dass sie es bei einigen Zeitschriften falsch angehen. Ein gutes Beispiel ist die deutsche Wired-Ausgabe, die nur zweimal pro Jahr erscheint. Das ist natürlich viel zu selten, um ernsthaft wahrgenommen zu werden. Wäre der Verlag dahinter etwas mutiger, würde er sich an mindestens vier bis sechs Ausgaben pro Jahr heranwagen. Leider ist das (derzeit) nicht der Fall.

    Kurzum: Ich gebe dir Recht, wenn du kritisierst, dass manche Neugründungen lediglich als Line-Extensions bestehen, die wiederum oftmals auf rein ökonomischen Interessen zu beruhen scheinen. Das ist schade und sollte nicht so sein. Aus all diesen Gründen arbeite ich ja genau daran, ein Printmagazin mit einem zeitgemäßen und ganzheitlich gedachten Konzept umzusetzen, das eben Print und Online eng miteinander verzahnt und sinnvoll miteinander vernetzt. Gerade weil ich solch ein Magazin am deutschen Zeitschriftenmarkt nicht finden kann – aber fest von seiner Existenzberechtigung überzeugt bin.

    Außerdem fällt auf: Diese Titel sind alle Spezialtitel. Die großen Mainstream-Blätter (Spiegel, Focus, Stern) verlieren kräftig an Auflage. Geht man hiervon aus muss man sehr wohl Feststellen: Print wird vom Massenproodukt zum Nischen-Produkt.

    Die Frage ist aber: Warum ist das so? Weil Online so viel besser ist? Oder weil Print einfach (in seiner Entwicklung) stehen geblieben ist? (Oder beides?) Aus meiner Sicht sind Spiegel, Focus und Stern für die junge Leserschaft in vielerlei Hinsicht nicht mehr zeitgemäß. Sowohl optisch als auch inhaltlich. Für eine gewisse Zielgruppe mögen die drei großen Nachrichtenmagazine (General-Interest-Magazine) noch relevant sein – für unsere Generation zunehmend weniger. Leider. Denn ich glaube, dass wir nach wie vor noch Interesse an einem Nachrichtenmagazin haben könnten, wenn es denn zeitgemäß aufbereitet wäre. Wie so etwas aussehen könnte, müsste man diskutieren. Aber diese Diskussion findet nicht statt. Einmal mehr ein Grund, wieso ich fest von der Existenzberechtigung von SHIFT überzeugt bin.

    Allerdings: Natürlich sind die Digital-Zahlen gegenüber den Analog-Zahlen verschwindend gering. Das ist das, was du mit deinem Freundeskreis beschreibst. Doch die Wachstümer sind klar: Digital steigt die Nachfrage, im Print stagniert sie bestenfalls. Das die Situation bei Computer-Zeitschriften [Mehr dazu übrigens in einem Beitrag von mir im nächsten Kressreport ;) ].

    Dass die Nachfrage im Print bestenfalls stagniert, mag stimmen. Aber die Frage ist doch auch hier: Warum? Liegt es wirklich an dem mangelnden Interesse junger Leute an Print (und damit einhergehend an dem bösen Internet)? Oder liegt es vielleicht daran, dass sich unsere Interessen stark verändert haben und wir Nachrichten und Berichte jetzt lieber online lesen (u.a. weil es viel schneller ist), nicht mehr so stark in Ressorts denken und die Nachricht immer mehr zu uns kommt anstatt wie zu ihr? Wie dem auch sei: Meine beiden Umfragen für SHIFT haben mir sehr deutlich gezeigt, dass auch Digital Natives noch deutlich lieber gedruckte Magazine lesen (Frage 5, 88 Prozent bevorzugen gedruckte Magazine). Vor allem, wenn die Artikel länger als eine DinA4-Seite sind (77,64 Prozent).

    Das zeigt mir, dass hier nach wie vor eine große Bereitschaft für gedruckte Magazine vorhanden ist, der die derzeitige Printlandschaft nicht zufriedenstellend nachkommt.

    Wenn du digital (Web) und Analog (Print) Verknüpfen willst, musst du demnach fragen, von welcher Seite aus du anfängst. Und DU fängst von der digitalen an. Du bloggst, twitterst etc. darüber. Wie viele Reports über dein Heft liefen im Web, wie viele in Print-Produkten? Das Crowdfunding läuft digital. Ich spekuliere demnach, die meisten deiner (nicht persönlich bekannten) Erstkontatakler mit Shift sind digital verwurzelt und demnach nicht zwingend Print-interessiert.

    Die meisten meiner Erstkontaktler mit SHIFT sind digital verwurzelt, richtig. Aber daraus die Schlussfolgerung abzuleiten, dass sie „demnach nicht zwingend Print-interessiert“ sind, ist schlichtweg falsch. Du magst vielleicht im Endeffekt recht haben (wobei ich das u.a. aus solchen Umfrageergebnissen wie oben erwähnt stark bezweifle), aber einen kausalen Zusammenhang sehe ich hier nicht. Wieso kann man nicht beides mögen? Ich bin definitiv auch digital verwurzelt, fühle mich mit dem Internet sehr vertraut und bin dort sehr gerne + sehr aktiv. Aber ich fühle mich genauso auch offline sehr verwurzelt und bin auch weiterhin im realen Leben sehr gerne + sehr aktiv. Das eine schließt für mich das andere nicht aus. Und ich habe schon so oft gehört, dass es vielen anderen ganz genauso geht. Und diesen entspannten Umgang mit den Vorteilen beider Welten finde ich persönlich sehr begrüßenswert. Wie gesagt: Mir geht es nicht darum, zwanghaft Altes „bewahren“ zu wollen oder so. Aber mir geht es darum, dass ich genau wie bei Radio und Spotify einfach beide Welten mag und das eine aus meiner Sicht nicht zwangsläufig das andere ersetzen wird bzw. muss.

    Willst du die Print-Leute erreichen, müsstest du wie es G+J oder Bauer können mit dem neuen heft einfach mal in zig Bahnhofskiosken liegen können oder als große Anzeige in bereits bestehendem printheft auftauchen. Oder?

    Ich will Menschen erreichen, die wie du und ich mit dem Internet großgeworden sind, aber nach wie vor gerne auch Gedrucktes in die Hand nehmen wollen (und es [ab einer gewissen Textlänge] vielleicht sogar angenehm[er] finden). Nicht mehr und nicht weniger. Mir geht es um die Menschen und ihre Vorlieben. Noch gibt es eine große Vorliebe für Gedrucktes. Warum also nicht ihnen ein Magazin geben, das sie gerne lesen würden?

    Ein letztes Beispiel noch: Philipp Steuer hat im Internet ein umfangreiches PDF-Dokument über Google+ herausgegeben, die in kürzester Zeit rund 40.000 Mal heruntergeladen wurde. Das Witzige dabei: Die Leute [vermutlich einige darunter, die mit dem Internet sehr vertraut sind…] haben angefangen, sich diese PDF auszudrucken – und Philipp Steuer immer wieder danach gefragt, ob er das nicht auch als Buch herausbringen könnte. Aus diesem Grund hat ein Digital Native plötzlich eine Crowdfunding-Aktion gestartet, um aus einem PDF-Dokument ein gedrucktes Buch zu machen. Weil es die Crowd so wollte. Das Interesse war sehr groß und die Crowdfunding-Kampagne erfolgreich. Gestern ging das Buch in den Druck und in rund einer Woche werde dann auch ich glücklicher Besitzer dieses gedruckten Buches sein. Als Digital Native. :)

  5. Als ehemaliger freier Mitarbeiter einer lokalen Tageszeitung muss ich schweren Herzens zugeben, dass auch ich von Jahr zu Jahr mehr einen Niedergang des Mediums Tageszeitung sehe. Bestärkt werde ich in dieser Annahme nicht nur durch ein Bauchgefühl, sondern auch konkret durch quartalsweise sinkende Auflagezahlen. Selbst mein eigenes Nutzerverhalten spricht Bände: Aktuelles möchte ich auch möglichst aktuell. Da sind Blogs und Online-Zeitungen dem Printprodukt weit voraus und immer auch kostengünstiger. Dazu kommt, dass der Qualitätsunterschied mittlerweile nur noch sehr gering ist. Und selbst der eigentliche Vorteil der Tageszeitung, Themen intensiver zu behandeln, als es die pure Nachricht kann, zählt im Zeitalter des Social Web nicht mehr. Sobald die Tageszeitung gedruckt ist, ist sie schon wieder alt.

    Bei Magazinen verhält es sich zwar ähnlich, allerdings steht hier die Aktualität nicht an oberster Stelle. Beispiel t3n: Ich bin ein begeisterter Leser des t3n-Blogs, freue mich aber, als Abonnent des Printprodukts – losgelöst von der Geschwindigkeit des Blogs – Themen zeitunabhängig auf dem Klo, im Zug, bei der Arbeit oder im Feierabend lesen zu können. Klar, das könnte ich auch mit dem iPad und einer Online-Ausgabe (mache ich so mit der Wired), aber das Gefühl eines Hefts in der Hand ist einfach anders, besser, unbeschreiblich. Und während die Wired auf meinem iPad Speicherplatz belegt (kann ich hinnehmen oder die Ausgabe löschen), kann ich die t3n hinlegen, wo ich möchte, weitergeben, verleihen, verschenken, vollkritzeln, Seiten herausreißen, …

    Kurzum: Ich bin ein Online-Fan, aber auch ein Liebhaber des gedruckten Magazins. Ich will mich nicht für eins entscheiden, sondern lebe sehr gerne mit beidem.

  6. Manchmal ist weniger eben mehr

    Zu meinen Top 5-Stärken, die ich anfangs genannt habe, möchte ich noch eine sechste hinzufügen: Monofunktionalität. Wenn jemand eine gedruckte Zeitschrift in die Hände nimmt, wird er damit in der Regel nur eines machen: sie lesen (oder die Bilder und Werbeanzeigen anschauen). Er hat sich zu diesem Zeitpunkt bereits bewusst für das Magazin entschieden und schenkt ihr das wertvollste, was Menschen heutzutage haben: seine Zeit.

    Wenn jemand hingegen am Smartphone, Tablet oder Notebook ein Magazin lesen will, konkurriert das Magazin automatisch permanent gegen Browsertabs, Webseiten, Facebook-Updates, Tweets, SMS, Whatsapp, alle anderen Apps (Spiele!), Push-Notifications, Anrufe, Fotos, Videos und und und. Smartphones und Tablets haben ihre Vorteile und Stärken, ganz klar. Genauso wie eine Smartwatch ihre Vorteile gegenüber einer stinknormalen, klassischen Rolex Armbanduhr haben. Und dennoch: Viele Menschen wollen oder brauchen gar keine Uhr mit mehr Funktionen. Eine G-Shock mit Stoppuhr und zig weiteren Funktionen (= multifunktional) hat bei einigen Käufern anklang gefunden – aber die klassische, monofunktionale Uhr nicht ersetzt, sondern lediglich ergänzt. So wird es vermutlich auch bei Smartwatches sein – und bei Print bleiben.

    Kurzum: Printmagazine bieten weniger Möglichkeiten und Funktionen (= weniger Konkurrenz und Ablenkung) aber dafür und dadurch mehr Aufmerksamkeit und bewusste Konsumierung.

  7. Im vergangenen Februar veröffentlichte die Washington Post einen tollen Artikel über Print: Why digital natives prefer reading in print. Yes, you read that right.

    Zu meinem letzten Argument „Monofunktionalität“ passt diese Passage hervorragend dazu:

    Another significant problem, especially for college students, is distraction. The lives of millennials are increasingly lived on screens. In her surveys, Baron writes that she found “jaw-dropping” results to the question of whether students were more likely to multitask in hard copy (1 percent) vs. reading on-screen (90 percent).

    Außerdem möchte ich folgende beiden Absätze besonders hervorheben:

    If price weren’t a factor, Baron’s research shows that students overwhelmingly prefer print. Other studies show similar results.

    und

    The most important one to him is “building a physical map in my mind of where things are.” Researchers say readers remember the location of information simply by page and text layout — that, say, the key piece of dialogue was on that page early in the book with that one long paragraph and a smudge on the corner. Researchers think this plays a key role in comprehension.

    Auch wenn das nicht zwingend (neue) Argumente für gedruckte Zeitschriften sind: Es verdeutlicht, dass auch junge Leute nach wie vor Print sehr schätzen und Print durchaus weitere Vorteile hat, die vielleicht noch nicht einmal wissenschaftlich erforscht sind. Wie in dem Artikel steht:

    the potential downsides aren’t being considered

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